Wolken vor dem Mondlicht – Zeichnung von Susanne Haun

Es gab eine Zeit, da war der Mond noch geheimnisvoll und Inhalt zahlloser Spekulationen und schöner Geschichten.

Ich habe noch eine sehr dunkle Erinnerung an die erste Mondlandung und wie wir alle vor dem Fernseher saßen. Vielleicht ist es aber auch eine Erinnerung, die ich durch die Erzählungen meiner Eltern als meine angenommen habe.

Blatt 108 Mondlicht sickert durch eine Wolke (c) Zeichnung von Susanne Haun
Blatt 108 Mondlicht sickert durch eine Wolke (c) Zeichnung von Susanne Haun

The Man who sold the moon“ von Robert A. Heinlein gehörte zu einer meiner Lieblings SF Geschichten. Auch die Story von Mike, dem Mondcomputer, der eine Seele hat, stammt von Heinlein. Lange vor dem Computerzeitalter und der Mondlandung schrieb er darüber.

„Das Mondlicht sickert durch eine Wolke und fällt auf das Kind.“ schreibt Flaubert.

Blatt 109 Entstehung Mondlicht fällt auf das Kind (c) Zeichnung von Susanne Haun
Blatt 109 Entstehung Mondlicht fällt auf das Kind (c) Zeichnung von Susanne Haun

Aber er spricht nicht von einem gewöhnlichen Kind, weiße Haare bedecken den übergroßen Kopf des Kindes. Es ist in einem erbärmlichen Zustand und hält eine Papyrusrolle in der Hand.

Das gesamte Zitat klingt nach der Farbe schwarz.

Blatt 109 Mondlicht fällt auf das Kind (c) Zeichnung von Susanne Haun
Blatt 109 Mondlicht fällt auf das Kind (c) Zeichnung von Susanne Haun

For my English-speaking readers:

There was a time, when the moon was still mysterious and content of countless speculation and beautiful stories.

„The moonlight seeping through a cloud and falls on the child.“ Wrote Flaubert.

But he is not talking about an ordinary child. White hairs cover the oversized head of the child. The Child ist holding a papyrus role in his hand.

The entire quote sounds like the color black.

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Flaubert, Gustave, “Die Versuchung des heiligen Antonius, aus dem Französischen von Barbara und Robert Picht,insel Taschenbuch 1868, Erste Auflage 1996

14 comments

    1. Danke, Tina, dieses Zitat gefiel mir auch sehr gut… da ich abwechselnd mit Ute Schätzmüller die Zitate aussuche, muss ich mich bei manchen sehr quälen. Aber das ist ja auch gut so.
      Einen schönen Tag wünscht dir Susanne

  1. Ich bin ja begeistert. Du outest dich als SF-Fan… ich hab die bis Ende der 80er gerne gelesen. Dann hatte ich das Gefühl, SF ist tot, weil die Wirklichkeit die utopistischen Vorstellungen überholt hat.

    1. Die Zukunft ist sehr spannend. Ich bin auch ein großer Fan von Zeitreisegeschichten.
      Mit den 80er kommt es bei mir auch hin, mit dem Abitur hörte ich auch irgendwie auf SF zu lesen. Merkwürdig.
      Der Film Inception gefiel mir sehr gut und der ist ja etwas neuer…

    1. Ja, das habe ich gemerkt, ich bekomme aber die Mail, dass du geliked hast, aber der like ist nicht da. Ist bei Klausbernds like übrigens auch so – es gibt nur die Mail und kein like dazu… 🙁

  2. es gab eine Zeit … ich denke, es gibt sie noch, ist es denn nicht immer noch geheimnisvoll in einer Vollmondnacht durch die Welt zu streifen, wenn er es ist, der Schatten auf die Wege malt, vom Eulenruf begleitet?!
    Ja klar, ich kann mich auch noch gut an die Landung auf dem Mond erinnern, aber es hat mir nichts von seiner Magie klauen können!

    deine Bilder hinterlassen bei mir den Eindruck als ob der Mond selbst auf das Kind fällt, denn nur sein Licht. Das Kind sieht „alt“ aus, es hat wohl schon einiges erlebt, neugierig macht die Papyrusrolle in seiner Hand. Geheimnis hier, wie dort …

    wieder eine feine Komposition von Wort und Bild- danke Susanne
    liebe Grüße Ulli

    1. Danke, Ulli,
      ja, das Kind ist auch alt, so beschreibt es Flaubert in seinem Buch:
      „Das Kind ist klein wie ein Zwerg, aber stämmig wie ein Kabire, verkrüppelt und in erbärmlichen Zustand. Weiße Haare bedecken seinen übergroßen kopf: es fröstelt in seiner dünnen Tuinka und umklammert eine Papyrusrolle.“
      Ich finde den Mond auch immer noch sehr anziehen und er hat etwas romantisches an sich….
      Liebe Grüße von Susanne

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