Baustellenbesichtigung des Berliner Stadtschloss – Susanne Haun

Letztes Wochenende war die öffentliche Baustellenbesichtigung des Berliner Stadtschloss.

 

Auf dem Schlossplatz Berlin - Das Stadtschloss (c) Foto von Susanne Haun
Auf dem Schlossplatz Berlin – Das Stadtschloss (c) Foto von Susanne Haun

 

Obwohl ich zuerst auf Grund der hohen Kosten ein Gegner des Wiederaufbaus war, muss ich aus den Tiefen „meiner Historikerseele“ sagen, dass es ein gutes Projekt ist. Zu 99% ist die Fassade Stadtschloss inzwischen durch Recherche in den Archiven rekonstruiert und Baupläne der Fassade erstellt. Jedoch müssen noch 55% der Spendengelder für die Fassade gesammelt werden. Bei der Besichtigung der Baustelle erhielten wir ein Berliner Extrablatt vom Schloss, dass hier bei ISSUU eingesehen werden kann. Es ist eine sehr interessante Ausgabe und mir gefielen besonders die Vergleiche des gesprengten mit dem entstehenden Schloss.

Der Rohbau ist modern nach dem Konzept von Corbusier (siehe hier Bild 3/6 des Artikels) angelegt. Wände und Treppen stnden wie ein futuristisches, morbides Werk im gestrigen Regen. Nun kann der Innenausbau beginnen. Ich mochte den Rundgang, der geboten wurde, er führte einmal im Karreé in der ersten Etage um das Schloss und jede Institution, die dort einmal Einzug halten wird, präsentierte sich. Natürlich gab es Erläuterungen zum Stand und Fortgang des Baus.

 

Das Berliner Stadtschloss im Rohbau (c) Foto von Susanne Haun
Das Berliner Stadtschloss im Rohbau (c) Foto von Susanne Haun

 

Die Rekonstruktionen der barocken Fassade war für mich am faszinierensten. Ich habe einige schnelle Skizzen des Fassadenschmucks gezeichnet. Die Figuren sind in ihrer Einfachheit schwer zu erfassen. Noch dazu wollte ich einen lebendigen und keinen starren Eindruck vermitteln.

Baustelle Berliner Stadtschloss (c) Foto von M.Fanke
Baustelle Berliner Stadtschloss (c) Foto von M.Fanke

 

Stadtschloss Impressionen (c) Zeichnung von Susanne Haun
Stadtschloss Impressionen (c) Zeichnung von Susanne Haun
Stadtschloss Impressionen (c) Zeichnung von Susanne Haun
Stadtschloss Impressionen (c) Zeichnung von Susanne Haun
Stadtschloss Impressionen (c) Zeichnung von Susanne Haun
Stadtschloss Impressionen (c) Zeichnung von Susanne Haun

 

 

7 comments

  1. Ob Dresden, oder Berlin. Was ganz weg ist, ist nicht mehr zu wiederholen. Die Bauweise und die gesamte Grundidee ein Gebäude zu errichten liegt doch nur im Augenblick. Ich möchte, dass das World Trade Center in Manhattan mit den zwei Türmen wieder so dasteht wie früher.
    Aber es ist eine andere Zeit. Ich kann mich an meine Jugendzeit erinnern, als Friedensreich Hundertwasser seine Pläne für ein großes Wohnhaus in der Stadt Wien vorgestellt hat. Damals der Aufschrei, sein „Schnick-Schnack“, dass ist ja Barock! Aber das war und ist eben zeitgenössischer Barock und kein Nachbau mit Stahlbeton dahinter.
    Daher finde ich deinen Bericht sehr ehrlich und gut. Aber aus meinem Empfinden wird das eine schlechte Kopie. Damit Grüße nach Berlin aus dem Gebirge.

    1. Das stimmt, die Zeit des original alten Schloss‘ ist vorbei.
      Sehe ich den Film der Sprengung des Schloss vor meinem inneren Auge, dann überkommt mich eine große Traurigkeit, dass ein Teil der Geschichte einfach gesprengt werden kann.
      Ich bin neugierig, wie das neue Stadtschloss aussehen wird. Die Idee, die Museen, die im Moment in Berlin Dahlem untergebracht sind, dort zu etablieren, finde ich sehr gut. Damit wird aus verstaubten Häusern mit einer alten Museumsarchitektur / -philosophie eine neue Ära beginnen und ich denke, die Besucherzahlen werden sich mehr als verdoppeln.
      Ich sende dir Grüße in die Berge ….

  2. Tolle Bilder, liebe Susanne, aber das war es dann auch schon, was ich toll finde- ich habe meine Meinung nicht geändert, ich finde den Nachbau absurd, zum einen wegen der Kosten, klar, gerade weil es ja andere Sorgen gibt, als die, ob Berlin nun unbedingt sein Schloss wieder haben muss, zum anderen, weil alles seine Zeit hat und die des Schlosses war nun einmal abgelaufen …

    1. Was mit den Baukosten hätte geschaffen werden können, frage ich mich auch oft.
      Die Fassade wird von Spendengeldern finanziert. Jeder Mensch muß sich selber fragen, wieviel und wo er spenden möchte. Meinst du, das für Schulen genauso viel gespendet wird wie für das Schloss? An der ehemaligen Schule meines Sohnes spenden viele Ehemalige, sobald sie einen guten Job haben. Es gibt dort ein großes Zusammenheitsgehörigkeitsgefühl. Aber es gibt viele Schulen, die haben diese Mechanismen, die für Spenden benötigt werden, nicht.
      Ich spende öfters im Jahr wirklich kleine Summen für Plan, dem Mädchen – Projekt meiner Freundin Claudia Jahnke http://niemack-jahnke-stiftung.blog.plan-stiftungszentrum.de/ oder für die eine Familie in Nepal, die Utz Benkel http://www.nordkurier.de/ueckermuende/hilfe-aus-vorpommern-fuer-beben-opfer-2914549004.html unterstützt. Ich brauche den persönlichen Bezug beim Spenden.

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