Gestern habe ich mich mit Spuren im Sinne von Zeichnung auseinandergesetzt (siehe hier).
Zu der Spur möchte ich heute das Sehen hinzunehmen. Können wir eine gesehen Spur mit dem Objekt verknüpfen, das die Spur erzeugt haben? Was sehen wir, wenn wir die Spur sehen?
Ich habe die Objekte, die die Spuren in den Sand von gestern hinterlassen haben, in rote Tusche getaucht und auf einem weißen Papier abgedrückt. Können wir hier noch von Spuren sprechen?
Es entsteht eine Zeichnung von Wiesenblumen von mir.
Interessant finde ich den Text von Eva Schürmann mit dem Titel „Das Unsichtbare im Sichtbaren – Über den Zusammenhang von Einsicht und Blindheit bei Cezanne und Kentridge“.
„Im Medium der Kunst ist Sehen weit über seine identifizierende Funktion hinaus eine Tätigkeit des Anders-Sehen-Lernens und eine Möglichkeit, Dinge anders darzustellen als eine intersubjektiv autorisierte Wahrnehmungsgewohnheit es vorschreibt.“
Was ich als Künstlerin wie und in welcher Art gesehen habe, lässt sich für den Betrachter nicht rekonstruieren, es sei denn, ich erzähle meine Sichtweisen hier in diesem Blog.
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Schürmann, Eva. Hrsg. Gamm, Gerhard. Das unendliche Kunstwerk. Hamburg. 2007.
Ich bin gefangen… in deinem Rorschach-Test. Von wegen harmlose Wiesenblumen… ich sehe alles in „blutrot“…;-)
Rot ist ja auch eine ausgesprochen tolle Farbe!!!!!!!!!!!!!
Besser als pink. Viel besser.
This is so beautiful!!
Ein total fesselndes Rot! Ich hoffe, du hast einen schönen Sonntag gehabt, liebe Susanne.
♡ -liche Grüße aus Norfolk
Hanne
Liebe Hanne, ich hatte einen sehr schönen Sonntag und wünsche dir eine schöne Woche nach Clea. Alles hinterlässt Spuren… wenn der Betrachter sie nur sehen will. LG Susanne
Das klingt sehr interessant. Leider kenne ich das Buch nicht aber vielleicht sollte ich es mir zulegen….
Ja, Anna, ich freue mich auch schon, es ganz zu lesen. Ich bin ja erst bei dem ersten Kapitel. Grüße von Susanne
Dieses Thema empfinde ich als spannend und sehr nachdenkenswert.
Das Rot ist wunderschön und erinnert mich so auf dem weißen Papier ein bischen an Schneeweißchen und Rosenrot.
Hab einen wunderschönen und kreativen Tag.
Bine
Liebe Bine, ich bleibe an dem Thema dran. Ich bin schon neugierig, wie das Buch weiter geht. Einen schönen ABend wünscht dir Susanne
There is an Australian artist that takes paper out to where there have been bushfires and he does similar to what you have done with the burned plants and makes art out of what the burned plants do to the paper, it is quite interesting. I like the idea of drawing with plants like that.
I like this idea, too, Leanne. I wan’t to work further to tracks. Burned plants sounds interesting. What’s the artist name?
Es gab Künstler die malten mit Frauenkörpern auf Papier. Blau!
Dieser Künstler war Yves Klein. Ich mag seine blauen Arbeiten – auch die die eben eine blaue Fläche darstellen.
mir gefallen deine beiden Artikel zu Spuren sehr und wie du dich auf deine Art dem Thema näherst. Als ich das erste Mal in Lappland war sprach die Gastgeberin, eine Samin davon, dass es in dem Jahr, aufgrund des vielen Regens, sehr schwer für sie sei, den Boden zu lesen. Daran musste ich denken, als du über die Spuren im Sand, als erste Gemälde, nachdachtest.
Du schreibst: „Was ich als Künstlerin wie und in welcher Art gesehen habe, lässt sich für den Betrachter nicht rekonstruieren, es sei denn, ich erzähle meine Sichtweisen …“ diese Erkenntnis beziehe ich generell auf Bilder und Skulpturen- Musik, Lyrik … hinter ihnen verbirgt sich meistens eine Reihe von unterschiedlichen Gefühlen und Gedanken, die sich dann in Form und Strich, Tönen, Melodien, Worten und Sätzen niederlassen. Es scheint mir, dass es beim erkunden und verstehen von Kunstwerken immer nur um „fast“ geht- wir werden als BetrachterInnen meist nur mit dem Endprodukt konfrontiert und sehen den Prozess dahinter nicht, den aber machst du hier auf deinem Blog immer wieder sichtbar, etwas dass ich sehr gerne mitverfolge!
genieße den Abend
herzliche Grüße Ulli
Danke, Ulli, deshalb bezeichne ich meinen Blog auch als einen Teil meines Werkes.
Das Thema Spuren werde ich weiter verfolgen, morgen bin ich wieder an der Uni und bin schon neugierig, was ich wieder für neue Inspirationen erhalte. Wie schön, dass es Stätten des Wissens gibt.
Die letzten Tag habe ich wieder viel über den Kunstbetrieb gelernt.
Interessant.
Auch die Auseinandersetzung Künstler und Kunsthistoriker oder -kritiker, der eben nicht wissen kann, was der Künstler gedacht hat.
Ich wünsche dir auch einen schönen Abend
Susanne
Liebe Susanne, ih finde dein Thema „Spuren“ faszinierend und bewegend finde ich auch die Antworten zu von deinen Lesern und Leserinnen. Zuerst zur Farbe ROT bei der ich nicht ROT sehe. Denk an die Liebe. Bei der japanischen Börse z.B. wird ein positives Resultat mit ROT gekennzeichnet. Also, wie wir eine „Spur“ empfinden, sollten wir sie überhaupt bemerken, hängt dies, wie schon gesagt von unseren persönlichen Empfindungen, Entwicklungen, Erfahrungen oder Kulturen ab. NB. Übrigens habe ich gelesen, dass es Kunst seit dem Übergang des Australopithecus zum Uomo Erectus gibt, d.h. die Spur ist ziemlich lang! Hab noch eine gute Woche. L.G. Martina
Liebe Martina,
ich denke auch, dass Spuren sehr versteckt sein können.
Und sie sind sehr individuell.
Und die Kunst ist einer ständigen Veränderung unterworfen – nicht nur von der Kunst selber sondern auch von der Definition.
Schön, dass dir meine Spuren auch zusagen.
Einen schönen Abend wünscht dir Susanne
entschuldige, ich habe einen Fehler gemacht natürlich nicht Uomo Erectus, sondern Sapiens.
Grüsse von Martina
Das ist doch kein Problem, das passiert uns allen…