Das Geheimnisvolle – Zeichnung von Susanne Haun

„Das schönste Erlebnis ist die Begegnung mit dem Geheimnisvollen“ Albert Einstein.

Ich habe zu Weihnachten „Himmlische Botschaften“ geschenkt bekommen. Die Botschaften stehen auf meinem Arbeitstisch, sind wie ein Kalender aufgebaut und von arsEdition, München zusammengestellt.

Wenn ich Lust dazu habe und eine Pause brauche, blättere ich in dem Kalenderbüchlein und war im ersten Moment erstaunt, Einsteins obiges Zitat dort zu finden.
Aber ist nicht „Einstein an sich“ schon geheimnisvoll?
Wie viele Jugendliche haben wohl wegen ihm Physik studiert?

Blatt 1 Das Geheimnisvolle - Zeichnung von Susanne Haun
Blatt 1 Das Geheimnisvolle – Zeichnung von Susanne Haun

Und natürlich hat Einstein recht! Inspiriert uns nicht am meisten, was uns vorher unbekannt ist?
Und ist das Unbekannte nicht immer geheimnisvoll?

Ich habe heute eine mir bisher unbekannte Tusche ausprobiert.
Ultramarine der Firma Sennelier: „Traditional shellac based ink with a transparent Satin finish. … Apply with a brush or drawing pen.“

Ich war neugierig auf den Schlussfirnis, der schon in der Tusche enthalten sein soll. Ich habe natürlich gedacht, ich könnte die Tusche auch mit der Feder benutzen, auch wenn es nicht speziell auf der Flasche steht. Ich wusste nicht genau, ob „drawing pen“ auch als Feder verstanden werden kann. Aber die Tusche läuft für die Feder zu zäh. Es geht aber es ist sehr schwer und hat mich zum Fluchen gebracht.

Auf Blatt 1 könnt ihr eine entsprechende Arbeit von mir sehen. Blatt 2 ist mit Indigo Zeichentusche von Rohrer und Klinger gezeichnet. Ich wollte den Unterschied zeitnah erleben.

Blatt 2 Das Geheimnisvolle - Zeichnung von Susanne Haun
Blatt 2 Das Geheimnisvolle – Zeichnung von Susanne Haun

Der Schlussfirnis bewirkt, dass die Tusche nicht ins Papier einzieht. Wenn ich mit dem Finger über Blatt 1 streiche, spüre ich die Linien als Erhebungen. Die Flecken im Flügel sind ebenfalls reliefartig und die Tusche glänzt auch nach dem Trocknen noch als ob sie nass ist.
Wer es mag! Ich mag es nicht. Aber interessant ist es alle Male.

Auf den Blättern 3 und 4 habe ich die Tusche mit dem Pinsel und der Pipette, die auch den Verschluss der Flasche bildet, benutzt.

For my English-speaking readers:
„The most beautiful experience is the encounter with the mysterious“ Albert Einstein.
I got for Christmas „Heavenly Messages“. The messages are on my desk, they are structured like a calendar and from the by arsEdition publication, Munich.
If I feel like it and need a break, I flip the calendar booklet and was at first surprised to find Einstein’s above quote there.
But I think „Einstein in itself“ is already mysteriously.
How many young people have probably studied physics because of him?
Today I tried a previously ink unknown to me.
Ultramarine from the Company Sennelier: „Traditional shellac based ink with a transparent satin finish. … Apply with a brush or drawing pen. “
I was curious about the final satin finish, which should already be contained in the ink. I naturally thought I could use the ink with the spring, even if it is not special in the text of the bottle. I was not sure whether „drawing pen“ can be understood as a spring. But the ink is running for the spring too tough. It is but it is very hard and made me swear.

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ars Edition. Himmlische Botschaften. München 2010.

26 comments

  1. Liebe Susanne, ich finde es klingt sehr spannend – also diese Tusche – vielleicht sollte ich sie auch mal ausprobieren… Beim zweiten Bild merkt man aber schon, dass du routinierter Arbeiten konntest. Ich glaube, so ist das immer, wenn man etwas neues ausprobiert. Entweder es ist schwerfällig und seltsam fremd, so dass ganz schnell der Wunsch aufkeimt, zum Gewohnten zurückzukehren, oder die Entdeckung eines Wunders, wenn man ein Medium findet, mit dem sich arbeiten lässt als hätte man es schon immer getan und nur vergessen 🙂

    Liebe Grüße und einen guten Rutsch ins neue Jahr morgen!

    Ute

    1. Liebe Ute,
      ich werde jetzt Pfannkuchen einkaufen gehen und die Tusche mit ins Atelier nehmen, ich muss da schnell was ausprobieren…..
      Es ist gut, Routine zu durchbrechen, aber die Routine beruhigt die Seele zwischen dem durchbrechen!
      Ich wünsche dir auch einen guten Rutsch
      Susanne

    1. Guten Morgen, Roswitha, ja ich denke auch, dass das Neue gut zum Jahreswechsel passt. Ich werde auch gleich in mein Atelier laufen und das Ultramarin „schnell“ benutzen… ich habe da eine Idee, die sich mit dem Pfannkuchen kaufen kombinieren lässt!
      Einen guten Rutsch wünscht Susanne

  2. Hallo Susanne, ich besitzte diese Tusche von Sennelier auch und in verschiedenen Farben. Mir ging es am Anfang auch so wie dir weil die Tusche mit der Feder sehr schwer zu verarbeiten ist. Mittlerweile hab ich ein bischen Übung und sie gefällt mir ganz gut. Besonders das grün leuchtet und glänzt wunderbar.
    Dir einen guten Rutsch und ein kreatives Jahr 2013 wünscht Bine

    1. Ich glaube, Bine, das Glänzen ist gerade das, was mir nicht so gefällt. Wenn Licht auf die Arbeit fällt, reflektieren die Linien stark. Ich mag lieber die matten Farben. Aber ich habe heute weiter mit den Farben gearbeitet. Ich wünsche dir auch einen guten Rutsch, LG Susanne

  3. Let this New Year be the one, where all your dreams come true, so with a joyful heart, put a start to this year anew. Wishing you a happy and prosperous New Year 2013.

  4. Hallo Susanne,
    Mir gefällt Blatt 1 sehr gut. Die geheimnisvoll schwebende Unbekannte finde ich kräftig und doch irgendwie anmutig beschwingt, während der Engel eher ein ängstliches Verhalten zeigt. Diese Arbeit passt gut zu den Rauhnächten, die bis morgen dauern. Die Kelten kannten ja das Deuten und Orakeln und ich kann dies bei deinen Arbeiten hier gut anwenden.
    Bei den Arbeitstechniken und Beurteilung der Tusche kann ich nicht mitreden. Bahnhof…
    Der Alltag im Neuen ähnelt dem Alltag des Alten. Vielen Dank und liebe Grüsse. Ernst

    1. Hallo Ernst,
      der Alltag holt uns alle immer sehr schnell ein.
      Ich habe noch einen turbulenten Januar vor mir, denn ich hänge zwei Ausstellungen. Das ist viel Arbeit aber auch viel Freude. Gehangen in einem Kontext sehen die Arbeiten wieder anders aus als bei mir im Atelier.
      Ich mag das erste Blatt auch gerne, es ist beschwingt und lebendig. Bestimmt vom Neuen belebt.
      Zu den Kelten und das Orakel habe ich mal dieses Bild hier gezeichnet. Es ist aus der Illustration der alten irischen Sage „Der Rinderraub“.
      http://susannehaun.com/?cat=21903007#jp-carousel-10352
      Einen scöhnen Abend wünscht dir Susanne

  5. hallo Susanne
    😀 eigentlich sollte ich ja Koffer packen, aber …
    Nun bin ich stattdessen auf Ihre Seite gestoßen.
    Und ich frage mich, was bedeutet
    „special rawing“?
    Ich finde nichts darüber … – allerdings hab ich keinen PC, bloss dieses alte Handy.
    Aber der Ausdruck macht mich sehr neugierig. Raw kann ja so vieles sein, irgendwie.
    Neugierige Grüsse,
    alexandra – ihre Zeichnungen muss ich noch näher anschauen, wenn ich dann Zeit habe – sprich: Koffer ge-packt 😉

    1. Liebe Alex,
      Danke für deine Kommentare, ich bin nicht sonderlich gut darin, meine Blog Einträge in englischer Sprache zu verfassen, so dass es, wie du ja schon im zweiten Kommentar bemerkt hast, um Übersetzungsfehler handelt.
      Deshalb habe ich schon vor einiger Zeit aufgehört, auch in englischer Sprache zu schreiben.
      Viele Grüße von Susanne Haun

  6. b.t.w. „drawing pen“ ist in diesem Fall einen Zeichenfeder. Also die Dinger, die früher zum Schreiben benützt wurden.
    Noch früher waren es ja echte Federn, die auf Englisch dann „quill“ heissen.
    Aber die „spring“ ist so eine Spiralfeder, also ne „Sprungfeder“ aus Metall. Ich bin zu 99% sicher, dass eine „spring“ nie ein Zeicheninstrument – nicht offiziell.
    Tschuldigung wenn ich als (Klugscheisser rüberkomme; wollte nur nur helfen.)

    1. Danke, Alex, ich freue mich über deine Ausführungen. Ja, ich zeichne mit einer klassischen Zeichenfeder, also einer Feder, die ich in einen Federhalter stecke. In dem Fall wäre dann drawing pen für mich die richtige Übersetzung.
      Aber wie schon geschrieben, das Englisch in Schriftform sollte ich erstmal besser beherrschen, ehe ich wieder englische Sätze blogge 🙂
      Einen schönen Sommerabend von Susanne

  7. Liebe Susanne, ich habe jetzt durch Alex Kommentar diesem Eintrag gesehen. Kraftvoll, aber schwer zu handhaben scheint diese Tusche zu sein. Was ist denn aus dem Versuch geworden?

    1. Ich benutze weiter Rohrer und Klingner Tusche, Gerda. Die Sennelier Tusche nehme ich zu jedem Workshop mit, damit meine Malschüler*innen sie probieren können. Manch eine*r mag sie auch gerne. Es ist eben eine innige Beziehung die Zeichnerin und Tusche miteinander eingehen.
      Sonnige Grüße, ich schmelze hier in Berlin fast weg von Susanne

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