Zitronen und Interview von Gabi Stark mit mir – Zeichnung von Susanne Haun

Heute dachte ich an unsere Toskanamalreise im Mai diesen Jahres; besonders das Zitronenbäumchen vor der Landhaustür ging mir immer wieder durch den Kopf. Ich zeichnete es schon vor Ort mit mauriziusblauer Tusche. Heute mischten sich in meinem Kopf die Zitronen mit den Farben vom Unkraut, das Gaby im Interview erwähnt.

Im November interviewte mich Gabi Stark für ihren Newsletter. Das Interview gefällt mir sehr gut und ich möchte es euch nicht vorenthalten.

Susanne Haun, Zeichnerin mit Leib und Seele ein Interview von Gabi Stark

Im Sommer 2010 habe ich die Zeichnerin Susanne Haun in Berlin kennen gelernt und konnte beobachten wie eine Zeichnung entsteht.
Ich habe im Zuge eines Kurses bei Andreas Mattern vor dem Schloss Charlottenburg gemalt. Susanne fand in dem spärlichen Grün am Gehsteig ein Pflänzchen, eigentlich Unkraut, so heißt die Zeichnung jetzt auch. Neben dem Aquarell vom prächtigen Schloss zeichnete sie das unscheinbare Blümchen. Als ich die ersten Linien auf dem Büttenblatt sah, war ich fasziniert von der Klarheit und Sicherheit der Linien. Richtig überrascht war ich aber das fertige Bild im Internet. Es machte mich neugierig auf mehr und deshalb bin ich sehr glücklich, dass sich Susanne Haun bereit erklärte, etwas über sich und ihre Kunst in meinem Newsletter zu schreiben.

Ihr offener Bericht gewährt einen kleinen Einblick in das Leben einer Künstlerin und in ihr Werk.
Aus ihrer Vita: Das Werk der Berliner Zeichnerin Susanne Haun ist durch intensives Naturstudium und die Auseinandersetzung mit künstlerischen Vorbildern geprägt. Sie hat sich mit verschiedenen Techniken der bildenden Kunst auseinandergesetzt, bevor sie 2008 entschied, sich auf die Zeichnung zu konzentrieren.

Gabi Stark:
Wie bist du zur Kunst gekommen ?

Susanne Haun:
Ich glaube, die Kunst ist zu mir gekommen und war schon immer da.
Bei meinen Eltern im Haus hängen Bleistiftzeichnungen von Landschaften, die ich als 12 jährige zeichnete. Ich bin Zeichnerin und lebe von meiner Kunst. Meinen Eltern zuliebe lernte ich nach der Schule Kauffrau. Dafür bin ich ihnen sehr dankbar, denn ich male sowieso, aber das betriebswirtschaftliche wie Verkauf, Logistik, Aquise, Finanzamt, das muss ich auch machen, es ist egal, ob ich da Nägel verkaufe oder meine Kunst. Und das habe ich in der Ausbildung gelernt, inklusive die Bedienung vom Computer!
Ich male weil ich mir ein Leben ohne Malerei nicht vorstellen kann.

Gabi Stark:
Du hast auch einen eigenen Blog.

Susanne Haun:
Einmal am Tag, so um 19 Uhr herum blogge, ich meine Zeichnung vom Tag und schreibe Texte zur Kunst. Mein Blog http://www.susannehaun.wordpress.com ist mir sehr wichtig, ich kann dort für mich mein Werkverzeichnis wachsen lassen, da ich die Möglichkeit habe, jeden Tag, damit jede Zeichnung, in eine bestimmte Kategorie einzusortieren und später danach auch wieder abzurufen. So kann ich dann zum Beispiel alle Selbstbildnisse von mir aufrufen und anschauen.

Gabi Stark:
Hast du auch Hobbys außerhalb deiner künstlerischen Betätigung ?

Susanne Haun:
Neben der Kunst und meinem Sohn ist nicht mehr viel Zeit für andere Dinge übrig. Meine Hobbys sind dementsprechend einfach und haben einen wirklich tiefen Erholungswert! Ich sitze gerne ungeschminkt im Schlafanzug vor dem Fernseher und schaue amerikanische Krimiserien, CSI, Bones, Lie to me oder schaue mir auf DVD in Ruhe Kinofilme an.
Meine Arbeit ist die Kommunikation – Kunst ist Kommunikation – , deshalb sind diese Erholungsphasen vor dem Fernseher so wichtig für mich.

Gabi Stark:
Du arbeitest seit einiger Zeit mit Andreas Mattern zusammen.

Susanne Haun:
Ich arbeite seit knapp 10 Jahren mit Andreas Mattern zusammen – d.h. wir haben gemeinsam Atelierräume angemietet, ein Auto gekauft und teilen uns sowohl die Kosten als auch die Arbeit des betriebswirtschaftlichen Teils. Wir malen natürlich jeder für uns. Aber wir haben nach unseren Begabungen unsere Aufgaben verteilt. Ich bin begabt in Organisation und Andreas ist ein guter Dozent. Eine Zeit lang haben wir beide beides gemacht …. da hatten wir beide viel weniger Zeit für unsere Kunst und nun es sehr viel mehr Zeit für die Kunst, und das ist das was zählt. Für mich zählen auch die Vernissage, Museums- und Künstlerbesuche, das Lesen der vielen Kunstzeitschriften und -bücher zur Arbeit.

Gabi Stark:
Wie findest du deine Themen und Motive ?

Susanne Haun:
Ich beobachte Menschen im Alltag. Egal, ob beim Zug fahren, im Kaufhaus oder auf der Straße, mir fallen die kleinen Konflikte und Glücksmomente des Lebens auf. Manchmal finde ich auch Blümchen am Gehsteig.
Ich bin mit Leib und Seele Zeichnerin und mache auch alles darum herum mit dem Herzen und mit Freude und ich möchte nichts anderes sein.

Wenn ihr mehr über Gabi Stark wissen oder ihren Newsletter abonieren wollt, dann schaut doch bei ihr auf der Homepage http://www.aquarelle-stark.de/ vorbei.