Dich „Hellen Morgenstern“ nannte – Zeichnung von Susanne Haun

Manchmal ist es gut, auf alte Skizzen zurück greifen zu können. Ich fand einen sitzenden Mann in meinem Skizzenblog vom Januar 2012 (seht hier).

„Setzen wir uns auf den Steinblock da – wie einst, als ich Dich im Frührot des Tages begrüßte und Dich „Hellen Morgenstern“ nannte.“ Gustave Flaubert

Blatt 112 Hellen Morgenstern (c) Zeichnung von Susanne Haun
Blatt 112 Hellen Morgenstern (c) Zeichnung von Susanne Haun

Ich habe eine erstaunliche Feststellung bei meinen ersten beiden Blättern zu diesem Zitat gemacht: ich habe Wiederholungen im Kopf.

“Die anderen Leute kommen nie zur Ruhe, Sie sind immer in Bewegung, Sie sitzen nicht am Rande der Klippe.”
Diarmuid Johnson

Beim Zitat von Diarmuid hatte ich fast die gleichen Bilder im Kopf wie bei Antonius Morgengespräch mit seinem ehemaligen Schüler Hilarion.

Das hat mir ganz und gar nicht gefallen und so habe ich eine dritte entgültige Zeichnung gefertigt und aus dem Steinblock einen Steinblock gemacht und keine hohe Klippe. Jede Geschichte ist individuell.

Blatt 110 Hellen Morgenstern (c) Zeichnung von Susanne Haun
Blatt 110 Hellen Morgenstern (c) Zeichnung von Susanne Haun

For my English-speaking readers:

Sometimes it is good to use old sketches. I found a sitting man in my sketchbook in January 2012 (see here).

„Let’s sit on the stone block there – like once upon the time when I was just in the dawn of the day and welcomed you as „Bright Morning Star“ “ Gustave Flaubert

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Flaubert, Gustave, “Die Versuchung des heiligen Antonius, aus dem Französischen von Barbara und Robert Picht,insel Taschenbuch 1868, Erste Auflage 1996

10 comments

  1. ich finde deine Beobachtung von dir selbst, dass in dir gleiche Bilder bei verschiedenen Geschichten entstehen, sehr spannend und wie du dies dann verwandelst. Dennoch frage ich mich gerade, ob sich nicht die inneren Bilder aus dem, was wir im Außen schon gesehen haben, speisen. Nein, ich frage mich nicht wirklich, ich denke, dass es so ist. Soll heißen, dass es mich somit nicht verwundert, dass erst einmal ähnliches entsteht.

    herzlichst Ulli

    1. Liebe Ulli,

      mit den Bildern wird es so sein, irgendwo müssen sie ja her sein. Interessant wäre es, wenn ich ein Wort aus einer mir fremden Sprache zeichne. Ich müßte nach der Schönheit der Buchstaben verfahren……

      LG und einen schönen Tag vor allem gute Besserung für dich, sendet Susanne

      1. danke dir für die guten Wünsche, die ich noch gebrauchen kann, obwohl es aufwärts zu gehen scheint, habe endlich mal richtig gut geschlafen 🙂

        ich sinnierte gestern noch etwas den Bildern, die in uns beim lesen entstehen nach, das eine sind die Bilder, die wir „erlebt“ haben, das andere ist die Bilderflut der modernen Zeiten, ohne je selbst weit gereist zu sein, habe ich klare Bilder zu vielen Ländern …
        Worte aus einer fremden Sprache zu malen, deren Inhalt man nicht kennt, nur ihren Klang, das wäre doch wirklich noch eine feine Herausforderung.

        herzlichst Ulli

        1. Guten Morgen, liebe Ulli,
          das wäre es tatsächlich,,, aber im Moment bin ich bis mindestens Ende des Jahres voll mit Projekten für meine Zeichnungen….
          LG Susanne

  2. Guten Abend, liebe Susanne. Ich finde Deine Bildentwicklung sehr interessant. Dein letztes Bild wirkt sehr viel positiver (heller und der Blick in die Sonne) als das erste, dunklere Bild mit dem Blick von der Sonne abgewandt. Faszinierend, wie Kompositionsaenderungen die Stimmung eines Bildes veraendern koennen.

    1. Ja, das mag ich auch so sehr, Peggy. Deshalb kann ich nicht hintereinander Weg die Zitate durch zeichnen…. ich brauche immer die Ruhe, um die Bilder entstehen zu lassen und Wege zu finden, meine Gefühle für eine Situation auszudrücken. Manchmal nicht einfach.
      LG von Susanne

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