Iris und Tulpe und der Kunstschaffende – Zeichnungen von Susanne Haun

Was ist der Kunstschaffende bereit für „Kein Geld“ zu leisten?“
fragt Irini Athanassakis im Kunstforum Band 200.

„Ziemlich viel“ resümiert sie und ihr Eingangssatz ist, dass Kunst und Ökonomie keine glückliche Beziehung führen und trotzdem unzertrennlich sind.

Tulpe 15 x 15 cm Tusche auf Bütten (c) Zeichnung von Susanne Haun
Tulpe 15 x 15 cm Tusche auf Bütten (c) Zeichnung von Susanne Haun

Ich finde es sehr wichtig, mir vor jedem Projekt die Kosten zu überlegen und auch zu überlegen, ob ich die Kosten wieder einspiele und Gewinn erwarte. Projekte von denen ich von vorneherein weiss, ich spiele die Kosten nicht ein, sage ich sofort ab. Und unter Kosten verstehe ich ALLE Kosten, ich schummel mir nicht die Hälfte der Kosten wie z.B. die Fahrtkosten weg, weil ich ja schon immer in Oberkleckersdorf Süd, wo die Ausstellung statt findet, Urlaub machen wollte.

Dann kann es sein, dass ich für Ruhm, Ehre und Vaterland ein Risiko eingehe, wenn ich also unsicher bin, ob ich die Kosten einspiele aber die Ausstellung oder Messe an einem Ort ist, der mir dadurch woanders einen Gewinn verspricht.

Iris Version 1 15 x 15 cm Tusche auf Bütten (c) Zeichnung von Susanne Haun
Iris Version 1 15 x 15 cm Tusche auf Bütten (c) Zeichnung von Susanne Haun

Am allerliebsten sind mir Galerievertretungen, wo ich meine Bilder hingebe und sie mit 50% Provision von der Galerie verkauft werden. Die Betonung liegt allerdings auf VERKAUFT. Stelle ich fest, dass meine Bilder in einer Galerie „liegen“ und in der Galerie passiert nichts, keine Ausstellung, kein Verkauf, kein Marketing für mich, dann hole ich die Bilder wieder aus der Galerie zurück.

Aber eigentlich möchte ich mich nicht mit der Kunst des Verkaufens sondern mit der Kunst der Zeichnung, Objekte und Konzeptkunst beschäftigen, denn ich glaube nicht, dass ich beide Dinge nebeneinander gleich gut erledigen kann. Trotzdem muss ich die Grundbegriffe der Selbstvermarktung kennen, denn solange ich nicht genügend Arbeiten über Galerien verkaufe, muss ich selber verkaufen.

So habe ich während meiner Überlegungen weiter an GELB gearbeitet.


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Iris und Tulpe und der Kunstschaffende – Zeichnungen von Susanne Haun

7 comments

  1. hahaha susanne, ich muss schmunzeln, weil ich bin ein kandidat welcher sich oberklecksendorf süd schönredet weil auf alle fälle wollt ich grad den süden von klecksendorf einmal im leben gesehen haben :-.))
    ich muss da noch an mir arbeiten, aber bin glaub in diesem jahr auf dem richtigen weg gute ausstellungen angenommen zu haben wo ich am ende zufrieden rausgehe.
    die ausstellung in venedig hab ich trotzdem abgesagt…weil oberkleckesendorf ist viel schöner….nein, das wäre genau das was du sagst…es wäre schön im herbst in venedig zu sein, aber die kosten würden am ende durch den bildertransport in die höhe schnellen und ein herbsturlaub ist nicht geplant.
    guter gedankenansatz…..gruß die coco

    1. Danke, Coco, ja, ich schreibe gerade ein ganzes Buch mit Stichworten zur Kostenreduzierung voll und freue mich dann am Ende des Monats, dass von meinem Umsatz so viel mehr übrig bleibt als vor meinen strengen Kostenreduzierungen…
      Einen schönen Karfreitag wünscht dir Susanne

  2. HALLO Fr. HAUN,
    guten Tag, noch, Susanne, bitte, ich wünsche, Ihnen, ein ganz frohes O S T E R F E S T , 2012 und das Gelbe vom Ei, mit, dazu.

    Mit den besten Grüßen, aus Düsseldorf, am Rhein!

    1. Ja, Armin, deine Texte sind einfach klasse und mir aus dem Herzen gesprochen… ich kann nur allen Lesern empfehlen, den Links zu folgen.

      Ich hatte letztens ein Angebot, da sollte ich sogar zusätzlich zu den Kosten, die du schon aufgezählt hast, die Einladungen selber drucken und der Initiator wollte auch noch am Bilderverkauf mit 50% beteiligt werden. Ich war fassungslos. Ich sagte ihm auch, dass ich so ein schlechtes Angebot schon lange nicht mehr bekommen habe.

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