Gestern habe ich wieder die Öffnungszeiten in Zossen in der Kleinen Galerie abgedeckt und habe natürlich gezeichnet. Daniel hat mir Gesellschaft geleistet und so war es naheliegend, dass ich ihn gezeichnet habe. Er saß mir gegenüber und hatte seinen Laptop auf dem Tisch. Es ist erstaunlich wie oft er sich am Laptop bewegt hat. Aber irgendwann ist er immer wieder in die gezeigte Position zurückgegangen. So zeichnete ich immer an mehreren Stellen des Bildes gleichzeitig. Zum Beispiel die Hand — die war am seltesten im Gesicht. So habe ich sofort, wenn er sie nach oben genommen hat an der Hand weitergezeichnet. Ich finde, so gewinnt ein Bild an Lebendigkeit. Ich zeichne gerne Portrait, wenn das Modell es nicht merkt. Leider merken es alle Modelle irgendwann. Ich denke, dass es den Menschen unangenehm ist, wenn sie so genau betrachtet werden und das sie das spüren.

Dieses Bild gefällt mir sehr viel besser als das andere von Daniel, dass Du zeigst. Es scheint mir lebendiger und näher dran, im Sinne von Annäherung an den Menschenzu sein (ohne ihn zu kennen). Auch wenn dieses auf den ersten Blick weniger freundlich wirkt als das andere Bild, so empfinde ich es auf den zweiten Blick als viel offener und weniger abgrenzend (von seiner Seite aus).