Architektur in Berlin, speziel die Geschichte der FU – Bericht und Zeichnungen von Susanne Haun

Das Wintersemester an der Freien Universität Berlin hat Anfang der Woche begonnen und mein Grundkurs Kunstgeschichte ist auch gleich ausgefallen.

Natürlich stand das auf der Uni-Homepage und ich hätte wissen sollen, dass man am Beginn eines Unterrichtstages darauf schaut. Schließlich habe ich einen Sohn, der mindestens drei mal täglich auf seiner Schulhomepage überprüft, ob doch noch etwas ausfällt. Zum Glück ist die Dozentin mit dem Wissen um die vielen Erstsemster gekommen und hat uns persönlich informiert.

Bibliothek der Uni (c) Foto von Susanne Haun
Bibliothek der Uni (c) Foto von Susanne Haun

So hatte ich zwei Freistunden, ein merkwürdiges Gefühl, dass ich lange nicht mehr hatte. Kennt ihr das noch, das Gefühl, was man bei Unterrichtsausfall hat? Die Mischung aus Freude, Trauer und das was mache ich jetzt mit der unvorhergesehenen Freizeit!

Die Universitäts Bibliothek ist ein guter Ort, um Freistunden zu verbringen. Auf der Homepage der Bibliothek wird eine virtuelle Führung angeboten (siehe hier).

Die FU wurde 1948 als Gegenpol zur Humboldtuniversität gegründet, die damals im Sowjetischen Sektor lag und auf der ein freies Studium zur dieser Zeit nicht möglich war. Spenden aus der USA ermöglichten den Bau der ersten Gebäude. Die Bauwerke der Uni wurden nach dem Campusprinzip in fußläufiger Entfernung angelegt, was im Nachkriegsdeutschland noch neu war.

Das Kunsthistorische Institut gehörte zu den ersten 1948 gegründeten Instituten aber das Gebäude, in dem es sich jetzt befindet bezog das Institut erst 1998. 1990 wurde es aufgrund des verbauten Asbests sarniert. Hier ist ein Link von der Seite der FU zur Architektur.

In Berlin Mitte Hannoversche Straße sitzen die Bauarbeiter wie in N.Y. (c) Foto von Susanne Haun
In Berlin Mitte Hannoversche Straße sitzen die Bauarbeiter wie in N.Y. (c) Foto von Susanne Haun

Da die FU also relativ neu gebaut ist, ist die Bilbiothek eine typische Bücherei mit dem Charme der Nachkriegszeit und der 70ziger Jahre. In solchen Bibliotheken habe ich meine Kindheit verbracht. Obwohl uns als Besucher natürlich alte ehrwürdige Bibliotheken besser gefallen, kommt es letztendlich auf den Inhalt an. Und der ist fantastisch! Reihenweise Bücher zur Kunstgeschichte. Ich hatte kein Ziel, ich bin die Regale abgelaufen und habe mal hier und mal dort ein Buch herausgezogen.

„Industriekultur in Berlin“ ist das erste Buch, das mir in die Hände fällt. Es verspricht 115 Abbildungen von den wichtigestens Bauten des Industriezeitalters.
Beim Durchblättern des Buches ist es als ob ich durch meine Kindheit laufe. Gerade über der AEG bauten ging ich aufs Gymnasium, bei Loewe arbeitete Oma und bei Telefunken meine Mutter, bis ich zur Welt kam. Mein Vater reparierte als Lehrling die Fenster bei Osram. Um zum Zahnarzt zu gelangen, lief ich an die Brotfabrik Wittler vorbei.

In diesem Haus bin ich geboren (c) Foto von Susanne Haun
In diesem Haus bin ich geboren (c) Foto von Susanne Haun

Es ist merkwürdig, so mit der Architektur und Geschichte der Stadt verwoben zu sein. Ich nehme das gar nicht wahr, weil es so zu meinem Lebensalltag gehört. Es sind meistens alte rote Backsteingebäude. So auch das Haus, das früher zum Kinderkrankenhaus gehörte, was heute auf dem Gelände des EGZB steht, indem ich geboren wurde. Heute wird dort geforscht.

Zu diesem Beitrag zeige ich euch mein „Berlin Fotos Sammelsurium“, Fotos, die ich mag, die ich aber keinem speziellen Thema zuordnen kann.

For my english reader:
The winter semester at Freie Universität Berlin has started this week and my basic course of art history is also equally failed.
So I discovered the Art History building of the FU, and the library. For this post I show you my „Berlin Photos hodgepodge“ photos that I like but that I can’t assign to any particular topic.


_____________________________________________________________________________________________________________________________________
Quelle:
Industriekultur in Berlin, L&H Verlag, Dr. phil. Päd Jörg Raach, ISBN 10 3939629-00-6

2 comments

Kommentar verfassen