Morgen ist es soweit: der Mauerfall jährt sich zum 25. Mal.
Wir waren schon letzte Woche an der Zionskirche und schauten uns die Fotografien von Ann-Christine Jansson mit Zeitdokumenten der Friedlichen Revolution an. Der Titel der Ausstellung lautet „RADIKAL PERSÖNLICH“ (siehe hier). Sie ist so persönlich, dass ich weinte. Ich wuchs in West-Berlin Wedding auf. Meine Tante und Großmutter lebten im Spreewald. In der Regel beantragten meine Eltern die vollen sechs Wochen, die wir als West-Berliner in der DDR verbringen durften. Die Exponate der Ausstellung förderten längst vergessene Gefühle zu Tage.
Traurig ist der Zustand der Kirche: sie scheint gerade Innen dem Verfall preis gegeben.
Als Berlinerin war ich bis letzte Woche noch nicht am Mauermuseum. Ich bin dort an der Mauer fast aufgewachsen. Meine Freundin wohnte in der Hussitenstr. Ecke Bernauer Str. Wir sahen die Sprengung der Kirche auf dem Grenzstreifen und dort, wo das Mauermuseum nun steht, war das „Ersatzgemeindehaus“, in dem meine Freundin konfirmiert wurde.
Erkennt ihr das Haus auf beiden Bildern, dass links im Bild ist? Heute ist die Fassade mit der Malerei zur Dokumentation der Ackerstraße Teil des Mauermuseum.
In den 25 Jahren ist das Berlin ohne Grenzen der Normalzustand geworden. Selbst ich kann mir nicht mehr vorstellen, innerhalb einer Mauer in Bezug auf Berlin und natürlich außerhalb der Mauer in Bezug auf die DDR gelebt zu haben.
Ich habe in meiner Fotokiste gewühlt und die Fotos gefunden, mit dennen wir den November 1989 für unsere Familienchronik dokumentierten. Sie sind an derselben Stelle entstanden, wo sich heute das Mauermuseum befindet und zum Zeitdokument geworden.
All the photos are amazing. A interesting location.
Thank you, Berlin was and is a great city!
Greetings from Susanne
Eine lustige Hose „oversize“
Die wilden 80ziger, Tom: weite Jeans und blondiertes Haar mit Dauerwelle 🙂
Ein tolles Stück Zeitgeschichte.
Ja, Eva, und wir waren gestern und werden uns heute auch die Grenze mit den Ballons anschauen. Ich werde berichten.
Grüße von Susanne
Schade, für uns ist es zu weit weg. Kaum zu glauben, dass die Grenze inzwischen nicht mehr zu erkennen ist.
Das finde ich auch, Eva! An manchen Stellen, gerade am Mauermuseum, sehe ich sie noch vor meinem geistigen Auge! Mein Bruder meinte neulich, er dachte als kleines Kind, jede Stadt hätte eine solche Mauer 🙂
Ich bin immer nur zu Besuch in Berlin oder in der DDR gewesen. Jedes Mal ein Erlebnis. Als ich vor ein paar Jahren am Bahnhof Friedrichstraße war, habe ich mir überlegt, wo diese Laufstege für die Soldaten mit Maschinengewehren gewesen waren. Ist nicht mehr zu erkennen.
Um vergangenes Aufzuspüren ist das Mauermuseum besser geeignet, an der Bernauerstr. kann der Besucher noch gut die alte Mauer betrachten. Vielleicht können wir uns dort, wenn du das nächste mal in Berlin bist, treffen, schauen und einen Kaffee trinken.
Wenn … Ich bin sehr selten in Berlin. LG Eva
Berlin ist immer eine Reise wert, Eva. Aber die Stadt liegt schon relativ Nord-Westlich in Deutschland und ist nicht von allen Orten gleich gut zu erreichen. LG Susanne
danke Susanne für diese Zeitreise und deinen Artikel!
herzlichst Ulli
Gerne, Ulli, gestern waren wir uns die Ballongrenze anschauen. Es ist sehenswerte und so voll, dass man kaum vorwärtskommt. Heute sind wir Hauptbahnhof, meinen Sohn zum Zug bringen und schauen, wie die Ballons in den Himmel steigen.
Liebe Grüße von Susanne
Liebe Susanne, ein schöner, persönlicher Bericht über ein wichtiges Stück Zeitgeschichte. Auch hier auf BBC werden heute die Bilder von den Feierlichkeiten in Berlin übertragen. Das macht Gänsehaut. Liebe Grüße, Peggy
Liebe Peggy, ich bin immer wieder erstaunt, wie man selber als Mensch zu einem Stück Geschichte gehören kann. Obwohl unser Geschichts-Prof. an der Uni meinte, Zeitzeugen seien die schlimmsten, denn die seien ja dabei gewesen und wissen alles ganz genau! Natürlich fehlt mir als Zeitzeuge der globale, objektive Blick… Liebe Grüße sendet dir Susanne