Susanne Haun Susanne Haun Zitat am Sonntag – Folge 154 – Phillip von Rosen

 

„Spätestens mit Kants Geniebegriff ging die Vorstellung vom künstlerischen Genie und auratischen Orginal eine Symbiose ein: Das Genie schafft aus sich heraus Kunst. Originale sind also Werke, die vollkommen neu und einmalig sind, und bei denen eine Verbindung zwischen Schöpfung und Geist, Einmaligkeit und künstlerischer Intention besteht, die durch die Signatur oder andere Quellen beglaubigt ist.“²
Philip von Rosen
 
Was aber ist neu und was ist einmalig?

 

Die Bindung des Geistes (c) Zeichnung von Susanne Haun
Die Bindung des Geistes (c) Zeichnung von Susanne Haun

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PFISTERER, ULRICH (Hrsg.), Metzler Lexikon Kunstwissenschaft, Stuttgart 2003, Art: von Rosen, Philip, „Fälschung und Original“, S. 93.

9 comments

  1. Was aber ist neu und was ist einmalig?
    Wenn man unbedingt dies als Künstler zum Ziel erhebt ! Mir selbst geht es darum nicht. Ein jeder sollte eher sein Medium für sein Inneres finden & weniger an Genie und Neu und ähnliche Attribute sein Schaffen hängen. Einzigartig wird es zwangsläufig durch die einzigartigartig der Person.
    Zuweilen ist es einfach eine subjektive Betrachtungssache und der Winkel des Auges kann sich da flexibel positionieren.
    Die Wichtigkeit von Neu sollte nicht zu hoch bewertet werden. Da Morgen vielleicht das Neue schon alt ist. Und Neu ohne Zauber ist genauso langweilig wie das scheinbare Perfekte ohne leben.
    Subjektiv immer.
    Ob mit Kant oder ohne.

    1. Lieber L. , als Kunsthistorikerin gesprochen ist die Auseinandersetzung mit dem Neuen wichtig. Das Neue in der Geschichte markiert immer wieder den Beginn einer wichtigen Ära. Ein Wechsel von dem, was in die Sehgewohnheiten einfließt. Vieles was wir heute selbstverständlich und nicht der Rede wert empfinden war einmal neu. So bedeutest das Neue auch immer Fortschritt und Weiterentwicklung. Als Künstlerin bin ich einfach ich mit meiner eigenen Handschrift. Und das ist schon sehr viel. Ich kommuniziere.
      Einen schönen Tag dir von Susanne

      1. Ich danke für deine Gedanken.
        Und aus der Sicht der Kunsthistorik mag ich dir folgen können. Doch erscheint mir das vermeindlich neue oftmals nur eine neue Kombination unter dem Blick von jetzt. Spannend ist dieses Thema ohne jeden Zweifel und würde Nächte füllen & Wein den Geist.

        1. Da hast du Recht, L. Oft ist das Neue auch nicht gut oder uns nicht eingängig. Zählen wir die Wissenschaft mit zur Kunst, der Ingenieur trägt ja den Wortstamm Ingenium (genium – Genie) in sich, so gibt es doch schon viel Neues. Vielleicht können wir auch das Visuelle der Genstränge dazu zählen? Ich finde die Abbildung derselben ästetisch 🙂

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