Zehn Antworten zu Birgits Fragen zu Bücher – Susanne Haun

Es ist etwas länger her, das stellte Birgit von sätze&schätze (siehe hier) ihren Leserinnen Fragen zu Bücher.

Der alte Mann - Zeichnung von Susanne Haun
Der alte Mann – Zeichnung von Susanne Haun

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Jetzt, nach meiner Ausstellungseröffnung habe ich mich in Ruhe mit den Fragen beschäftigt:

1. Das erste Buch, das du bewusst gelesen hast?

Es müssen die 5 Freunde von Enid Blyton gewesen sein. In meiner Generation ein viel gelesenes Jugendbuch.

2. Das Buch, das Deine Jugend begleitete?

Enid Blytons Detektiv- und Internatgeschichten begleiteten meine Jugend genauso wie die Science Fiction Stories von Mark Brandis und Robert A. Heinlein.

3. Das Buch, das Dich zur Leserin/zum Leser machte?

Es gab kein bestimmtes Buch – ich las den ganzen lieben Tag, so dass meine Mutter sich schon sorgte.

4. Das Buch, das Du am häufigsten gelesen hast?

Vor meinem 30. Lebensjahr ist es Revolte auf Luna (englischer Originaltitel The Moon Is a Harsh Mistress) oder die Leben des Lazarus Long. „Lazarus Long, 1916 – 4272: Das Schlüsselwerk Heinleins führt den Leser durch mehrere Jahrtausende, zahllose Welten und Zeitebenen. Das ambitionierteste Werk des Autors und ein Klassiker des Genres über einen Mann, der das Leben so sehr liebte, dass er sich einfach weigerte, zu sterben, und schließlich gar zu seinem eigenen Vorfahr wurde.“ ist auf dem heutigen Klappentext des Buches zu lesen.
Heute lese ich selten ein Buch nochmal, es gibt so viele Bücher, die ich noch lesen möchte. Aber ich lese durchaus Passagen nochmal.

5. Das Buch, das Dir am wichtigsten ist?

Ich kann nicht sagen, welches Buch mir am wichtigsten ist. Das wechselt. Im Moment ist es Hegels Ästhetik, die mich fasziniert, gemischt mit Walsers 13. Kapitel. Ich lese meistens Bücher für die Uni und höre Bücher zum einschlafen und entspannen. Hertha Müllers Herztier hat mich genau so berührt wie Irvings Gottes Werk und Teufels Beitrag. Siri Hustvedts „Gleissende Welt“ hat mich angeregt. Bei dem Angebot an Wissen und Literatur, wie soll ich mich da für ein Buch entscheiden?

6. Das Buch, vor dem Du einen riesigen Respekt bzw. Bammel hast?

Ich habe generell großen Respekt vor den philosophischen Werken. Kant, Hegel, Platon, Aristoteles, Locke um nur wahllos in den Pool zu greifen.

7. Das Buch, das Deiner Meinung nach am meisten überschätzt wird?

Feuchtgebiete, ich weiss nicht, was Leser an diesem Buch so toll finden. Ich habe es nach 10 Seiten zur Seite gelegt, weil es mich einfach nicht interessiert.

8. Das Buch, das Du unbedingt noch lesen willst – wenn da einmal Zeit wäre?

Ich glaube, auf meiner Bücherwunschliste befinden sich knapp 50 Bücher, wie soll ich da eines herausgreifen? Und wenn ich etwas unbedingt lesen möchte, dann nehme ich mir die Zeit 🙂

9. Das Buch, das Dir am meisten Angst macht?

Die Bibel und der Koran und noch einige anderen ähnlichen religiöse, idealistische Schriften.

10. Das Buch, das Du gern selbst geschrieben hättest?

Descartes Meditations und Prinzipien.

Der alte Mann wartete - Zeichnung von Susanne Haun
Der alte Mann wartete – nach Hemingway (c) Zeichnung von Susanne Haun

 

Danke für die Fragen, Birgit, ich fand es sehr inspirierend!

10 comments

    1. Ja, das hast du Recht, Birgit. Unsere Lesenswege hängen auch mit der Sozialisierung zusammen, die wir erfahren. Für ein Arbeiterkind ist es ein durchaus normaler Weg, denke ich 🙂 . Ein Glück hat uns unser Grundschullehrer den Weg in die Bibliothek gezeigt.

      1. Ja, wenn man als Kind oder Jugendlicher Menschen trifft, die einem zum Lesen ermuntern, dann ist das ein Glück – insbesondere wenn man aus nichtlesenden Haushalten kommt und das werden ja immer mehr, leider …

        1. Ich will nicht sagen, dass meine Mutter nicht gelesen hat. Sie hat gelesen. Aber eben hat sie niemand an Literatur oder Sachbücher herangeführt. Sie las die Groschenromane, die es am Zeitungskiosk gab und später kamen dann durch mich die Krimis. Sie hat mich auch nie aufgehalten, wenn ich in die Bibliothek gehen wollte, aber sie kam nie mit, was ich wirklich bedauer.
          Meinst du, nichtlesende Haushalte werden mehr? Ich denke, die Zahl bleibt relativ konstant, es scheint uns nur so, dass immer weniger Menschen lesen?

  1. Da kann ich vieles unterschreiben, liebe Susanne, es gibt sooo unendlich viele Bücher, da ist es schwer sich in Bezug auf die Fragen immer nur an eins zu erinnern oder eins hervorzuheben … wenn ich so in mich hineinhorche, dann aber gibt es doch ein paar Schlüsselbücher, wie zum Beispiel die beiden Bände Jim Knopf aus meiner Kindheit, ich weiss gar nicht wie oft ich sie gelesen habe! Aus jungen Jahren erinnere ich mich immer wieder an „Shikasta“ von Doris Lessing auch denke ich gerne an Siri Hustvedts: Was ich liebte … und dann … ja tausdundeine Geschichte 😉 liebe Grüsse Ulli

  2. Der Einstieg ins lesen waren bei mir Sagen und Märchen und zwar alles was ich kriegen konnte. Sicher gab es auch die klassischen Mädchenbücher wie „Hanni und Nanni“ oder „Pucki“. Wirklich gebrannt habe ich aber für Marco Polo, Lederstrumpf oder Karl May. Für mich bedeutet lesen das ich mich ganz zurück ziehen kann vor der Welt, da ist es gleichgültig ob ich jetzt ein Fachbuch lese oder Krimis. Ich bin dann ganz mit dem Buch und werde dann auch nicht gerne gestört. Dazu gehört auch auf jeden Fall die Tageszeitung.
    Übrigens habe ich meinen Sohn immer ermutigt zu lesen und hab ihm auch viel vorgelesen, die Leihbücherei hat er auch öfter von innen gesehen. Geholfen hat das alles nichts. Er liest nicht gerne aber vielleicht ändert sich das noch wenn er eigene Kinder hat.
    LG Bine

    1. Liebe Bine,
      bestimmt ist das „gerne Lesen“ eine Eigenschaft wie jede andere auch – entweder man besitzt den Drang dazu oder nicht.
      Mein Sohn mag Sport und liest viel in diese Richtung, also Berichte, wie ich „auf den Berg nur mit einem Hemdchen stieg“ oder Radfahrer-Zeitschriften. Er liest auch gerne Fachbücher für seinen Studiengang Jura. Damit könntest du mir wieder keine Freude bereiten. Mit einem Belletristik Buch könnte ich wiederum ihm keine Freude machen.
      Ich habe es bewusst vermieden, meinem Sohn Märchen vorzulesen. Gerade bei den Gebrüder Grimm sind die Moral- und Wertvorstellungen doch sehr veraltet und ich möchte nicht, dass mein Sohn glaubt, das einzige Ziel einer Frau wäre es, Prinzessin (Ehefrau) zu werden und sittsam und from zu sein. Ich musste mich sehr von diesen Märchen – Vorstellungen lösen. Denn auch ich habe von meiner Mutter viele Märchen vorgelesen bekommen und von dem „Cinderella“ Lebensvorstellungen habe ich mich schwer lösen können und bin froh, dass ich nun meine eigenen Wert- und Lebensvorstellungen gefunden habe.
      Liebe Grüße Susanne

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