Zur Dynamik von Frustration und Kränkung – Bericht vom KunstSalon am Dienstag – Susanne Haun

Gestern fand in meinen Atelierräumen zum 3. Mal der KunstSalon am Dienstag statt.
Herzlichen Dank an die „Stammgäste“ und die zahlreichen neuen Gäste!

Claudia Jahnke (hier der Link zu ihrer Homepage) hat uns gestern einen kurzen Überblick über einen kleinen Teil Ihrer Arbeit als Business Coach , Projektcoach, Projektmanagerin und Consultant gegeben. In der Regel ist unsere Vorstellung von diesen recht neuen Berufsfeldern eher wage.
Natürlich auch ein großes DANKESCHÖN an sie.

Sie sprach zum Thema „Warum tut jemand das, was er tut?, zur Dynamik von Frustration und Kränkung“.

In meinem Präsentationsraum waren von mir die Collagen aus gefundenen Fotos zu sehen.

 

Impressionen vom Vortrag von Claudia Jahnke zum 3. KunstSalon zum Thema Kränkung (c) Foto von Susanne Haun
Impressionen vom Vortrag von Claudia Jahnke zum 3. KunstSalon zum Thema Kränkung (c) Foto von Susanne Haun

 

Um das Thema richtig beleuchten zu können, hat Claudia uns mit dem Kroschel-Kreis von Dr. Evelyn Kroschel vertraut gemacht.
Wir sprachen in dem Zusammenhang über unser Selbstwertgefühl und haben gegenüberliegende Eigenschaftspaare wie zum Beispiel „Sicherheit/Beständigkeit“ und „Neuheit/Veränderung“ betrachtet.
Jeder kann sich nun fragen, in wie weit und in welcher Ausprägung er jeweils das eine oder andere benötigt oder was passiert, wenn zwei Menschen aufeinander treffen, die jeder genau die andere Eigenschaft mehr benötigen.
Auch machte uns Claudia darauf aufmerksam, dass wir schauen sollten, ob wir uns in einem nährenden oder toxischen Umfeld befinden, banal gesagt in einem guten oder schlechten Umfeld. Das gute Umfeld ist natürlich fördernd das schlechte zerstörend für uns.

In der Mitte des Kreises ist die Ganzheit/Einheit des Menschen, genauer gesagt Integrität, Gesundheit, Lebenssinn und Vollendung.
Ist das nicht unser aller Ziel?

 

Impressionen vom Vortrag von Claudia Jahnke zum 3. KunstSalon zum Thema Kränkung (c) Foto von Susanne Haun
Impressionen vom Vortrag von Claudia Jahnke zum 3. KunstSalon zum Thema Kränkung (c) Foto von Susanne Haun

 

Wir einigten uns darauf, dass Erfolg bedeutet, ein selbst gesetztes Ziel zu erreichen. Noch vor 10 Jahren berichtete uns Claudia, wurde Erfolg bei solchen Veranstaltungen immer zuerst als materieller Erfolg wie mein Auto, mein Haus, mein Urlaub etc. definiert.
Ich habe mich gefragt, ob unsere Definition von Erfolg aber auch an die spezielle Zusammensetzung der Teilnehmer, zum größten Teil alles Freiberufler, lag.

Nach der Pause begannen wir, uns mit der Kränkung zu beschäftigen.

Die Dynamik von Kränkung läuft immer im selben Schema ab:
Schmerz
Agression
Scham
Blockade

Wenn wir uns unsere letzte Kränkung vor Augen rufen und unsere Reaktionen dazu, werden wir feststellen, dass genau diese vier Punkte in uns abliefen.

Wie kann ich diese Kränkung durchbrechen? Was müsste derjenige tun, der uns gekränkt hat, um die Angelegenheit „wieder gut zu machen“?

Claudia hat uns vorgeschlagen uns sozusagen auf einen Balkon zu begeben und uns von außen zu betrachten.

Oft hilft auch einfach weinen. Weinen hat eine befreiende Wirkung.

Eines dürfen wir auch nicht vergessen! Auch wir selber kränken immer wieder andere Menschen. Das geht oft schnell, manchmal auch völlig ungewollt.

Ich kann euch hier nicht das wiedergeben, was uns Claudia in Kurzform in vier Stunden erzählt hat. Und auch die vier Stunden waren nur ein kurzer Abriss ihrer sonstigen Arbeit zu diesem Thema.

Aber ich hoffe, euch einen Eindruck vom 3. Salon gegeben zu haben.

 

In der Pause auf dem Balkon (c) Foto von Susanne Haun
In der Pause auf dem Balkon (c) Foto von Susanne Haun

 

Der nächste Salon am Dienstag findet außnahmsweise am Samstag, den 15. November 2014 statt.
Er wird von zwei starken Frauen bestritten:
Ute Hartwig Schulz, die Leiterin des Künstlergut Prösitz und
Anna Maria Weber von AugenZeugeKunst

Anna hat einen Dokumentarfilm zum 20 jährigen Bestehen des Künstlergut Prösitz gedreht. Hier könnt ihr den Teaser auf youtube dazu sehen.

Beim 4. KunstSalon werden wir Annas Film präsentieren und Ute wird von ihrer Arbeit auf Prösitz berichten.

Wer eine Einladung zum nächsten KunstSalon erhalten möchte, der sendet mir bitte eine kurze Mail auf info@susannehaun.de . Alle, die bisher Interesse bekundet haben, werden selbstverständlich weiter informiert.

 

Ich möchte euch auch noch auf einen Beitrag von Roswitha Weber zum Thema Salon hinweisen (siehe hier). Es hat mir Freude bereitet, ihn zu lesen.

23 comments

    1. Vielleicht schaffen wir es ja mal, dass du in Berlin bist, ich auch in Berlin bin und auch noch Salon ist 🙂
      Es war tatsächlich ein sehr guter Abend, Ulli. Schade, dass du so weit weg wohnst.
      Liebe Grüße aus dem Norden von Susanne

  1. Das ging ja immer mehr ins Psychologische hinein. Sehr schade, dass du so weit weg bist. Ob wir hier, in Buir auch so anregende Treffen hinkriegen werden? Es ist mir noch recht unklar wie überhaupt das Ganze Aussehen sollte. Nur die Räumlichkeiten sind schon gegeben. LG Roswitha

    1. Ja, Roswitha, es ging ans sogenannte „Eingemachte“.
      Ich finde es auch schade, dass ihr so weit weg wohnt.
      Ich finde es aber auch hier in Berlin zum Teil sehr zäh. Hier gibt es wiederum so viele Veranstaltungen und jedesmal müssen meine Salon – Besucher zwischen mehreren Optionen wählen.
      Bestimmt bekommt ihr das auch in Buir hin. Nur nicht aufgeben, immer weiter daran arbeiten. Dann spricht es sich irgendwann herum.
      Und die Räumlichkeiten sind ja ein erheblicher Faktor!
      LG von Susanne

  2. Da knüpfst Du an eine spannende Tradition an! Ich wünsche Dir auch damit viel Erfolg. Dass Du uns daran teilhaben läßt ist sehr schön.

  3. Liebe Susanne, schließe mich den Vorrednern an: die Idee finde ich super, nicht nur den Salon, sondern auch das aktuelle Thema. Gerade in der Kunst pendeln wir doch jeden Tag zwischen Sensitivität und professionellem Kalkül. Mit seinen Frustrationen einen „freundschaftlichen“ Umgang zu pflegen, scheint mir da ganz unerlässlich! Alles Gute weiterhin & herzliche Grüße Tanja

    1. Liebe Tanja,
      es ist ein hartes Geschäft, die Kunst. In der Entstehung unserer Arbeit sind wir autark und frei, jedoch in der Vermarktung herrscht ein harter Konkurrenzkampf. Dabei werden oft die Ellenbogen ausgefahren.
      Deshalb mag ich es, wenn es zur Gemeinschaftsausstellung auch ein Kurator gibt, der auch wirklich das Sagen hat.
      Liebe Grüße und auch dir alles Gute von Susanne

    1. Danke für das Rebloggen, Roswitha, es ist schade, das du dieses Mal nicht dabei sein konntest. Aber das nächste mal kommt ja schon im November. Da können wir schon Glühwein trinken.
      Liebe Grüße sendet dir Susanne

    1. Ja, es war wirklich gut, Jürgen. Ich freue mich sehr, dass du das nächste mal dabei sein wirst.
      Ich wünsche dir und Mechthild eine schöne Zeit in Andalusien,
      Grüße auch von Micha sendet Susanne

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