Der Leser hat’s gut:
er kann sich seine Schriftsteller
aussuchen

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²Tucholsky, Kurt. Ausgewählte Werke, Panter, Tiger und andere, Berlin 1960, S. 81.
Petra schrieb vor kurzem den Artikel “Frauen und Literatur” auf ihrem Blog (siehe hier). Aufgrunddessen möchte ich noch folgenden Zusatz schreiben:
Der Leser*in hat’s gut
er kann sich seine Schriftsteller*in
aussuchen.
So liest es sich von meinem Verständnis besser als:
Der/die Leser/in hat’s gut
er/sie kann sich seine/ihre Schriftsteller/in
aussuchen.
oder
Die/der Leser/in hat’s gut
sie/er kann sich ihre/seine Schriftsteller/in
aussuchen.
Was meint ihr?
Oder vielleicht: Die Leserinnen und Leser haben es gut, sie können sich ihre Bücher selbst aussuchen.
Ich freue mich, dass dir diese Gedanken noch weiter durch den Kopf gehen : ) Ich bin auch sehr von dem Thema angetan und erfüllt. Noch ist kein Ende abzusehen …
Liebe Grüße
Petra
Ja, Petra, es ist ein sehr interessantes und auch herausforderndes Thema. Ob sich diese Art des Denkens in der Literatur durchsetzt? Wenn, so wird es noch Jahre dauern.
Liebe Grüße von Susanne
Genderfrei:
Wer (gern) liest, hat es gut, denn (ob Weiblein oder Männlein,) immer stehen (genug) Bücher (für jeden Geschmack und jedes Geschmäckle) zur Auswahl. Der Satz ist auch ohne die Klammerausdrücke komplett. 😉
Hihi, auch schön. Obwohl wir es uns da beide leicht gemacht haben, da wir von den Büchern sprechen und ich glaube, Tucholsky ging es tatsächlich um die Person, die das Buch schrob.
Bei Personen ist es immer schwer. Damit ich in meinen Hausarbeiten allen Genüge trage, habe ich als Fußnote bei der ersten männlichen Berufsbezeichnung immer den Hinweis, dass ich aufgrund der besseren Lesbarkeit die männliche Form gewählt habe, die die weibliche Form einschliesst.
Ich habe mal eine Inhaltsangabe für ein neues Buch im Edition Fischer Verlag gegendert und nur die weibliche Form benutzt – meine Schülerinnen sind tatsächlich meistenteils weiblich, aber das ist mir um die Ohren geflogen und ich musste es nochmal in der üblichen männlichen Form abgeben.
So sieht es im Moment aus!
Da hast du Recht, Gerda. So klingt es gut! Wie schon bei Petra geschrieben, es ist eine Herausforderung!
Der Leser*in hat’s gut
er kann sich seine Schriftsteller*in
aussuchen.
SO liest es sich holperfrei!
herzliche Sonntagsgrüße
Ulli
holperfrei und gendergerecht. 😉
gendergerecht ja, aber mittlerweile gibt es neue Auswüchse, leider kann ich sie nicht wiedergeben, dabei geht es um die Menschen, die weder weiblich, noch männlich sind und sich werder hier, noch dort daheim fühlen, ich las vor einigen Wochen ein Wortbeispiel, das war so kompliziert, dass ich es sofort wieder vergessen habe… und entschied, dass ich mich nun wirklich nicht allem anschließen muss.
Glücklich die Deutschen, die weiblich, männlich und irgendwas dazwischen immer korrekt so heißen: der/die/das Deutsche, die Deutschen (schwache Deklination, ursprünglich ein Adjektiv).
Ich schlage vor, nur noch schwach deklinierte Nomen zu verwenden, um Diskriminierendes zu vermeiden. Im vorliegenden Fall: die Lesenden haben es gut, sie können sich ihre Schreibenden aussuchen.
Tatsächlich suche auch ich immer mehr nach solchen Lösungen, liebe Gerda…
Nicht schlecht Gerda! Sozusagen All Inklusive 😉
Ist das englische human being auch all inklusive?
An die Transgender habe ich noch gar nicht gedacht, Ulli.
Ich benutze auch gerne die *-Form Ulli – ich finde sogar, dass es nett aussieht. Du bekommst dann bei sie / er Schwierigkeiten …. das er ist nicht gegendert und müsste sie/er heissen.
Da hat es der Schriftsteller bekanntlich schwerer
Allerdings, Denis.
Egal ob der oder die,
Leicht hat man’s im Leben nie 🙂
Ja, Denis, wo du Recht hast, da hast du Recht!
Danke dir, Susanne 😉