Was sind im Kunstbetrieb Werbeveranstaltungen? – Susanne Haun

Bevor sich Ulli Gau letzte Woche nach dem KunstSalon am Dienstag von mir verabschiedete, stellte sie mir eine Frage, über die ich eine Weile nachdenken musste. Sie fragte: „Susanne, ist der Salon für dich eine Werbeveranstaltung?“ Ich antwortete spontan: „Nein, wenn ich Werbung machen will, dann verteile ich Flyer!“.

Selbst (c) Zeichnung von Susanne Haun
Selbst (c) Zeichnung von Susanne Haun

Was aber sind Werbeveranstaltungen in der Kunst? Die Hauptwerbeveranstaltung ist die Ausstellungseröffnung, denn dort werden die „neuen Produkte“ des Künstlers vorgestellt. Der Künstler selber und auch der Galerist gehen an die Öffentlichkeit und stellen sich dem Kunstmarkt. Natürlich ist das Ziel einer Ausstellung, Werke zu verkaufen. Galerist und Künstler führen Verkaufsgespräche. Was sind für euch Werbeveranstaltungen in der Kunst? Beim Salon stellen wir uns einem Thema. Wir hatten auch schon Themen, die nicht unmittelbar etwas mit Kunst zu tun haben. Ich erinnere an Claudia Jahnkes Beitrag zum Thema „Zur Dynamik von Frustration und Kränkung“ (siehe hier). Es finden beim Salon keine Verkaufsgespräche statt. Wir diskutieren ein Thema. Darum geht es mir im Salon: um Kommunikation. Es geht mir auch um Erfahrungsaustausch in unterschiedlichen Ebenen. Deshalb ist es mir so wichtig, immer wieder einen Gast mit einem Thema einzuladen.

Selbst (c) Zeichnung von Susanne Haun
Selbst (c) Zeichnung von Susanne Haun

Das nächste Mal findet der Salon am 18. Juli 2015 statt. Jürgen alias Buchalov wird mein nächster Gast sein. Wir sprechen über double bind, doppelt gebunden in Bezug auf Engel. Rational von der Vernunft bestimmt wissen wir, dass es keine Engel gibt, aber wir wünschen uns, dass es sie gibt und sie uns beschützen. Wir sind doppelt gebunden. Vielleicht mögt ihr euch den Termin schon in den Kalender eintragen?

Selbst (c) Zeichnung von Susanne Haun
Selbst (c) Zeichnung von Susanne Haun

16 comments

  1. Deinen Salon würde ich auch nicht als Werbeveranstaltung verstehen, liebe Susanne. Ausstellungen sind es schon eher – ich meine das im besten Sinne. Aber eine interessante Frage: Wo können Künstlerinnen und Künstler für sich Werbung machen? Vielleicht in gewisser Weise eben auch durch eigene Blogs? Sicher auch durch Webseiten, auf denen sie ihre Arbeiten präsentieren … Liebe Grüße
    Petra

    1. Liebe Petra, ich sehe eher meine Homepage als meine geschäftliche Visitenkarte. Mein Blog ist mein Gedächtnis und mein Werkverzeichnis und meine Kommunikationsplattform. Aber vielleicht hat ja die Werbefachfrau, die Jürgen Buchalov zitiert recht: so gesehen ist alles, was wir tun, wenn es mit unserer Arbeit zu tun hat, Werbung.
      Es gibt für Werbung die Klein- bis Großanzeigen, entweder klassisch in den Fach- und Tageszeitungen oder auf großen Portalen im Internet. In meiner besten Zeit habe ich vor den Ausstellungen Flyer und Postkarten in der Umgebung des Ausstellungsortes verteilt. XING ist im Internet auch als professionelle Plattform für Arbeitssuchende anerkannt. Dort findet man viele Geschäftsprofile.
      Ich denke immer noch, dass die Ausstellungseröffnung die grösste Werbeplattform ist.
      Mein Vater sagt immer, man muss in alle möglichen Vereine und Verbände eintregen und in der Kirche sein. Dort würden die meisten Aufträge vergeben werden.
      Jetzt bin ich müde und gehe gleich schlafen, gute Nacht, Susanne

    1. Hallo Jürgen,
      sie wird schon recht haben, die Werbefachfrau 😉 sie hat es ja studiert.
      Wie ich schon bei Petra geschrieben haben – sobald es mit unserer Kunst zu tun hat und nicht die Erstellung der Kunst selber ist, dann ist es Werbung…
      Wir können ja später in dieser Woche darüber en Face diskutieren…….
      LG Susanne

  2. Als Werbung im klassischen Sinne würde ich das nicht bezeichnen. Du weckst Interesse, ohne nach dem Lautsprecherprinzip zu verkünden, dass es Dich gibt. Dein Blog z.B. ist auch keine Werbung, sondern ein Paradebeispiel für Contentmarketing. Du stellst attraktive Inhalte zur Verfügung und lässt Dich – vereinfacht gesagt – finden. Vom Push- zum Pullprinzip. 😉

    1. Das höre ich gerne, Christian. Du hast mich auf die „Blog Idee“ gebracht und das ist nun schon 6 Jahre her! Im März 2009 begann ich mit dem täglichen bloggen und der Blog ist ein Teil von mir geworden. Wie ich schon in einem anderen Kommentar schrieb: der Blog ist mein Gedächtnis und mein Werkverzeichnis. Ich möchte ihn nicht missen.

  3. Hat dies auf Kreatives von Sabine Mü rebloggt und kommentierte:
    Ich habe euren letzten Kunstsalon hier verfolgt. Es geht um Kommunikation. Aber jeder Teilnehmer, der sich mit eingebracht hat zu der Veranstaltung, hat sich selbst durch sein Engagement präsentiert. Und das ist doch gut so und legitim.
    Die Hauptsache ist aber der Austausch der Gedanken, Ideen, dem Suchen und Finden in der Kunst unter einander. Sind das nun Hörner oder Engelsflügel? *schnunzel

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