Vier = Eins = Blume oder von Raum- und Zeitkünsten – Zeichnung von Susanne Haun

Heute brauchte ich eine Engels – Schaffens – Pause.

Hier seht ihr meine Arbeiten zum Buch der gefallenen Engel der letzten 14 Tage.

Nun wende ich mich ein paar Blumen zu. Ich war letzte Woche bei meiner ehemaligen Malschülerin Cordula im Garten und habe viele Blumen für die Vase und für meine Zeichnungen mitgebracht. Außerdem war ich in einem dieser „1 – Euro Läden direkt an der S-Bahn“. Ich finde es wirklich immer wieder spannend, was für ein Kram da verkauft wird.

Für dieses mal war meine Beute ein viergeteilter Bilderrahmen. Ich hatte die Postkarten von Hahnemühle im Kopf als ich ihn kaufte. Zuhause stellte ich fest, dass ich auch ein ganzes Blatt in diesem Rahmen legen kann und die Leisten das Bild in zufällige kleine Bilder unterteilen.

Ich könnte eine große Zeichnung unter legen - Foto von Susanne Haun
Ich könnte eine große Zeichnung unter legen - Foto von Susanne Haun

Aber nachdem ich eine große rot Blüte gezeichnet und in den Rahmen gelegt habe, stellte ich fest, dass mir diese zufällige Unterteilung nicht gefällt. Ich werde die Blüte in einen 40 x 40 cm Rahmen mit Passerpartout legen.

Rote Blume - Zeichnung von Susanne Haun - 30 x 30 cm - Tusche auf Bütten
Rote Blume - Zeichnung von Susanne Haun - 30 x 30 cm - Tusche auf Bütteh

Die kleinen 10 x 15 cm Zeichnungen auf Hahnemühle Bütten eignen sich dafür hervorragend für den Rahmen und ich werde nächste Woche schauen, ob ich noch mehr Rahmen von dieser Sorte kaufen kann.

Löwenmäulchen - Zeichnung von Susanne Haun - 15 x 10 cm - Tusche auf Bütten
Löwenmäulchen - Zeichnung von Susanne Haun - 15 x 10 cm - Tusche auf Bütten

Im Reclam Buch „Kunst Eine philosophische Einführung“ spricht Georg W. Bertram von Raumkünste und Zeitkünste.
Ich finde das sehr interessant und schon an dem kleinen Beispiel der Rahmung sieht der Leser, wie unterschiedliche Elemente von Architektur – also nicht nur die Rahmung sondern auch das „Wo hängt ein Bild?“ und was befindet sich in unmittelbarer Nähe die Wirkung des Werkes beeinflussen können. Deshalb gelten Bilder als Raumkunst.

Musik und Literatur ist Zeitkunst, denn man benötig Zeit, ich kann die Augen schliessen und benötige keinen Raum. Aber ich benötige Zeit, um das Thema vollständig zu erfassen, also z.B. die gesamte Simphonie zu hören.

Während ich zeichnete, ließ ich diese Worte auf mich wirken …. ich benötige auch Zeit, Bilder zu betrachten. So einfach ist das nicht, dass die Wahrnehmung mit der Hängung und Plazierung im Raum abgeschlossen ist. Wie bei einer Simphonie muss ich das Kunstwerk wirken lassen – es wieder betrachten, mich entfernen und mich nähern.

Die einzelnen Blätter gefallen mir besser in dem geteilten Rahmen - Foto von Susanne Haun
Die einzelnen Blätter gefallen mir besser in dem geteilten Rahmen - Foto von Susanne Haun

Ich war sehr erleichtert, als ich den letzten Satz des Kapitels las: „Die Abgrenzung von Raum- und Zeitkünsten ist nicht so stabil wie es im ersten Moment scheinen mag.“.

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