Zitat am Sonntag – Folge 15 – Paula Modersohn-Becker

„Ich glaube, wenn man es zu etwas bringen will, muß man einen ganzen Menschen dafür hergeben.“
Paula Modersohn-Becker

Lilienthal - Kopfüber - Übermalung/Zeichnung von Susanne Haun - Version 4 - 30 x 20 cm
Lilienthal – Kopfüber – Übermalung/Zeichnung von Susanne Haun – Version 4 – 30 x 20 cm

Ich habe dieses Zitat aus dem Buch „Brevier für Kunstfreunde“, zusammengestellt von Roland W. Fink-Henseler. Leider ist weder ein Quellenverzeichnis noch eine Bibliographie im Buch vorhanden. Ich frage mich, wie ein Buch voller Zitate ohne auskaommen kann. Das Buch ist 1985 in Bayreuth erschienen.

17 comments

  1. Liebe Susanne,
    das wundert mich auch. Ich wundere mich auch über Zitate ohne Namensangabe auf ein paar Blogs die ich abonniere. Da erscheinen mehrere Zitate ohne auf den Zitierten hinzuweisen, das finde ich sehr fragwürdig.
    Das Zitat von Paula Modersohn-Becker weckt sofort schöne Erinnerungen von Worpswede.
    Dein Kopfüber gefällt mir gut! Hab‘ einen schönen Restsonntag.
    Mit ganz lieben Grüßen aus Cley von uns vier
    Dina

    1. Liebe Dina, da haben wir es mit einem guten Beispiel der Aneignung zu tun. Gerade im Internetzeitalter fallen die Hemmungen, sich Dinge anzueigenen immer mehr.
      Liebe Grüße von Susanne

  2. Liebe Susanne,
    ein schönes Zitat. Das in Deinem Brevier kein Quellennachweis geführt wird, wundert mich auch. Das sollte damals wie heute eigentlich Pflicht sein. Dein „Kopfüber“ gefällt mir auch sehr gut und treffend umgesetzt.
    Liebe Grüße aus dem Norden
    Stefan

    1. Guten Morgen, Stefan,
      ich war sehr erstaunt, vielleicht hat man die Quellennachweise weggelassen, weil es sich um kein wissenschaftliches Buch handelt. Es ist nur eine Vermutung, aber ich finde, auch bei nicht wissenschaftlichen Büchern gehört ein Quellennachweis am Ende des Buches.
      Nun gut, beginnen wir die Woche mit neuen Taten und neuen Erkenntnissen.
      Liebe Grüße aus Berlin von Susanne

  3. Wow, Susanne, das ist wirklich sehr eindrucksvoll. Und der Lilienthal unten so ein bisschen verblasst… Das passt sehr gut zum Zitat. Lilienthal hat sich sicher auch oft Hals über Kopf in seine Projekte gestürzt. Einen schönen Wochenbeginn wünscht Dir Peggy.

    1. Die Gebrüder Lilienthal waren die großen Erfinder der Zeit in Berlin, Peggy. Sie haben auch einen sicheren Dampfkessel, Holzbaukasten und das Prinzip Wohnungsgesellschaft erfunden.
      Ich war bei den Recherchen sehr beeindruckt von dem Geschwisterpaar. Otto Lilienthal ist sozusagen der „Frontmann“, sein Bruder hat genauso viel Anteil an den Flugapparaten.
      Einen schönen Dienstag aus Berlin von Susanne, die gerade an eine Londonreise mit einer Freundin im Mai/Juni plant……

      1. Das über die Lilienthal-Brüder wusste ich auch nicht. Sehr interessant. Warte mit dem Flüge Buchen noch ein paar Tage. Ich plane für diese Woche noch einen Post zum Thema Flughäfen. Das könnte Euch noch bei der Planung helfen. Ganz liebe Grüße, Peggy

  4. was mich stört an dem zitat, obwohl es natürlich genau zutrifft auf diejenige, die es geäußert hat, auf paula moderson-becker, ist dieser opfergedanke, der da mitschwingt, ich würde lieber lesen: um etwas zu erreichen, muss man sich voll und ganz einsetzen, mit jeder faser. fast hätte ich geschrieben: ohne kompromisse, aber das kann ich nach der diskussion um diese dritte these von marina abramovic nicht mehr schreiben. nicht so ohne weiteres.
    jedenfalls ein sehr interessantes zitat, besonders wenn man versucht ihm wort für wort nachzuspüren, wofür deine illustration noch einmal zusätzliche impulse bietet. zum beispiel ist es interessant, dass du nur männer zeichnest zu diesem zitat, das doch von einer frau stammt. ist das ganz bewusst geschehen?

    1. Liebe Elke,
      ich habe es nicht so gesehen.

      Jetzt, wo du mich dazu sensiblilisiert hat, sehe ich es allerdings auch.
      Nicht „hergeben“ sollte es hier heißen aber erreichen ist mir zu wenig in diesem Zusammenhang, es muss noch ein anderes Wort dafür geben, was es ausdrückt.
      Es ist ja ein selbstbestimmter Vorgang, den der Schaffende aus dem Drang, etwas darzustellen, zu erzählen und/oder etwas zu verändern unternimmt.
      Aber das gilt für Frau und Mann gleich.

      Nein, Elke, auch die Darstellung von einem Mann ist nicht bewusst geschehen. Ich bin eine Frau, die nicht Gender ensibilisiert ist.
      Ich hatte auch noch nie Probleme als Frau meine Ziele zu erreichen. Ich suche auch nie die Gründe, wenn etwas nicht klappt, darin, dass ich eine Frau bin, sondern in mir selber und überlege, was ich verbessern kann. Ich bin immer sehr gut damit gefahren.

      Ich fühle mich genauso angesprochen, wenn ich Männerdarstellungen in Situationen sehe wie Frauen, ich sehe nicht Mann und Frau sondern Mensch.

      Ich weiss natürlich, dass Frauen in vielen Gebieten und Ländern benachteiligt sind und ich weiss, dass wir heute als Frau an dieser Stelle stehen, weil es u.a. Frauen wie Simeone de Beauvoir und Alice Schwarzer gibt oder gab.

      Ein interessantes Thema, Elke…..

      1. Liebe Susanne, erreichen ist mir selbst zu wenig, mir fiel nur in dem Moment kein passendes Wort ein…
        Was diese Tatsache angeht, dass Männer abgebildet sind, habe ich gefragt, weil ich mir vorstellen kann, dass dieses Zitat unbewusst als maskuline Denkungsart aufgefasst wird, deswegen wollte ich gerne wissen, ob es eine bewusste Entscheidung von Dir gewesen ist.
        P.S.: Hast Du meine Mail bekommen?

        1. Liebe Elke,
          nein, es ist keine bewusste Entscheidung, ein Zitat männlich oder weiblich zu interpretieren.
          Da ich in dieser Sicht so unbedarf bin und die Emanpization als gegeben sehe (obwohl ich weiß, dass es nicht so ist) habe ich auch große Schwierigkeiten in meinem Gender Seminar. Ich weiss oft gar nicht, was die Seminarleiterin von mir will.
          Ich führe ein eigenbestimmtes Leben, in jeder Hinsicht. Ist das nicht wichtig?
          Egal ob Mann oder Frau? Ich denke, dass das für beide Geschlechter das schwierigste ist.
          Einen schönen Samstag wünscht dir Susanne

  5. zunächst einmal finde ich, dass du hier eine wunderbare Zeichnung gemacht hast, an dem Zitat aber reibe ich mich … wenn es in dem Sinne gemeint ist, dass man das eigene Schaffen vor allem anderen, wie z.B. Beziehungen, Familie etc. stellt, dann ist dies eine Entscheidung, aber für mich nicht zwingend notwendig und auch nicht erstrebenswert! und doch muss man sich GANZ geben, das ist wohl der Balanceakt …

    1. Sich ganz einer Sache hingeben kann mehrere Facetten haben, ich bin auf Elkes Kommentar in dieser Weise auch schon eingegangen.
      Sich einer Sache ganz hingeben bedeutet auch Verzicht auf Aktionen oder Sachen, die mit dem Gewählten nichts zu tun haben.
      Ich nenne es immer Kanalisierung oder Streichung von Dingen, die mich vom Ziel abbringen.
      Diese Streichungen sind nicht einfach. Ich beschäftige mich nicht mehr mit dem Nähen oder lese viel weniger Belletristik oder gehe selten ins Kino … dafür reicht die Zeit nicht.
      Wie du deine Passion mit deiner Familie und deinen Beziehungen einbringst, dass ist verschieden, manche leben alleine, andere haben feste Familienzeiten, andere wiederum führen WE-Beziehungen es gibt heute ein breites Spektrum an Möglichkeiten.
      Ich denke, jeder Mensch mit einer Passion braucht auch einen Rückhalt, um sein Werk zu schaffen.

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