Die Architektur um den Rummelsburger See – Susanne Haun

Für mich als ehemalige West-Berlinerin ist Rummelsburg im Berliner Bezirk Lichtenberg Neuland und ich habe mich beim Erkunden des Seeufers wie ein Touristin gefühlt.

 

Impressionen vom Rummelburger See (c) Foto von Susanne Haun
Impressionen vom Rummelburger See (c) Foto von Susanne Haun

 

Ende August bei schönstem Wetter besuchten wir die Rummelsburger Bucht.

Auch wenn die Vergangenheit mit dem ehemaligen Gefängnis dort zu DDR Zeiten. Das Arial hat eine bewegte Geschichte. Von 1879 bis 1933 wurden roter Klinkergebäude als Städtisches Arbeitshaus genutzt. Die 19 ersten schmucklosen Klinkerhäuser wurden 1876 und 1879 nach Entwürfen vom Stadtbaurat Hermann Blankenstein gebaut.

Von 1933 – 1954 wurden die Häuser des Areals zu Arbeits- und Bewahrungshäuser. Hier fanden während des Nationalsozialismus zwangssterilisierungen und Mordaktionen statt. Eines der dunklen Kapitel der Anlage am Rummelsburger See.

Von 1945 bis 1951 standen die Häuser Flüchtlingen zur Verfügung. Danach wurde dort während des DDR Regimes die Strafvollzuganstalt Berlin gegründet, die ständig überbelegt war – statt 900 Insassen wurden dort bis zu 2.500 Menschen festgehalten – auch sehr viele politische Häftlinge waren dort inhaftiert.²

Moderne Architektur um den Rummelsburger See (c) Foto von Susanne Haun
Moderne Architektur um den Rummelsburger See (c) Foto von Susanne Haun

 

Moderne Architektur um den Rummelsburger See (c) Foto von Susanne Haun Moderne Architektur um den Rummelsburger See (c) Foto von Susanne Haun
Moderne Architektur um den Rummelsburger See (c) Foto von Susanne Haun

 

Heute wird am Ufer nachhaltige Stadtentwicklung betrieben, ein weltweit anerkanntes Projekt der EXPO 2000. Die Wohnarchitektur hat mir sehr gefallen. Moderne Häuser die viele Durchblicke gestatten. Die Preise sind weniger Traumhaft: Eine Wohnung um die 100 qm kostet zwischen 1.000 und 1.500 Euro Kaltmiete. Erstaunt war ich, dass ich bei meiner Recherche kaum freie Wohnungen in dieser Gegend gefunden habe. Kaufobjekte gibt es zur Zeit gar nicht in Rummelsburg. Das erstaunte mich noch mehr, denn Immobilien zum Kauf besitzen einen durchschnittlichen Kaufpreis von 3250,00 Euro/m². Die Reihenhäuser haben mir sehr gefallen, aber unter 1 Million wird es dort wohl nichts zu kaufen geben.³ Es gibt dann wohl doch viele Menschen, die über einiges Geld verfügen, um sich solche Luxuswohnungen und -häuser leisten zu können.

 

Impressionen vom Rummelburger See (c) Foto von M.Fanke
Impressionen vom Rummelburger See (c) Foto von M.Fanke

 

Ich möchte hier keine Werbung betreiben aber als Kunsthistorikerin, die auch gerne einen Ausflug in die Architektur unternimmt, hat mir die Seite des Architektenbüros  vom Standort „Am Fischzug“ (siehe hier) sehr gut gefallen.

 

Am Fischzug - was noch Altes in Rummelsburg übrig ist (c) Foto von M.Fanke
Am Fischzug – was noch Altes in Rummelsburg übrig ist (c) Foto von M.Fanke

 

Uns hat es Freude bereitet, dieses für uns unbekannte Stück Berlin zu erkunden. Der Kormoranflug Blog hat uns mit seinem Artikel „Freie Ufer für Alle“ (siehe hier) dazu animiert, nach Rummelsburg zu fahren. Wir haben dann ersteinmal mit der Erkundung des Sees auf der anderen Seite des Ufers als Komoranflug begonnen.

Dieses Mal haben wir besonders viel fotografiert. Ich habe die Fotos versucht, nach den gesehenen Themen zu sortieren und hoffe, es ist mir einigermaßen gelungen. Wichtig war mir auch selber, einen lebendigen Eindruck von diesem Tag für mich in diesem Blog zu bewahren.

 

Impressionen vom Rummelburger See (c) Foto von M.Fanke
Impressionen vom Rummelburger See (c) Foto von M.Fanke

 

Wir sind nicht die ganze Strecke gelaufen. So hatte ich auch Gelegenheit ein paar schöne Bilder von der Tram – Haltestelle Gustav Holzmann Straße zu fotografieren.

 

Haltestelle Gustav Holzmann Straße (c) Foto von Susanne Haun
Haltestelle Gustav Holzmann Straße (c) Foto von Susanne Haun

 

 

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² Die Informationen zur Geschichte der Häuseranlagen habe ich den aufgestellten Schildern vom Bezirksamt Lichtenberg entnommen.

³ http://www.immobilienscout24.de/wohnen/berlin,berlin,rummelsburg-lichtenberg/immobilien.html, 30.8.2015, 9:39Uhr

7 comments

  1. Wunderbar zusammengetragen, beschrieben und fotografiert. Aber leider kein Wort über die Kormoran-Kolonie auf den Uferbalken im vorgelagerten, geschützten Naturbereich. Hier treffen sich meine Freunde und Brüder, halten die Flügel zum Trocknen offen und halten einen Plausch.

    1. Hallo, Tom, danke für das Lob; ansonsten haben wir uns einfach zu dusselig angestellt, wir haben die Kormoran-Kolonie, obwohl wir ja deswegen nach Rummelsburg gefahren sind, nicht gefunden. 🙁 Wir waren offensichtlich auf der anderen Seite des Sees. Wir haben uns vorgenommen, das nächste mal die andere Seite des Sees zu erkunden. LG Susanne

  2. Rummelsburg muss sich unheimlich entwickelt haben, seit ich Berlin vor 12 Jahren verlassen habe. Ich glaube mich an die ersten Neubauten dort zu erinnern. Die Lage ist natürlich wunderschön. Aber von Freunden höre ich, dass es auch anderswo in Berlin ziemlich teuer geworden ist. Ganz liebe Grüße, Peggy

    1. Ja, Peggy, die Mieten in Berlin sind explosionsartig gestiegen. Ich habe mit meiner Atelierwohnung im Wedding gerade noch so den Absprung geschafft. Ich bin froh, eine bezahlbaren Wohn- und Arbeitsort gefunden zu haben.
      Liebe Grüße von Susanne

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