Was ist Ewig? – Zeichnung von Susanne Haun

Was ist Ewig?

Die Architektur der Antike? Die heilige Schrift? Der Koran? Das Internet? Die Mumien in Ägypten? Die Mausoleen der Königinnen und Könige?

Vanitas - 47 x 61 cm - Pastell auf Hahnemühle Ingres Bütten (c) Zeichnung von Susanne Haun klein
Vanitas – 47 x 61 cm – Pastell auf Hahnemühle Ingres Bütten (c) Zeichnung von Susanne Haun klein

Auf meinem Stilleben kombiniere ich einen Totenschädel, zwei zerknüllte Papierstücken, einen Hühnerknochen und eine eckige Glasflasche.
Heute frage ich euch: Was denkt ihr, was ich mir dabei gedacht habe?

Im Georg Kolbe Museum in Berlin läuft seit dem 15. Juni die Ausstellung „Ewig ist eh nichts“ (siehe hier). Die Ausstellung läuft bis zum 31. August 2014, vielleicht schaffe ich es ja, mir die zeitgenössischen Positionen zum Thema anzuschauen.

23 comments

      1. Modern einmal durch die Pastellfarben, und dann das Dargestellte: die zerknüllten Papierseiten. Und der Totenschädel ist dann der Verweis auf die „alten“ Stillleben (schreibt man das jetzt eigentlich mit drei L?) 🙂

        1. Die Pastellfarben gehen zurück auf das späte 15. Jahrhundert und waren seither in jeder Epoche beliebt. Ich denke auch, die Zerstörung des Papiers ist modern. Ja, Stillleben schreibt man jetzt mit drei „L“ – ich finde es auch wunderlich.
          Danke für deinen Kommentar, ich freue mich, die Gedanken zu meinen Bildern zu lesen.
          LG Susanne

  1. Ehrlich? Ich weiß nicht, WAS Du Dir gedacht hast. Alles was auf dem Bild ist, signalisiert das vorgegebene Thema aus der erwähnten Ausstellung. Nichts ist ewig, wie auch ich immer wieder feststelle. Und manches Mal tut es weh, manches Mal ist es ein Genuss, wie z.B. ein knuspriges Hähnchen (die Vegetarier mögen mir verzeihen) oder ein schönes Glas Wein. Nichts ist ewig. Irgendwann ist das Hähnchen verspeist und übrig bleiben die Knochen, irgendwann ist die Flasche Wein leer.
    Aber was mir so durch den Kopf gegangen ist: Wie würde ich das im Foto festhalten. Die gleichen Gegenstände… Es arbeitet in meinem Kopf… Auch dafür Danke!
    Liebe Grüße
    Jürgen

    1. Das Stillleben entstand schon, bevor ich von der Ausstellung wusste, Jürgen. Ich beschäftige mich schon sehr lange mit der Vergänglichkeit. In Grimma (in der Nähe von Leipzig) werde ich meine großen Arbeiten dazu im August ausstellen.
      Ich finde den Gedanken mit dem „Genuss des Hühnchens“ gut – den habe ich mir gar nicht gestellt. Aber da hast du recht!
      Ich bin gespannt, wie das Foto aussehen wird, Jürgen.
      Kannst du einen Link hier an dieser Stelle zu deinem Foto anbringen?
      Liebe Grüße von Susanne

  2. Liebe Susanne,

    egal, wie fest die Substanz ist, wie z.B. Knochen oder Glas, im Gegensatz zum Papier, so sind doch auch diese nicht ewig … es gibt für mich keine Ewigkeit, nur den ewigen Wandel, von einer Substanz in die andere bis nichts … ob dir ähnliche Gedanken bei diesem Bild druch den Kopf gegangen sind, kann ich nicht behaupten, aber vermuten … du wirst es mir sagen, wenn du magst …

    liebe Grüsse
    Ulli

    1. Liebe Ulli,
      für mich gehört der Kopf zur Ewig- und Vergänglichkeit. Dort ist unser Wissen „eingelagert“, von dort aus steuern wir unser Leben für die kurze Dauer, die wir auf der Welt weilen. Papier ist für mich alles: Rohstoff im Sinne von Natur, Arbeitsmittel, Wissen, Kunst usw. und gerade dieses Papier ist so schnell zerstörbar! Was würde der Mensch ohne Papier machen?
      Der Knochen ist Nahrung und Tod – beides.
      Liebe Grüße von Susanne

      1. Hallo Susanne hätte vor einer Woche auch gerade dieses Thema, Text aus Zeitung gelesen, Postkarte von einer Ausstellung in der Hand. Heute gerade einen Bericht über das neue, letzte Buch von G. Grass gelesen. In diesem neuen Buch hat er sich sehr mit der Vergänglichkeit beschäftigt.
        Und es wir einem selbst dann auch bewusst, wie lebe ich mein verbleibendes Leben…. .
        Lieben Gruß Sabine

        1. Hallo Sabine, ja ich habe den Bericht über Grass letztes Buch auch gelesen. Es interessiert mich.
          Mein letzter großer Einschnitt war der Auszug meines Sohnes nach Göttingen. Ich wusste schon lange, das er vorhat außerhalb Berlins zu studieren. Und so traf es mich nicht unverobereitet. Ich habe mit dem Kunstgeschichtsstudium angefangen. Das Studium ist für mich eine Offenbarung, es inspiriert mich in meiner eigenen Kunst und gibt mir viel Freude und Wissen. Ich bin nun schon vor der abschliessenden Bachelorarbeit und werde dann weiter auf den Master hin studieren. Ich mag auch den Kontakt zu den jungen Leuten und ich kann mich auch besser in meinen Sohn hinein versetzen.
          Zur Zeit bin ich auch für meine Eltern da, die beide knapp 80 Jahre alt sind und bei einigen Dingen meine Hilfe brauchen.
          Neben meiner Kunst ist das schon viel. Ich habe nie langeweile. Ich sitze auch gerne und denke.
          Liebe Grüße von Susanne

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