Auf Sizilien laufen die Uhren anders – Zeichnungen Susanne Haun

 

Die letzten drei Wochen haben wir auf Sizilien verbracht.

Ich habe Tagebuch geführt, um darüber autentisch berichten zu können und für mich selber meine Eindrücke zu konservieren. Während unserer sizilianischen Zeit habe ich hier in Berlin vieles liegengelassen, was ich jetzt mit Energie in Angriff nehmen werde. Aufgrunddessen werde ich meinen Reisebericht nicht kontinuierlich posten, sondern euch immer wieder aus Sizilien in die Wirklichkeit herausreissen.

 

 

Sizilien, 28.8.2017:

Es ist trotz der fortgeschrittenen Jahreszeit warm hier auf Sizilien. Die Berge im Zentrum der Insel haben wir auf der Fahrt vom Flughafen von Catania zum kleinen Bergdorf Caronia mit dem Auto quer über die Insel kennengelernt. Fast ausschließlich gelblich, braune Hügel und Berge in verschiedensten Schattierungen. Ich habe die Berge als von Bäumen und Wiesen kahlrasierte Alpen empfunden. Interessant!

 

 

Unser Apartment ist sehr einfach und sehr sizilianisch, das Wasser ist rationiert, alle zwei Tage wird der Wasserbehälter auf unserem Hausdach mit Wasser befüllt, wir müssen uns daran gewöhnen, sparsam zu duschen und abzuwaschen. Auffällig ist die Sauberkeit unserer Unterkunft und des gesamten Dorfes. Am besten gefällt mir der Ausblick vom Balkon. Über das gesamte Dorf schauen wir zum Meer. Jedoch darf man sich nicht täuschen lassen, mit dem Auto sind es 10 Minuten über eine sehr kurvige Straße hinunter.

Ich hätte nicht gedacht, dass es so etwas Ursprüngliches, wie ich es noch aus meiner Kindheit als italienisch an der Adria in Erinnerung habe, noch gibt. Von 13:30 Uhr bis 16:30 Uhr schläft hier alles, in den Bars sitzt man als Tourist alleine, die Geschäfte sind geschlossen.

Als erste Eindrücke zeichne und fotografiere ich schnell die ungewohnte Umgebung. Schon nach zwei, drei Tagen werden die ungewohnten Ausblicke zur Gewohnheit. Deshalb mag ich besonders diese ersten 24 Stunden an einem Urlaubsort.

 

Hier habe ich Auswahl von wenigen Fotos getroffen, die wir von der Aussicht aus unserem Balkon machten.

 

 

Die Inseln im Hintergrund sind die Liparischen Inseln, darunter Stromboli und Vulcano. Je nach Wetter hat man sie gut oder schlecht betrachten können. Caronia liegt 122 km westlich von Messina an der nördlichen Küste von Sizilien. Obwohl nur knapp 80 km vom Flughafen von Catania entfernt haben wir 3 Stunden vom Flughafen Catania bis nach Caronia gebraucht. Die Berge machen ein schnelles Fahren unmöglich.

 

 

38 comments

    1. Danke, Mathilda, wann habt ihr Sizilien besucht? Im Winter sind viele Dinge geschlossen, so auch die berühmte Tempelanlage in Agrigento. Ich bin schon neugierig auf deine Fotos 🙂
      Einen schönen Tag von Susanne

      1. Letztes Jahr genau an Weihnachten. Bestes Wetter und die Sizilianer meinten, dass es Frühling wird 😁😁
        Weiss noch nicht, wann ich die Fotos zeige. Eher mehr Land und Leute. Gebäude. Mittags um 13 Uhr war fast alles geschlossen. Hunger durfte man nicht haben…hatten wir aber 😐😐

        1. Ja, von 13:30 bis 16:30 ist in Sizilien alles zu. Die Bars mit den Dolcis hatten jedoch immer offen, diese Süsigkeiten sind das reine Hüftgold. Ich mochte es, zwischen den Sizilianer*innen zu sitzen und Cappuccino oder Espresso zu trinken und die süßen Kleinigkeiten zu essen. Wir haben dann Abends in unserem Appartement gekocht. Wichtig war, morgens vor der Pause alles dafür einzukaufen.

          1. Die hatten Kuchen…so etwas habe ich noch nirgends gegessen. Himmlisch.
            Wir hatten ein Hotel und hätten dort als einzige Gäste…wegen Weihnachten…etwas essen können, waren aber unterwegs und irgendwo gab es was zu futtern. Kaum Touristen, nur Einheimische und voller Lebensfreude 😊😊

            1. Ja, so habe ich es auch empfunden. Leider kann ich nur Brocken italienisch, das hat die Verständigung etwas schwierig gestaltet. Wo war euer Hotel? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ab dem 15. September fast alles schliesst.

              1. Wir waren in Modica.
                Hotel sehr gut und wir wirklich die einzigen Gäste.
                Aber an Weihnachten alles toll geschmückt und lecker Essen.
                Wir können auch kein italienisch, aber die Verständigung klappte überall prima 😊😊

                1. Ich habe gerade die Lage von Modica gegoogelt, zu diesem Teil der Insel sind wir leider gar nicht gekommen, es war uns zu weit entfernt. Im Norden Siziliens wird außer in Palermo kein Englisch gesprochen. Aber mit zeigen und den Brocken italienisch, die ich kann, ging es.

                  1. Den Ätna konnte man super sehen und die herrlichen Orangenplantagen. Ich habe sogar eine Orange gegessen, die ich sonst so sauer finde, aber diese waren soo süß…lecker 😀
                    Zum Strand hatten wir es auch nicht weit und erst am 2. Weihnachtstag füllte sich der Strand und die Strandbar mit Italienern, die alle dicke Jacke trugen und ich habe bei 21° geschwitzt.

                    1. Bei uns war Pfirsich Saison. Auch so süß und so lecker. Ich kann die Italiener verstehen, nach drei Wochen Sizilien saß ich in Berlin bei 18 Grad mit Fingerlosen Handschuhen am Rechner, so kalt war mir.

                    2. Ohhh. Pfirsiche…auch lecker. Uns tat die Wärme gut, aber zuhause hatten wir es auch nicht so kalt.
                      Mit fingerlosen Handschuhen am Rechner 😂😁🤣 das habe ich im Sommer in meinem Kellerbüro. Da ist es dann saukalt. Wir waren nur 1 Woche, wie immer…da mein Mann selbständig ist, aber im Oktober soll es nach Fuerteventura gehen und sogar 10 Tage. Es kommen rosige Zeiten 🤗🤗😐😐
                      Anfang November habe ich dann meine OP 😓😔

                    3. Ja, Mathilda, Das ist das Problem mit dem selbständig sein: selbst und ständig. Ich drücke die Daumen, dass die OP gut verläuft und dann auch schon mal einen schönen Urlaub. Liebe Grüße von Susanne

                    4. Wochenendausflüge in die weite Welt unternehmen wir auch sehr gerne, Mathilda. Demnächst geht es nach Athen.
                      Ich habe auf Sizilien jeden Tag zwischen 1 bis 3 Stunden gearbeitet. Auch als freischaffende Künstlerin fällt immer viel Arbeit an und wenn ich nicht ein wenig mache, dann ist der Urlaub beim Anblick der vielen Arbeit zuhause gleich wieder ruiniert.

                    5. Oh Ja, das kenne ich von meinen Mann. Kaum angekommen, hat er jetzt noch einen Termin.
                      Mittwoch nach Frankfurt. Donnerstag wieder Jena…da fahre ich aber nicht mit.
                      Wollen nur hoffen, dass im Büro keiner Fehler macht, aber man kann meinen Mann ja per Handy erreichen. Alles Stress 😏😏 aber es ist sein Job und seine Selbständigkeit hat er sich auch selber ausgesucht. Ich ziehe jedenfalls mit, soweit ich kann.

                    6. Genau, Mathilda, es ist selbst ausgesucht. Ich kann mir auch nicht mehr vorstellen, irgendwo einer feste Anstellung mit festen Zeiten nachzugehen. Ich mag meine Freiheit sehr.

    1. Lieber Jürgen, es kommt noch viel 🙂 aber immer unterbrochen vom täglichen Einerlei. :-)Es war sehr schön, langsam gewöhne ich mich an die Kälte Berlins ….
      Liebe Grüße von Susanne

  1. Ich sehe schon, dass eure Sizilien-Eindrücke ganz andere sind als unsere, denn wir waren ohne Auto unterwegs und wohnten mal in Catania, mal in Palermo, von wo aus wir Ausflüge mit Bus und Eisenbahn machten. Ich bin sehr gespannt auf eures.

    1. Wir haben eigentlich fast nur den bergigen Norden erkundet. Das hatten wir mit dem Auto anders geplant aber es war uns dann letztendlich zu anstrengend. So waren wir nur auf dem Flughafen Catanias. Palermo haben wir öfter besucht. Ich werde berichten. Ich mochte es sehr in dem ursprünglichen sizilianischen Dorf Caronia für drei Wochen zu leben. Da haben wir sehr viel Zeit verbracht.

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