Morandi, oder warum ich gerne Blumen male – Zeichnung von Susanne Haun

Ich bin Morandi Fan. So habe ich es heute schon im Artcafe, einem Kunstforum, in dem ich ab und an schreibe, verkündet. Er malte in den 20er Jahren Stillleben mit immer denselben Gegenständen. Keine besonders interessanten Gegenstände. Immer wieder Flaschen, Vasen und andere Gefäße. Ich finde es erstaunlich, was er damit auszudrücken vermag.

In meinem Kunstkalender habe ich von Pavese folgendes Zitat zu Morandi gefunden:

„Der sicherste – und rascheste – Weg zum Staunen ist der: unerschrocken immer den gleichen Gegenstand fest im Auge behalten. Auf einmal erscheint uns dann dieser Gegenstand – wunderbar – so, als hätten wir ihn niemals gesehen“

Ich male auch gerne immer den gleichen Gegenstand wieder und wieder. Es ist, als ob man ihn damit erforscht und sein Geheimnis lüftet.
Ich fühle auch, Zuneigung, Vertrauen und Wertschätzung zu den Gegenständen, die ich immer wieder male.

Ich muss dann darauf achten, dass ich nicht überheblich werde. Das Vertrauen zum Gegenstand bewirkt, dass ich ihn im Bild sehr gut bewältigen kann. So geht es mir mit Augen, Nase und Mund.

Ich zeichne dann zwischendurch Landschaften und Blumen. Sofort muss ich mich wieder viel mehr konzentrieren und werde aus dem Trott herausgerissen. Genauso geht es mir dann, wenn ich mich wieder den Gesichtern zuwende.

Schreibtisch von Susanne Haun
Schreibtisch von Susanne Haun

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