Welche Kunst wird noch in 100 Jahren angeschaut und welche Kunst existiert nur im Zusammenhang mit dem Künstler?
Im art Kunstmagazin von September 2010 ist ein großer Artikel über Beuys und seine Kunst.
Ich mag Beuys Zeichnungen sehr und habe auch einige Bücher über ihn meiner Buchsammlung. Ich habe kein Buch über seine Installationen wohl aber ein Bildband seine späten Druckgrafik und zwei Biographien.
Im Buch „Beuys“ im Dumont Verlag schreiben die drei Autoren im Vorwort:
„In der öffentlichen Meinung über den Künstler und Pädagogen Joseph Beuys, der wie kein anderer Künstler deutscher Nachkriegsavantgarde internationale Anerkenning gefunden hat, schwankt das Urteil zwischen Unverständnis und Bewunderung.“
Wie will der Betrachter folgendes „Wie man dem toten Hasen die Bilder erklärt.“, hier bei YouTube, von Beuys ohne den Künstler Beuys sehen?
Ralf Schlüter schreibt in seinem Artikel in der Art (er ist ganz hier zu lesen):
Der „Mann mit dem Hut“ ist 24 Jahre nach seinem Tod noch immer der berühmteste deutsche Künstler, doch lange Zeit schien sein Werk zu verblassen. Es fehlte ja auch etwas: die Person Joseph Beuys selbst, die mit ihrer kommunikativen Energie das Werk belebte, zusammenhielt und erklärte.“
Jeder Sammler hat ein Blatt, was er gerne hätte, wonach er sich sehnt – ich hätte gerne die Radierung „Hirschkopf“ von Beuys in meiner Sammlung. Die Linien sind so reduziert und trotzdem liegt das gesamt Unglück des Planeten in der Träne, die der Hirsch weint. Daneben die Aquatintafläche als Kontrast, die mich aufregt, wie das Unglück des Planeten.
Für mich persönlich macht unter anderem diese Radierung zusammen mit seiner Biografie Beuys unsterblich. Aber zu seiner Biografie gehören auch die Installationen und Aktionen, seine politische Einstellung, seine Dogmen – eben sein gesamtes SEIN.
Heute morgen zeichnete ich den obigen Beuys und beschäftigte mich den ganzen Tag mit ihm, seinem Werk und seinen Texten. Als ich mein Portrait von heute Morgen in meinen Blogtext einfügte, da war es so „richtig“ und ich wollte es noch einmal aus der Emotion des Tag zeichnen. Hier ist also Beuys am Abend – eine Pinselzeichnung.
Beide Portraits sind mir sehr wichtig und lassen mich auf einen gelungenen Arbeitstag zurückblicken.
Danke Susanne für dieses wunderbare Beuys Portrait mit bildern und Text, mir gefällt das emotionale Bild von ihm am Abend besonders gut!
lieben Gruss
Helen
… Beuys ist und bleibt und lebt weiter, finde ich, jeden Tag, ich denke immer wieder an diesen Menschen, auch bei meiner Arbeit, ich finde es gut, dass Du ihn zeichnest, Lieben Gruss Bianca
Schon lange frage ich mich, ob Beuys ohne den Absturz seines Bombers und die Nahtoderfahrunfg der Schamane geworden wär, der er war…
… oder ob er sich das einfach als guter PR Mensch gut zu Nutzen gemacht hat …. oder seine Frau war die PR Frau ?????
Das Phänomen Beuys, es wird uns noch lange begleiten. Und das ist gut so.
Den Hirschkopf kannte ich noch nicht – danke für den Hinweis!
Gerne. Nicht Hirsch sondern Hase 🙂 es war ja Ostern 😉
Ich las:
ich hätte gerne die Radierung „Hirschkopf“ von Beuys in meiner Sammlung.
Darauf hatte ich mich bezogen 🙂
Klar, da hast du Recht, Gerhard, der Kommentar verwirrte mich nur beim Beitrag vom Hasen, ;-), die Radierung vom Hirschkopf erwähnte ich in dem Beitrag von 2010. Da stand ich wohl auf dem Schlauch ….. 😉