Die Eleganz der Hand des Dirigenten – Zeichnungen von Susanne Haun

 

Wann wird heute die Hand als Ausdrucksmittel elegant eingesetzt? Wann ist sie Charaktermittel und unterstreicht die Persönlichkeit?

Ich hatte mir vorgenommen, Utz für seinen Musikerkalender 2019 eine Zeichnung von einem Dirigenten zur Verfügung zu stellen. Der Dirigent an sich fasziniert mich schon immer. Er macht lautlos mit den Händen Musik. Er koordiniert und hat das absolute Gehör. Immer wieder zeichne ich beim Besuch von Konzerten neben den Musikern die Dirigenten.

Utz‘ Kalender ist so aufgebaut, dass eine bestimmte Person dargestellt werden sollte, also suchte ich mir Karajan aus. Ich stellte aber schon beim Zeichnen fest, dass es nicht so einfach für mich war, Karajan darzustellen.

Also hörte ich mir auf youtube Beethovens  Symphony No. 5  von Karajan in der Berliner Philharmoni (siehe und höre hier) an und zeichnete dabei. So sind die Skizzen entstanden.

 

 

Danach wollte ich die Energie des Gehörten in eine Zeichnung fliessen lassen und malte mit Tusche auf 58 x 41 cm großen Skizzenpapier meine sehr expressive Vorstellung vom Dirigenten.

 

 

1999 habe ich mich schon einmal in Linolschnitten nach dem Prinzip der verlorenen Form mit dem Dirigenten auseinandergesetzt. Die Druckstöcke werden beim Prinzip der verlorenen Form zerstört. Ich habe sie beim letzten Atelierumzug entsorgt. Irgendwann muss Platz für Neues da sein. Hier seht ihr zwei der damaligen Drucke. Mehr Linoldrucke von Musikern findet ihr hier (Klick).

 

 

Bei allen Bildern der Dirigenten fehlt mir die Ähnlichkeit mit Karajan. Sie ist mir persönlich NICHT wichtig, denn ich möchte Musik und die Arbeit des Dirigenten darstellen. Die Energie und Kraft des Dirigenten soll im Blatt spürbar sein. Aber wenn eines der Blätter den Weg in den Kalender (siehe hier den Musikerkalender von 2018) finden soll, dann ist die Ähnlichkeit sehr wichtig 🙂

13 comments

      1. ich habe sogar eine Freundin, die eine wunderbare Dirigentin ist. Lisa Xanthopoulou heißt sie, lebt zwischen Berlin und Saloniki. Sehr sehr begabt, aber sie hat es schwer, sich durchzusetzen.

        1. Das glaube ich dir sofort, liebe Gerda! So ist das, wenn Frauen in sog. Männerdomänen „eindringen“. Eindringen extra in Anführungszeichen, denn ich selber sehe es als der Begabung folgen….

              1. wenn ich nur wüsste, wann sie wo dirigiert. Unser Kontakt ist ziemlich lose geworden. Zuletzt schrieb sie mir, dasssie meistens in Saloniki ist. Wenn ich was höre, sage ich dir Bescheid..

  1. Hat dies auf penwithlit rebloggt und kommentierte:
    Utz is also a brilliant novel by Bruce Cushion-Iwell worth reading. These drawings reminded me of the portrait of Mahler conducting that is in the Belvedere in Vienna. There is another also in NPG in London of the great Jazz vocalist -George Melly by Maggie Hambling-worth viewing both!

    1. Lieber Ernst, der Dirigent ist zur selben Zeit wie der Trompeter entstanden. 🙂 Ich freue mich, dass du den Trompeter im Essraum betrachten kannst. Liebe Grüße von Susanne

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