Ich: das Modell und Tom der Fotograf – Zeichnung von Susanne Haun

Letzte Woche war Thomas Klingberg von Beruf dokumentarischer Fotograf, bei mir im Atelier.

Es ist schon etwas anderes, selber das Modell zu sein!

SUSANNE_HAUN Atelierportrait (c) Foto Thomas Klingberg
SUSANNE_HAUN Atelierportrait (c) Foto Thomas Klingberg

Habt ihr euch schon einmal überlegt, wie ihr euch normal bewegt, was eure bevorzugten Gesten sind? Noch dazu habe ich mich nicht vorbereitet. Aus zeitlichen Gründen bin ich so, wie ich immer ins Atelier gehen würde, ins Atelier gegangen, ohne Lippenstift und Augenschmincke. Es ist gut, dass ich nicht so viel Vorbereitungszeit hatte, denn so sind die Fotos authentisch.

Ich fand das Modell stehen sehr schwer und habe es mit einem ununterbrochenen Redestrom kompensiert. Die zwei Stunden waren auch sehr anstrengend und ich war völlig erledigt nach „der Fotositzung“.

Gestern hat mir Tom 23 Fotos von unserer Sitzung gesendet. Eine Auswahl von sechs zeige ich euch heute. Ich bin sehr begeistert, denn ich selber schaue mich an. Die meisten Fotos sind ungestellt. Eines ist dabei, wo ich mich vor meinen Arbeiten setzen sollte. Das gefällt mir auch sehr gut. Es war schwer für mich aus dem großen Pool sechs Fotos auszuwählen.

SUSANNE_HAUN Atelierportrait (c) Foto Thomas Klingberg
SUSANNE_HAUN Atelierportrait (c) Foto Thomas Klingberg

Thomas Klingenberg ist in folgenden Sparten tätig:

. Fotoreportagen, Reportagefotografie zu den Themen Soziales, Kultur & Jugend

. Fotodokumentationen, fotografische Dokumentation privater und öffentlicher Vorhaben,
Gesellschaftsfotografie, sozialdokumentarische Fotografie

. Personenportraits, individuelle Portraits in natürlicher Umgebung

. Kultur-, Sozial- und Kunstprojekte, Bebilderung von Büchern, Publikationen, Portraitserien von Künstlern

. fotografische Begleitung journalistischer Arbeit etwa bei Interviews, Reportagen, Specials, Portraits

. Anfertigung individueller Fotokunstdrucke Fine Art Prints, Großformate, Analog und Digital

SUSANNE_HAUN Atelierportrait (c) Foto Thomas Klingberg
SUSANNE_HAUN Atelierportrait (c) Foto Thomas Klingberg

In der Zeitschrift fotoPRO, Ausgabe 1/12 Erschienen im Herbst 2012 ein Interview zum Thema Straßenfotografiemit Thomas Klingberg. Mehr über das Interview mit Tom erfahrt ihr auf seiner Homepage unter aktuelles.

Wenn ihr einen guten Fotografen benötigt, kann ich euch Tom sehr empfehlen.
Hier geht es zu seiner Homepage.

Nachdem ich wieder alleine in meinem Atelier war, habe ich mich angeschaut und ich sah aus, wie nach einem Marathonlauf. Es war mir nun wichtig, mich selber im Spiegel zu sehen und zu zeichnen. Man sieht den entstandenen Selbstportraits die Anspannung und Müdigkeit an und das gefällt mir!

Ich mag die Kommunikation, die zwischen Tom und meinen Arbeiten bei der Sitzung entstanden sind.

Selbstportrait am späten Abend (c) Zeichnung von Susanne Haun
Selbstportrait am späten Abend (c) Zeichnung von Susanne Haun

For my English-speaking readers:
Last week Thomas Klingberg, a professional documentary photographer, was with me in the studio.
It is something else to be the model itself!
Have you ever thought about how you are moving normally, what are your favorite gestures? Besides, I had not prepared myself. It’s good that I did not have as much preparation time, so are the photos authentic.
I like the communication that was between Tom and my work at the meeting.

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Klinkberg, Thomas. http://www.strassenfotograf.de/index.html
fotoPRO, Ausgabe 1/12, DATA BECKER GmbH & Co. KG. Düsseldorf 2012

22 comments

    1. Ja, das finde ich auch. Ich schaue mir auch gerne Ateliers an. Sie verraten viel über den Künstler.
      Ja, bei mir läßt es sich gut arbeiten. Wie alle Ateliers – auch die noch so großen – empfindet der Künstler es zu klein!
      Ich zeichne sehr gerne Selbstportraits, einmal ist da das Modell so preiswert *grins* und zum andern ist es wie eine Bestandsaufnahme!

  1. Spannend! Eine wirklich interessante Idee, nach den anstrengenden zwei Stunden ein Selbstportrait zu zeichnen. Wundervoll, wie ehrlich du damit umgehst. So entsteht wieder etwas ganz Eigenes, was nur in diesem Prozess entstehen konnte.

    1. Danke, Anette.
      Es ist für mich die perfekte Auseinandersetzung mit Toms Arbeit.
      Ich erkenne meinen Linien die Müdigkeit an. Das finde ich auch das Spannende; jede Zeichnung von mir kann nur an dem Tag, an dem ich sie zeichne, so entstehen wie sie gerade entstanden ist. Weil alles vom Tag in ihr einfließt!
      Liebe Grüße sendet dir Susanne

  2. Guten Morgen Susanne,
    die Fotos sind sehr schön geworden. Ja Ateliers von anderen Künstlern sind immer spannend. Ich finde das auch immer interessant. Die Gegenüberstellung von Foto zu Zeichnung hat eine gewisse Dramatik. Ich wußte garnicht das Modell stehen so anstrengend sein kann.
    Dir auch einen schönen 2 Advent. Bine

    1. Guten Morgen, Sabine!
      Ja, Modell stehen ist sehr anstrengend.
      Am Vermögen, still zu stehen, unterscheiden sich vor allem die guten von den schlechten Modelle.
      Beim Aktzeichnen ist 20 Minuten in ein und derselben Position schon sehr gut. Außerdem braucht das Modell Körperspannung.
      Es ist schon eine Kunst, das Modell richtig zu plazieren.
      Allerdings mußte ich nur Arbeiten, als ob keiner da ist, der mich fotografiert, also ganz natürlich.
      LG Susanne

  3. Man sieht deinem Selbstportrait an, dass deine Energien und deine Kraft, die Du zum arbeiten brauchst, total erschöpft sind. Auch ungewohnte Situationen wie „Modell stehen“ kann müde machen.
    S/W Bilder mag ich sowieso sehr und deine Portraits finde ich gelungen. Eigentlich schade, dass man s/w nicht mehr öfters sieht. Gibt es dafür eine Erklärung? Vom künstlerischen Aspekt her finde ich nicht.
    Grüsse. Ernst

    1. Guten Morgen, Ernst,
      ich verfolge den einen oder anderen s/w Fotografier blog.
      Aber es ist seltener geworden.
      Ich mag s/w besonders gerne, weil die Farbe nicht vom Inhalt ablenkt.
      Die Welt mag es aber im Moment bunt, schnell und grell!
      Einen schönen 2. Advent Susanne

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