Die eigene Freiheit – Gedanken zur Diskussion in der Green Hill Galery – Susanne Haun

Ich verstehe unter meine eigenen Freiheit das Recht, zu zeichnen, zu bloggen und zu schreiben, was ich möchte, ohne um mein Leben fürchten zu müssen.

Event im Kulturschöpfer - Im Rausch der Freiheit (c) Foto von M.Fanke
Event im Kulturschöpfer – Im Rausch der Freiheit (c) Foto von M.Fanke

 

Ich kann meinen Aufenthalt selbstständig bestimmen und meine Meinung zählt bei Diskussionen genauso viel wie alle anderen Meinungen. Ich kann mir aussuchen, mit wem ich eine Partnerschaft eingehe und ob ich Kinder bekommen und großziehen oder nicht.
Ich bin souverän in meinen Entscheidungen.
Am 18. Februar fand in der Green Hill Galery der Künstlertalk mit Thomas Bühler, Nina Marxen und mir zum Thema Freiheit statt. Es war eine anregende Diskussion.

Event im Kulturschöpfer - Im Rausch der Freiheit (c) Foto von M.Fanke
Event im Kulturschöpfer – Im Rausch der Freiheit (c) Foto von M.Fanke

 

Es ist interessant, die Wortherkunft von Freiheit zu betrachten. Etymologischen Vermutungen zufolge kann es auf das germanische Wort fri-halsa, jemand, dem sein Hals selbst gehört, zurückführen. Für mich ist das eine sehr bildnerische Übersetzung des Wortes Freiheit und ich sehe den eisernen Ring und die Ketten um den Hals vor mir. Ketten und Ring, die knechtschaft bedeuten.

Was bedeutet für euch Freiheit?

 

Event im Kulturschöpfer - Im Rausch der Freiheit (c) Foto von M.Fanke
Event im Kulturschöpfer – Im Rausch der Freiheit (c) Foto von M.Fanke

22 comments

  1. Freiheit? Daß, was Sie erwähnt haben: zu bloggen, was ich will. Natürlich unter der Voraussetzung, daß gewisse Regeln eingehalten werden (kein Rassismus, keine Verleumdungen etc.). Aber das versteht sich von selbst.

    1. danke Ludwig, mir wurde gerade ganz eng um den Hals und ich dachte genau, das will ich nicht, keine Knechtschaft oder Magdschaft … für niemanden!

    2. Genauso ist es, Ludwig. Ich spüre die Last der Ketten richtig an meinem Körper, wenn ich daran denke. Was haben wir für ein Glück in diesem Land zu leben, dass doch so frei ist, dass wir die Einschränkungen kaum spüren.

        1. Ja, in diesem Honigland sind die Formulare das Problem. Du musst, um unterstützt zu werden, so viele Bescheinigungen von Behörden einholen, dass ich fest glaube, dass manche schon daran scheitern. Nicht aus Faulheit, sondern aus mangelndes Organisationsvermögen oder einfach am Intellekt. Ich besitze beides und es ist mir schwer gefallen, alle Unterlagen für meine vom Staat geförderte Wohnung zu beschaffen. Das zur Anmietung notwendige pdf war 42 Seiten stark und es ging von einer Künstlervita bis zu besonderen Unterlagen vom Finanzamt.

  2. Freiheit, das ist die Möglichkeit , ohne Einschränkungen und Kontrollen an Orte zu gelangen, die ich bereisen möchte. Keine Mauern, die sich in meinen Weg stellen. Keine Verbote, die ich auf Grund meiner Herkunft, meiner Sprache oder Abstammung befolgen muss. Ich war vor 3 Wochen in Palästina und habe diese Beschränkungen dort sehr intensiv wahr genommen.Mir wurde dort erneut bewusst, was für ein hohes Gut diese Freiheit ist, die wir habent. K.

    1. Liebe Katrin,
      Palästina ist sicher ein interessantes Land – ich war noch nie dort.
      Ja, auch das Aufenthaltbestimmungsrecht ist ein Teil der Freiheit, die wir haben. Und gerade um dieses Gesetz gibt es so viele Probleme bei Minderjährigen, wo sich die Eltern trennen.
      Liebe Grüße von Susanne

  3. Fri-Halsa weckt Assoziationen!
    Du nennst die wesentlichen Aspekte der Freiheit, danke, liebe Susanne. Und trotzdem ahne ich, dass Freiheit etwas sehr Grosses ist, dass unabhängig von den Staatsformen ist in denen wir leben, dass sie mit dem Wort Erlösung schwingt …

    herzliche Abendgrüsse
    Ulli

    1. Liebe Ulli,
      ich denke nicht, dass die Freiheit unabhängig von der Staatsform existieren kann. Ich denke da an den Leviathan von Locke.
      Vielleicht ist der Mensch so weit, dass er nur wenige Regeln braucht, weil sich vieles als selbstverständlich erweisst. So zum Beispiel nicht zu stehlen oder zu morden.
      Ich finde auch, dass das Wort schon große Emotionen hervorruft.
      Liebe Morgengrüße von Susanne

      1. Liebe Susanne, ich denke an das Lied: Die Gedanken sind frei – ich denke an die Menschen, die jahrelang in KZs waren und ihre Würde und innere Freiheit nicht verloren, auch wenn es die wenigsten waren. Daran und an mehr dachte ich gestern, als ich schrieb, dass Freiheit nicht allein abhängig von der Staatsform ist, in der Menschen leben. Natürlich stimme ich in vielen Punkten zu, das schrieb ja schon gestern, aber all das sind äussere Freiheiten, die es ja auch zu hinterfragen gilt, ich aber spreche von der inneren Freiheit und habe den Gedanken noch nicht zuende gesponnen. Ich danke dir für die Inspiration.
        herzliche Grüsse
        Ulli

        1. Liebe Ulli,
          für mich reicht es zur Definition der Freiheit nicht, wenn nur meine Gedanken frei sind, aber das schreibst du ja auch nicht. Obwohl die gedankliche Freiheit natürlich schon ein großes Gut ist. Ich denke, in der NS Zeit waren die Gedanken der Menschen nicht frei, denn die Kinder wurden schon in der frühsten Jugend indoktriniert.
          Ich überlege gerade, ob das die furchtsbarste Art ist, jemanden die Freiheit zu stehlen!
          LG Susanne

          1. Liebe Susanne, eine gute Frage, die du dir (und mir) stellst.
            Für mich steht auch immer wieder die Frage im Raum, wie frei wir denn wirklich sind …
            liebe Grüsse
            Ulli

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