Eine Kuh am Wegesrand – Zeichnung von Susanne Haun

Heute habe ich ein Buch von Max Beckmann „Die Realität der Träume in den Bildern“ aus meinem Bücherregal gezogen.

Es ist erstaunlich, wie sich damals die „großen“ Künstler „beschimpft“ haben. Cezanne sprach abfällig über Gauguin, obwohl Gauguin Cezannes Malerei liebte und ihn nachahmte. Aber Cezanne fühlte sich von Gauguin missverstanden. Ich dachte immer, solche Streiterein seien neuzeitlicher Natur aber wahrscheinlich liegen diese Streiterein in der Natur des Menschen. Beckmann selbst verehrte Cezanne:
„Da ist der Baum nicht nur eine geschmackvolle Arabeske oder eine Donstruktionsidee, wie es vielleicht bebildeter heißt, sondern auch noch Organismus an sich, an dem man die Rinde spürt, die Luft, die ihn umgibt und das Terrain, im der er steckt.“

So stelle ich mir das mit meiner Zeichnung auch vor, ich möchte, dass man die Kuh an sich spürt, ihr gutmütiges Wesen, die Fliegen, die um sie herum schwirren und den Duft der Weide des Spätsommers, auf dem sie steht.

Kuh - Zeichnung von Susanne Haun - 22 x 17 cm - Tusche auf Bütten
Kuh - Zeichnung von Susanne Haun - 22 x 17 cm - Tusche auf Bütten

3 comments

  1. Ich kann auf jeden Fall die Gutmütigkeit des Tieres erkennen und als Betrachterin des Bildes fühle ich mich einbezogen, als käme die Kuh neugierig auf mich zu und beschnuppert mich gleich. Gefällt mir! Gruss Helen

  2. Mit den geringsten Mitteln, mit ein paar Strichen und ein paar Flecken, steht die Kuh in ihrem ganzen „Kuh-Sein“ vor dem Betrachter. Ganz besonders gut gefällt mir, dass sich hinter der Kuh der Raum nach hinten zu öffnen scheint.
    Der gesamte Raum, in dem die Kuh steht, ist fühlbar und erfahrbar. Das ist große Zeichenkunst.

Kommentar verfassen