Zitat am Sonntag – Carl Gustav Jung

 

Denken ist schwer,

deshalb urteilen die Meisten.

Carl Gustav Jung (1875 – 1961), schweizerischer Psychiater

 

Chamäleon - Ausschnitt aus Das Urteil des Paris - Version 2 (c) Zeichnung von Susanne Haun
Chamäleon – Ausschnitt aus Das Urteil des Paris – Version 2 (c) Zeichnung von Susanne Haun

 

Mehr über das Urteil des Paris erfahrt ihr, wenn ihr dem Link (Klick) folgt.

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Quelle: Zitiert nach Zitatkalender aus der Helmut Lingen Verlag Gmbh, 2016 Köln, Kalenderblatt 21. Juni 2018

 

11 comments

  1. Schwer, hier einen Kommentar zu lassen. Alles, was ich zum Zitat oder Bild sagen könnte, wäre ein Urteil. Zumindest eine Interpretation oder eine eigene Sicht auf das Ganze, was doch wiederum im landläufigen Sinne einem Urteil gleich kommen könnte.

    Ich kenne das „nicht Urteilen“ aus der östlichen Philosophie (Jung hat sie wohl auch von ebenda). ich frage mich oft, wie lebensnah die Forderung ist? Wäre nicht das Bewusstsein, wo wir aufgrund welcher Gründe urteilen, ein anzustrebendes Ziel, statt Urteile per se einen negativen Touch zu geben? Ist ein Urteil immer frei von Denken? Sind Urteilen und Denken Gegensätze?

    Ich frage nur und danke dir für die Anregung für diese Fragen.

    1. Es wäre deine subjektive Sicht auf das Bild, Sandra.
      In einem Seminar, das ich besucht habe, diskutiertem wir den Unterschied zwischen der kunstgeschichtlichen und der kunstkritischen Betrachtung eines Bildes. So ganz einig sind wir uns nicht geworden, außer, dass der Zeitpunkt der Betrachtung eine Rolle spielt. Wird es Kunstgeschichte, wenn das Bild 50, 100 oder 5000 Jahre alt ist?
      Ich bin der Meinung, das das für mich immer subjektive Urteil nur nach einem reiflichen abwägen aller Fakten ( was sind Fakten?) erfolgen kann. Subjektiv deshalb, weil die Wahl der Literatur schon eine Rolle bei der Beurteilung spielt!.
      Ich schaue mal im Lexikon, wie denken definiert wird.

  2. Fabelhafte Zeichnung! Urteilen steht wohl richtigerweise am Ende eines Denkvorgangs. Steht es am Anfang, nennt man es Vor-Urteil. … So denke ich. … Aber ich urteile nicht, komme zu keinem Schluss. denn es kann auch anders sein, es kann auch sein, dass das Denken ständig vom Urteilen begleitet wird. wie denn sonst könnte es eine Richtung einschlagen oder Unterschiede bedenken oder überhaupt Worte finden? … Aber auch das kann falsch sein, und richtig ist womöglich, dass Denken und Urteilen Gegensätze sind, dass das Urteil das Denken erledigt genauso wie ein Atemhauch eine Kerze auslöscht. …

    1. Ja, Gerda, mit dem Vor-Urteil, da hast du recht. Es ist immer mal gut, ein Wort auf seine Silben zu untersuchen.
      Du hast sehr poetisch über das Denken und Urteilen geschrieben. Danke!
      Liebe Grüße von Susanne

  3. Ich verstehe das Zitat so, dass „urteilen“ für Bewertungen stehen. Es ist sehr viel einfacher die Welt, ihr Geschehen, die Menschen in gut und schlecht zu katagolisieren, statt in der Tiefe zu gruendeln, in der sich solche Urteile schnell auflösen, Gleichwertigkeiten erkannt werden können.
    So begreife ich auch deine Zeichnung, hier die lieblichen Blüten, dort das Tier, für die einen gefährlich und böse, für die anderen ein Lebewesen, dass seinem Wesen folgt.
    Liebe Grüße
    Ulli

    1. Ja, da hast du recht, Ulli. Urteilen ist für mich auch eine Bewertung. Die Frage ist auch, ob der Denker nach dem Denkprozeß wirklich zu einer „annehmbaren“ These kommt. Ein wirklich schweres Thema.
      Liebe Grüße von Susanne

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