Mein Sinnbild von Katharina von Bora – Zeichnung von Susanne Haun

Am 3. August werde ich meine Arbeiten bei den Wittenberger Kunstwegen hängen (siehe hier).

Ich berichtete schon, dass ich dafür noch einige Zeichnungen erstellen möchte (siehe hier).

Entstehung Katharina von Bora (c) Zeichnung von Susanne Haun
Entstehung Katharina von Bora (c) Zeichnung von Susanne Haun
Katharina von Bora (c) Zeichnung von Susanne Haun
Katharina von Bora (c) Zeichnung von Susanne Haun

Auch hier wieder die Frage, wann eine Zeichnung fertig ist. Ich habe zwei Tage überlegt, ob die obere Version fertig ist, mich dann aber entschlossen, weiter zu zeichnen und ich bin auch zufrieden mit dem Ergebnis!

Die Zeichnung entstand nach einem Gemälde von Cranach. Zur Zeit der Reformation gab es noch keine Kamera.

Ich finde Katharina von Bora faszinierend. Sie war zuerst Nonne und hat dann nach Auflösung der Klöster im reformierten Teil des Deutschen Reichs römischer Nation Luther geheiratet.

Dieses Semester besuchte ich den Einführungskurs Frühe Neuzeit an der FU. Es war ein sehr interessanter Kurs. Eine Änderung der Reformation war die Verweltlichung der Ehe.

Die Reformatoren kritisierten die Geistlichen, die gegen das Zölibat verstießen genauso wie die lockere Ehe- und Sexualmoral der Laien.
Die Ehelosigkeit des Klerus und der Laien wurde abgewertet und die Ehe aufgewertet. Es wurde die Priesterehe favorisiert. Gleichzeitig wurde der voreheliche Geschlechtsverkehrs, sowie das Konkubinat 1577 durch Reichsgesetz verboten. Die Ehe wurde ein „weltlich Ding“ und fiel auch unter die weltliche Ordnungspolitik mit der Schaffung weltlicher Ehe- und Sittengerichte (Institutionalisierung der Ehegerichtsbarkeit) und mit der Ehescheidung (Ehe verliert sakramentalen Charakter). Die Klöster werden aufgelöst (Abschaffung des geistlichen Standes) und das Kirchengut wird von den reformierten Fürsten übernommen.

Wie muss das für die Nonnen gewesen sein, die ihre Heimat verloren? Wer wollte besonders die älteren Nonnen noch heiraten? Wie konnten sie sich nach der Auflösung der Klöster ernähren? Wo gingen sie hin? Es darf auch nicht vergessen werden, dass es sehr gebildete Frauen waren. Nur im Kloster hatten sie überhaupt die Möglichkeit, Bildung zu erhalten. Ein sehr interessantes Thema, ich behalte es im Kopf, wenn ich mal Zeit habe.

 

 

10 comments

    1. Danke, Jutta, das freut mich. Den Text zum Bild habe ich auch gerade nochmal korrektur gelesen. Es ist doch schlimm, wenn ich gleich in die Tasten klopfe und ohne nochmaliges Lesen freischalte. Liest du deine Texte im Blog jedesmal korrektur? Oder macht es jemand anders bei dir?
      Liebe Grüße von Susanne

      1. Liebe Susanne, meistens lese ich die Texte zweimal, weil ich nach dem ersten Lesen oft noch einiges ändere, aber ich „erlaube“ mir im Blog schon eine größere Fehlertoleranz als bei anderen Texten. Allerdings habe ich kürzlich ein paar ältere Beiträge wiedergelesen, weil ich Passagen darauf für eine Werkstatt verwenden wollte und war dann doch erschrocken, wieviele Fehler sich zumindest in einem davon befanden. Ich sollte sie mir also eigentlich alle der Reihe nach einmal vornehmen – aber wann? Sommerliche Grüße!

        1. Liebe Jutta,
          ich denke auch, dass die Fehlertoleranz beim Bloggen größer sein kann. Mein Freund hat angefangen, Abends meinen Beitrag korrektur zu lesen und ich ändere dann den schon geposteten Blogbeitrag. Ich bin auch oft erschrocken, wieviele Fehler sich einschleichen. Oft schreibe ich den Blog schnell, wenn die Gedanken frisch sind.
          Achja, das Dilemma Zeit … diesen Sommer ist es verschärft …. aber im Oktober wird es bei mir besser.
          Liebe Grüße von Susanne

          1. Liebe Susanne, ich habe jetzt etwa ein Jahr lang immer wieder gedacht, dass es in der übernächsten Woche, spätestens im nächsten Monat einfacher wird, was die Zeit betrifft. Wurde es dann aber doch nicht. Jetzt versuche ich, meine Einstellung dazu zu verändern – aber ich weiß noch nicht so richtig, wie das aussehen könnte 😉 Viele Grüße und einen schönen Tag!

            1. Liebe Jutta,
              die Erfahrung habe ich auch gemacht – in der Regel ist nie genug Zeit da. Ich habe gelernt, auch Arbeiten liegen zu lassen und vor allem arbeite ich immer eines nach dem anderen ab. So komme ich weniger in Streß und habe vor allem auch Erfolgserlebnisse. Der Leitfaden ist mein Blog. Ich schreibe ihn für mich als Dokumentation meiner Arbeit und meines Fortschreitens.
              Einen schönen Freitag, bei mir ist heute „Aufräumen und Putzen für den Salon am Dienstag“ angesagt. Wir haben gestern einen neuen Schrank für meine Rahmen aufgestellt.
              Liebe Grüße von Susanne

  1. da kann ich lange in die Augen schauen und deinem Text nachspüren – einmal mehr zeigt er uns, wie wir auch immer auf dem Boden der Vergangenheit leben, wie wir aufgerufen werden scheinbar Festes aufzulösen und ihm neue Formen zu geben

    1. Ja, Ulli!
      Das Thema „Nonne in der Reformation“ beschäftigt mich sehr. Durch das Seminar sind soviele neue Fragen in meinem Kopf entstanden. Ob in den Archiven Antworten zu finden sind?

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