Artis und K – Zeichnungen zur Arktis von Susanne Haun

Boote sind ein Thema, was ich sehr mag. Sie künden von Bewegung, Reisen und Vorwärtskommen.

Eisbrecher habe ich bisher noch nicht gezeichnet. Ich musste mir erst in den Mediatheken anschauen, wie Eisbrecher funktionieren, um zu begreifen, wie ich sie zeichne, ohne dass sie wie ein Ruderboot aussehen. In meinem Bemühen, die Schwere des Schiffes und die schwingenden Bewegungen darzustellen, ist mir das „K“ von Arktis im Namenszug des Eisbrechers entglitten.

Blatt 1 Eisbrecher (c) Zeichnung von Susanne Haun
Blatt 1 Eisbrecher (c) Zeichnung von Susanne Haun

Ich wollte zum Auftakt des Arktis Projektes das erste Bild auch mit Arktis betiteln – unauffällig.

Klausbernd Vollmar , seine bisherigen Veröffentlichungen hier,  hat mir erste Texte zum Thema Arktis gesendet, die er für unser gemeinsames Projekt schrieb.  Klausbernd war in der Arktis, ich war noch nie dort. Klausbernd liefert Fakten, Zitate und Traumhaftes in Textform und ich die Bilder dazu.

Es soll aber nicht bei den Zeichnungen bleiben; sie sollen in Radierungen oder Linolschnitte umgesetzt werden.
Als Ergebnis stellen wir uns eine kleine Auflage an Büchern mit original Grafiken und eine etwas größere Auflage in der Art wie das Dämonenbuch vor.

Blatt 4 Inuk (c) Zeichnung von Susanne Haun
Blatt 4 Inuk (c) Zeichnung von Susanne Haun

Zu Beginn eines Projekts zeichne ich meine Vorstellungen und Sinnbilder des Themas. Ich nehme noch keinen Bezug auf den Text, lasse mich treiben, um dann all die gefundenen Linien mit den Zitaten aus den Texten zu verbinden.

For my English-speaking readers:

Boats are an issue, which I like. They tell of movement, travel and advancement.

I’ve drawn now icebreaker at the first time. I had first look at the mediathek how is the movement of icebreaker and drawing them without looking like a rowboat. In my effort to represent the severity of the ship and the swinging movements, I forgot the „K“ or „C“ of the Arctic in the signature of the Breaker.

Klausbernd Vollmar has sent me the first texts on Arctic, which he wrote for our project. Klausbernd visited the Arctic, I’ve never been there. Klausvernd delivers facts, quotes and dreamlike in writing and I draw to the text.

It should not remain in the drawings, they are to be implemented in etchings and linocuts.

55 comments

    1. Liebe Ulli,
      danke schön – wir sind gerade dabei, uns kräftig gegenseitig zu inspirieren.
      Liebe Grüße und feines Wochenende
      Klausbernd und seine Buchfeen Siri & Selma

  1. Liebe Susanne,
    Artis finde ich ein schöner Name, der fand bei mir sofort großer Anklang. Art wir Art wie Kunst und is wie Eis auf Norwegisch. Iiiiiiis – der Name hat Kälte in sich.
    Artis finde ich fabelhaft, gefällt mir gut. Deine Skizzen sind toll. Als ich deine Zeichnung auf Blatt 4 „Inuk“ sah, musste ich sofort an Christopher Ransmayrs „Die Schrecken des Eises und der Finsternis“ denken. Das Buch ist als Hörbuch unschlagbar.
    Du liebst Schiffe? Ich habe eine Idee!! Mehr dazu per Mail, so bald ich Zeit habe, die Arbeit wartet schon wieder auf mich. 🙂
    Einen schönen Abend, ich bin gespannt, wie es weiter geht!
    Hanne

    1. Liebe Hanne,
      ohhh, wie schön, das ich unbewußt das Norwegische benutzt habe… ArtIs…. Klausbernd, was meinst du dazu? Ist das ein guter Titel? Kurz, knapp und prägnant!
      Danke für den Hörbuchtip, ich setzte es sofort auf meine Merkliste. Ich habe mir gerade gestern Fridtjof Nansen – Ein Leben für die Freiheit und Roald Amundsen – Held der Antarktis als Hörpiel heruntergeladen. Es ist von 2011 und für jung und alt deklariert. 🙂
      Ja, Schiffe sind doch toll, icih bin auf deine Idee gespannt, Hanne.
      Schlaf gut, LG von Susanne

    1. Guten morgen Cocolinchen, das mag ich auch sehr….. die Kraft dieser Eisbrecher ist enorm. Die fahren ja bei euch auf der Elbe…. wenn es nicht so kalt wäre, könnten wir uns bei der nächsten zugefrorenen Elbe ans Ufer setzen und schauen! Kommt gut durch den Tag , lg von Susanne

      1. Nur um euch eine Vorstellung von der Kraft eines Expeditionseisbrechers zu geben: Unser Schiff hatte zwei Dieselmaschinen von je 40.000 PS Leistung, allerdings vermeidet man mit voller Kraft zu fahren, da dann der Treibstoff zu schnell verbraucht ist. 80.000 PS werden aber gebraucht, um schweres Eis zu brechen und das auf deiner Zeichnung, liebe Susanne, ist schweres Eis.
        Liebe Grüße
        Klausbernd

        1. Guten Morgen, Klausbernd,
          ich konnte mir vor den Erläuterungen über die Funktion eines Eisbrechers gar nicht vorstellen, wie er funktioniert. Wie habt ihr das empfunden? Vibrierte nicht das ganze Schiff? Und ist das nicht unangenehm, wenn man darauf reist?
          LG Susanne

          1. Liebe Susanne,
            Eisbrecher haben keine Stabilisatoren und deswegen bekommt man bei eisfreier See die Wellenbewegungen direkter mit als auf einem gewöhnlichen Schiff. Ich finde dieses Schaukeln bis so 6 bis 7 Bf gemütlich und kann sanft und selig dabei schlafen. Bei höheren Windstärken ist mir die Bootsbewegung zu heftig um schlafen zu können und übrigens Lesen ist bei gail force auch nicht möglich.
            Meistens fährt man vor Nordost Grönland, im Norden Spitzbergens, vor Franz-Josef-Land und Nowaja Semlja im schweren Treibeis. Packeis und die inneren Bereiche des Eisschelfs vermeidet man zu brechen, da es zuviel Treibstoff kostet. Wenn man tagelang durch schweres Treibeis shippert, fährt man häufig nur 5 Knoten (etwa 9 km/h) und langsamer. Dabei bekommt man besonders negative Beschleunigungen mit, wenn eine schwere Scholle gebrochen oder vorschoben wird. Im Bett rutscht man nach oben. Die Schiffsbewegungen sind jedoch gering, aber es ist laut, das Eis kratzt deutlich hörbar an der Bordwand. Ich kann dabei schlafen und vom romantischten träumen, aber ich projiziere eben naiv positiv auf die Arktis.
            In Finnland fuhr ich auf einem größeren Eisbrecher, der richtig schweres Eis bis 5 m brach (teilweise durch Umpumpen des Wassers), dabei konnte ich schon allein wegen des Getöses nicht schlafen, außerdem wird beim Brechen des Schelfeises auch bisweilen vor und zurückgefahren, da sind dann die Bootsbewegungen zu abrupt, um schlafen zu können.
            Wenn man eine Eisfahrt romantisiert, ist sie wunderschön, wenn man jedoch die Natur als feindlich empfindet, an die „Titanic“ ständig denkt, dann ist sie wahrscheinlich die Hölle. Man fährt oft tagelang durch schweres Treibeis, was ich als angenehm monoton und beruhigend empfinde.
            Liebe Grüße
            Klausbernd und seine Buchfeen Siri und Selma, die auch Eisbrecherfahrten super finden. Sie lieben besonders das haushoch spritzende Wasser, wenn riesige Schollen gekippt werden.

            1. Liebe Klausbernd,
              danke für deine ausführliche Antwort. Jetzt kann ich mir das viel besser vorstellen.
              Ich werde leider Seekrank und muss Tabletten gegen Seekrankheit nehmen. Ich weiss das seit ich bei der Fahrt von Sylt nach Amrum nie wieder ein Schiff betreten wollte. Solche Dinge vergesse ich schnell, das nächste mal ging es mir absolut übel beim Whalewatching vor Neuengland in Maine. Da sprang das Boot von Welle zu Welle….
              Jetzt ist Conny gekomemn, wir müssen die Bilder in der alten Bahnhofshalle abhängen.
              LG Susanne

              1. Liebe Susanne,
                seekrank gewesen zu sein, heißt nicht, immer seekrank zu werden. Allerdings noch nie seekrank gewesen zu sein, ist keine Garantie, es niemals zu werden. Gut gegen Seekrankheit wirkt Ingwer, auch schon prophylaktisch. Ich esse sehr gerne Ingwer (Ingwerstäbchen mit Schokolade oder Ingwerpflaumen) und so ist der Ingwer oft schon weggenascht, bevor ich schwere See erreiche.
                Liebe Grüße aus dem sonnigen, aber windigen Cley
                Klausbernd und seine kuscheligen Buchfeen Siri und Selma

                1. Lieber Klausbernd,
                  wenn es um Ingwer geht, dann bin ich bestens geschützt.
                  Ich bin auch ein absoluter Ingwerfan. Ich schneide mir frischen Ingwer in den Tee und mag besonders gerne die letzte Tasse, wo der scharfe Geschmack der Knolle sich entfaltet hat.
                  Ingwerstäbchen esse ich auch gerne, aber selten. Sie sind etwas besonderes für mich – ich kann dir nicht mehr sagen warum – und so kaufe ich sie mir nie selber.
                  Einen schönen Morgen, sendet dir Susanne

  2. Liebe Susanne, Artis ist schon hinreichend definiert. Ich hatte ähnliche Gedanken, wie Hanne. Vielleicht steht das K im Titel für Klausbernd. 🙂
    LG – Uta

  3. Liebe Susanne,
    ja, prima, die Bilder sind richtig „artisch“ geworden 😉 Der Inuk wirkt sehr genuin und der Eisbrecher ist super. Mir gefallen alle Zeichnungen, wie sie auf ihre Art die Klarheit der Landschaft widerspiegeln.
    Danke für die Vorstellung unseres Projektes, das meine Wikingerseele hoch erfreut 🙂
    Liebe Grüße vom Meer
    Klausbernd, der auch Schiffe liebt 🙂
    „Artis“ ist doch ein feiner Schiffsname, so wird auch der königliche Zoo in Amsterdam genannt 😉 und der Anklang an „Arche“ ist nicht zu überhören.

    1. Lieber Klausbernd,

      wie ich schon bei Hannes Kommentar schrieb, was hälst du von ArtIs als Haupttitel … dann können wir uns immer noch das Kleingedruckte überlegen………

      Liebe Grüße aus dem zum Glück noch frühen Berlin …….. auch an deine Buchfeen, die schlafen bestimmt noch tief und seelig in ihren kleinen Bettchen im Bücherregal….

      von Susanne

      1. Oh ja, liebe Susanne,
        als du den Kommentar schriebst, schliefen wir noch alle sanft und selig in unseren Kuschelbettchen. Nun haben wir gerade gefrühstückt und sind putzmunter wach.
        „ArtIs“ finde ich einen feinen Titel, zumal Kunstkritiker da doch soooooooooooooooo viel hineindeuten können.
        Allerdings ist es auch eine Titelstruktur, die gerade zeitgeistig ist, wie z.B. in ArtWest etc. Mir gefällt an dem Titel diese feine Ironie, die mitschwingt: ArtIs ist wie künstliches Eis. d.h. wir träumen zwar Expedition im Stil á la Amundsen, aber ich bin bei jeder Expedition in die Hoch Arktis auf einem gut geheiztem Eisbrecher mit 3 Essen täglich und Sauna gefahren. Also Eiswelt so „richtig“ mit übernachten auf driftenden Treibeisschollen und ein Treffen mit dem Eisbär wurde tunlichst vermieden. ArtIs zeigt mit gewisser Selbstironie, dass Susanne und ich im Grunde Lehnexplorer sind. Als ich um die dreißig war, habe ich an „echten“ Expeditionen teilgenommen (Wüste und Himalaja), bei denen man weitgehend ums Überleben kämpft und nicht gentleman-like zum Drink auf der Brücke Tagebuch schreibt. Was Susanne und ich euch in diesem Projekt präsentieren werden, ist die Arktis als Projektionsfläche, Ultima Thule eben, wo Brendan im 5. Jahrhundert den Eingang zur Hölle sah und das viktorianische 19. Jahrhundert den Ort sah, an dem nationale Helden gemacht wurden, wie z.B. der große Nansen.
        Okay, fast schon zu viel von unserem Projekt geplaudert. Lasst euch überraschen.
        Liebe Grüße und ein angenehmes Wochenende
        Klausbernd 🙂

        1. Das gefällt mir, der Begriff Lehnexplorer, Klausbernd …..
          Da ich noch nie in der Arktis war, kann ich nur meine romantische Vorstellung davon wiedergeben.
          Natürlich habe ich heute mehr Möglichkeiten, mir ein Bild der Arktis zu machen als Karl May vom Wilden Westen.
          Und natürlich bin ich auch viel gereist, bloß nicht in die Arktis.
          Aber wir haben alle unsere Fantasie, sich Dinge vorzustellen und dabei idealisieren wir so sehr, dass wir manchmal Angst davor bekommen, die Wirklichkeit zu sehen, denn dann fällt unsere Idealisierung zusammen wie ein Kartenhaus.
          Es ist wie das Auswandern, ohne die Sprache zu lernen, die Ferne ist ein schöner Ort, jedoch wenn du da bist, dann ist sie fort und alle Probleme kommen mit grausamer Wirklichkeit auf den Auswanderer zu – ich habe das öfter im Freundeskreis erlebt ….
          Aber es gibt natürlich auch andere Beispiele… ich habe nicht den Eindruck, dass du Deutschland vermißt, Klausbernd…..
          Einen schönen Sonntag von Susanne

          1. Liebe Susanne,

            du hast recht, ich bin ein glücklicher Auswanderer, dem klar ist, dass ich mir diese Lebensqualität in Deutschland niemals leisten könnte.

            Naja, da stellt sich die Frage, was ist denn die Arktis ohne das Bild von ihr? Jeder projiziert auf die Arktis, auch wenn er dort ist. Ich würde mich erkühnen zu behaupten, die Landschaft ohne die Projektionen des Betrachters gibt es gar nicht.Wenn wir auch nicht nicht-projizierend wahrnehmen können, so gelingt es uns jedoch (bisweilen), uns unsere Projektionen bewusst zu machen. Und darum geht`s ja in unserem Gemeinschaftsprojekt u.a..
            Feinen Sonntag noch
            Klausbernd 🙂

            1. Lieber Klausbernd,

              das spannende ist, dass jeder seine eigene Wahrnehmung hat, selbst die, die die Arktis besuchten, werden unterschiedlich berichten. Das fasziniert mich immer wieder.
              Nichts ist schwieriger als die Wahrnehmung eines Menschen zu ergründen. Wie gut, dass wir alle Individuen sind!

              Einen schönen Wochenbeginn wünscht dir Susanne

              1. Naja, liebe Susanne, so unterschiedlich sind die Sichtweisen auf die Arktis nun auch wiederum nicht, da wir alle ja von den gleichen Mythen beeinflusst werden. Seit einiger Zeit ist in Medien „global warming“ in, so sieht man die Arktis unter dem Aspekt des Klimawandels. Ende des 19. und Anfang des 20. Jh. sah man die Arktis imperalistisch und als Gebiet für Heldentaten, davor wurde sie als Land mit vielen Schätzen wahrgenommen. Solchen kollektiven Wahrnehmungseinstellungen unterliegen auch wir und deswegen unterscheiden wir uns in der Wahrnehmung zwar schon, aber nicht grundlegend, da wir stets reagierend auf die herrschende Ideologie sehen.
                Liebe Grüße
                Kb

  4. Liebe Susanne!
    Tolle Bilder, wirklich klasse und auf die Umsetzung als Radierung oder Linolschnitt bin ich sehr gespannt. Und warum nicht „Artis“ anstelle von „Arktis“: der Zufall bringt manchmal die besten Ideen hervor.
    Ich wünsche Dir ein gutes Gelingen und Erfüllung bei diesem Projekt.
    LG Juergen

      1. I lived in Germany for three years. I loved the artwork/photos and old structures. One day I will return and do some more wandering. Art and photos is poetry for the eyes. Can awake a old spirit or bring life to something lost. I wished I took more pictures. Thank you for sharing.

  5. Liebe Susanne

    Ich finde das ein ganz ausgezeichnetes Projekt. Vieles, was zurzeit in der Arktis passiert, hat schlussendlich auch Auswirkungen auf unser Leben, weitab davon. Als ich einige Zeit in Quebec weilte, kam mir die Arktis natürlich noch ein Stück näher, vor allem natürlich auch die Bevölkerung, von der etliche Menschen für ihr Studium nach Montreal gekommen sind und zuerst einmal Probleme mit der Sprache hatten, da die Inuit englisch und nicht französisch sprechen. Dann erhielten sie ausserdem noch ihr eigenes Territorium und es wurde tagelang in den Medien darüber berichtet. Die Dokumentationen habe ich damals mit Spannung verfolgt.

    Der Nanuk (Eisbär) hat inzwischen ja auch grosse Probleme zu überleben. In den Siedlungen wird er vertrieben und die Eisschollen schmelzen ihm buchstäblich unter den Pranken weg.

    Ich bin gespannt, wie sich euer gemeinsames Projekt entwickelt.

    LG buechermaniac

    1. Hi, Büchermaniac,
      du hast recht, in der Arktis wird das Wetter Europas bestimmt, weswegen im zweiten Weltkrieg so zäh um Wetterstationen auf Grönland und Jan Mayen gekämpft wurde. Man sieht es auch daran, dass die Weltwetterstation No. 1 jene auf Jan Mayen ist – Jan Mayen ist übrigens nur wegen dieser Wetterstation „besiedelt“.
      Als ich in Montreal lebte, bin öfters zur Jamesbay und einmal auch zur mittleren Hudson Bay geflogen. Da ich damals eine irokesische Freundin hatte – well, keine falsche Romantik: eine Filmemacherin – besuchten wir Gruppen von Irokesen dort, die nach Norden hin verdrängt worden waren. Es war nicht so viel anders als in Montreal: Genuine Indianer sind meist besoffen, sie versuchen so, über ihre Entwurzelung hinwegzukommen. Ich werde allerdings über Inuit in Nordost Grönland schreiben, die von allen circumpolaren Völkern die am wenigsten verelendeten sind und sich mit ihrem Land noch positiv verbunden fühlen. Wenn sie zwar auch dem Alkohol nicht abgeneigt sind, leben sie doch ein halbwegs traditionelles Leben als Jäger. Besondedrs die Jugendlich, die oftmals in Kopenhagen eine qualifizierte Ausbildung genossen, gehen back to the roots und leben wieder ein relativ traditionelles Leben (wofür sie übrigens über Internet bei den Grönländern werben).
      Nach Voraussagen von Biologen wird der Ursus maritimus sich auf die Dauer an eine Lebensform auf Land anpassen müssen. Man nimmt auch an, dass das einigen gelingen wird, aber ihre Zahl wird dadurch stark dezimiert werden, da der Kampf ums Fressen gnadenloser sein wird.
      Liebe Grüße aus Norfolk
      Klausbernd

      1. Ich denke, Büchermaniac und Klausbernd, das man diesen Vorgang als Evolution bezeichnet….die Schnelligkeit ist jedoch verblüffend, mit der diese Entwicklung vorwärts schreitet.
        Es ist heute ein Luxus, eins mit der Natur zu sein, etwas worauf die Inuit stolz sein können, gerade, wenn die Jugendlichen dieser Bewegung folgen.

        1. Bei jungen Grönländern, die häufig Teil ihrer Ausbildung in Dänemark absolvierten, gibt es eine starke Bewegung, wieder die alten Jagdmethoden z.B. im Walfang anzuwenden und grundsätzlich Traditionen zu wahren. Und wie schon gesagt, das wird speziell in West Grönland über das Netz verbreitet. Das Netz spielt eine noch wesentlichere Rolle als bei uns, da es oft die einzige Verbindung zur Außenwelt ist. Grönland brachte auch erstaunliche Filmemacher hervor, in deren Filmen wie in „Attarnarjuat“ (zum Oscar nominierter Film) die traditionelle Lebensweise vorgeführt wird. Die grönländische Jugend ist äußerst kulturkritisch, was unsere moderne Kultur betrifft. Übrigens ist Grönland das einzige Land, das aus der EU ausgetreten ist (wegen Fischereirechten, Grönland tritt außenpolitisch als eigenständiger Staat auf).
          Liebe Grüße
          Klausbernd

          1. Ich finde es gut, dass die Jugend bewußt mit entsprender Ausbildung sich für ein Leben entscheidet. Das heißt, sie tappen nicht so einfach in ein traditionelles Leben hinein, weil es ihnen einfach erscheint.
            Die Fischereirechte sind bestimmt ein heikles Thema! Kein Wunder, dass Grönland ausgetreten ist.
            LG von Susanne

    2. Liebe buechermaniac,
      das denke ich mir, dass du in Quebec hautnah „dabei“ warst.
      Ich versuche gerade den Film Atanarjuat, die Legende vom schnellen Läufer, zu verstehen. Es fällt mir nicht leicht, ist doch das Gesehene so fremd.
      In Berlin spielten sich ja in der Vergangenheit wahre Eisbärendramen um Knut, den im Zoo geborenen Eisbären ab. Sie verleideten mir aufgrund der Trauben an Menschen vor dem Gehege das Schauen.
      Heute werde ich tiefer in Klausbernds Text einsteigen und mich ein wenig von der Arktis im allgemeinen lösen….
      Einen schönen Sonntag wünscht dir Susanne

  6. Liebe Suanne, heute bin ich zufällig auf diesen wunderschönen Beitrag zu deinem eindrücklichen Eisbrecher, den sehr aufschlussreichen Information von Klausbernd z.B. zur Arktis, Seekrankheit, Indianer und last but not least Ingwer. Ich bin ein grosser Ingwer Fan, habe einen lieben Indianer Freund, Seekrank war ich auch schon, aber leider noch nie in der Arktis. Da ich mich diese Woche mit „Ship/s“ beschäftige, haben mich eure Feststellungen beflügelt. Ich wünsche herzlichst ein schönes Wochenende.

    1. Liebe Martina,
      das freut mich, dass ich dich beflügelt habe!
      Die Arktis ist ein tolles Thema an dem ich sehr gerne arbeite…..
      Heute habe ich erste einmal Malschülerinnen in meinem Atelier und die Arktis muss noch etwas warten…. aber sie läuft mir nicht weg 🙂
      lg Susanne

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