Begegnungen mit der Kohle – Susanne Haun

In der letzten Woche begegnete mir immer wieder die Kohle.
Ich meine die schwarze Kohle, nicht das Geld!

Zeche Zollverein (c) Foto von Susanne Haun
Zeche Zollverein (c) Foto von Susanne Haun

 

Im Ruhrgebiet besuchte ich die Zeche Zollverein, Roswitha vom Photolaboratorium (siehe hier) und Martin (siehe hier) gaben mir die Einladung zur nächsten Ausstellung ihres Kunstvereins mit dem Titel „Kohle“ und ich höre gerade von John Grisham das Hörbuch „Angeklagt“, das vom Kohleabbau in den Appalachen (siehe hier) berichtet.

 

Entstehung Landschaft mit Kohlebezug (c) Zeichnung von Susanne Haun
Entstehung Landschaft mit Kohlebezug (c) Zeichnung von Susanne Haun

Der Bericht „Böse Mine – gutes Geld Das schmutzige Geschäft mit der Kohle“ vom ZDF zoom hat mich erschrocken. Durch das Buch „Angeklagt“ von Grisham bin ich auf den Bergbau in West Virginia aufmerksam geworden und habe im Netz geschaut, was es darüber zu berichten gibt. Ich wusste nichts über „Mountaintop Removal Mining“. Es werden ganze Berge gesprengt und abgetragen um billig an die Kohle zu kommen. Zuerst war ich nur entsetzt, dass die USA einen so großes Verbrechen an ihre Umwelt begeht.
Dann hörte ich im ZDF Bericht, dass Deutschland seine eingenen Minen weitestgehend geschlossen hat und die Kohle viel preiswerter aus der USA importiert.
Wo hört der Umweltschutz auf?
Im eigenen Land?
Lt. Vertrag mit meinem Stromanbieter wird mein Strom zu 39% aus Kohle gewonnen. Ich werde meinen Vertrag ändern und Strom aus 100% erneuerbare Energie beziehen. Es ist nicht viel teurer. Als ich meinen Vertrag abschloss, habe ich nur geschaut, dass keine Kernenergie verwendet wird.

Während ich das Hörbuch höre, zeichne ich meine Gedanken zum Kohleabbau.

 

9 comments

  1. Ich wusste, dass ihr dort hingehen werdet, deswegen habe ich vorher keinen Tipp abgegeben. Meine Verwandtschaft kommt aus dem Kohlegebiet in Oberschlesien – einer war stellvertretender Bergbauminister, der andere Obersteiger. Ich fuhr jedes Jahr nach Katowice und Bytom – und habe damit die Kohle schon fast mit der Muttermilch eingeatmet 🙂
    Jetzt sind alle schon ewig in Bochum und Essen – aber der Bezug zur Kohle ist geblieben.
    Ich habe auch gemerkt, dass Ökostrom nur 1,50 € im Monat teurer ist – aber das macht mich misstrauisch, ich glaube es nicht.
    Die Zeichnungen sind in groß bestimmt noch schöner als hier auf dem Bildschirm.
    Liebe Grüße von mir

    1. Guten Morgen, Clara, das hatten wir uns schon hier in Berlin vorgenommen und es führte kein Weg daran vorbei. Wir haben uns einen ganzen Tag für die Zeche Zeit genommen aber es hat nicht gerreicht. Wir hätten noch ein paar Tage gebraucht.
      Ich frage mich auch, ob sie uns mit dem Ökostrom verscheissern aber ich möchte wenigstens ein bißchen an das Gute im Menschen glauben. Die Zeichnung wirst du bald sehen, es ist eine einzige in der Größe 100 x 70 cm. Ich arbeite jeden Tag ein wenig daran und sie hängt nach dem Zeichnen an der Wand und ich überlege, wie es mit den nächsten Linien weitergeht.
      Liebe Grüße und einen schönen Sonntag von Susanne

      1. Danke, Susanne, für deine Antwort. – An das Gute im Menschen kann ich nur noch bei Privatpersonen glauben – bei Einrichtungen und Dienstleistern ist mir das absolut abhanden gekommen. Der Konkurrenzdruck untereinander oder die Angst um ihren Arbeitsplatz macht die andere Seite für die Kunden teilweise fast unerträglich – so viel Betrugsversuche, wie ich sie in der letzten Zeit erlebt habe, sind außergewöhnlich.
        Lasse dir davon die Sonne nicht verdüstern!

        1. Nein, ich lasse mir die Sonne nicht verdüstern, Clara. Ich kann nicht anders, auch bei großen Firmen versuche ich noch etwas Gutes zu finden. Mein Glas ist immer halbvoll und ich habe eine gehörige Portion Naivität. Dumm bin ich nicht, aber wenn ich meinen Optimismus aufgebe, dann bin ich nicht mehr ich. Auf mich trifft der „Postkartenspruch“: hinfallen, aufstehen, Krönchen richten, weitergehen……
          Bei soviel Naivität passiert das schon das eine oder andere mal … was solls, ich lerne immer daraus….

          1. Leider neige ich viel zu oft zu der Halb-leer-Fraktion. Ich schreib mal einen schönen Witz, der verkappt dazu passt:
            Zwei Senioren sitzen auf einer BAnk. Der eine klagt: „Die Füße tun mir weh, das Kreuz tut mir weh – eigentlich tut mir alles weh. Ich fühle mich so alt.“
            Darauf der andere: „Ich fühle mich so jung wie ein Baby – keine Haare, keine Zähne und in die Hose habe ich heute auch schon gemacht.“
            Und ich sage dazu: „Nur findet das letzte keiner niedlich, es ist nur Realität.
            Abendsonnengrüße um Mitternacht von mir

            1. Das nenne ich Galgenhumor, Clara. Ich bin schon ein Fan dieser Art von Humor, der zum Beispiel auch bei Monthy Phyton hervorragend zum Ausdruck kommt.
              Wichtig ist, sich auch über die kleinen Dinge des Lebns zu freuen. Die Sonne, gutes Essen, ein gutes Buch, Zeit zu haben usw….
              Sonnige Morgengrüße von Susanne

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