Wo will ich in 25 Jahren stehen? Selbstbildnisstagebuch 28.11. – 31.12.2019 – Zeichnungen von Susanne Haun

 

Selbstbildnisstagebuch 18.11. – 31.12.2019, Zeichnung von Susanne Haun (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2019
Selbstbildnisstagebuch 18.11. – 31.12.2019, Zeichnung von Susanne Haun (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2019

 

Ich habe über die Weihnachtsfeiertage den Podcast „Jahresreflexion“ von Madame Moneypenny (siehe hier) gehört.

Genau das richtige Thema zum Jahreswechsel und für mich keine leichte Kost.

Wo will ich in 25 Jahren stehen?

In 25 Jahren bin ich 80 Jahre alt.

Habe ich mir vor 25 Jahren Gedanken über meine Ziele gemacht? Nein! Damals war ich 30 Jahre alt, mein Kind war gerade geboren und meine Fürsorge und Verantwortung galt ganz diesem neuen Erdenbürger. Ich dachte nicht weiter als bis zur nächsten Mahlzeit meines Kindes und den täglichen Spaziergang mit ihm.

Wo also möchte ich 25 Jahre stehen?

  • Ich möchte körperlich und geistig noch beweglich sein.
  • Ich möchte neugierig bleiben.
  • Ich möchte Zeichnen und Ausstellen können. Dazu passend habe ich den Artikel „These 8 Female Artists Only Saw Their Careers Catch Fire Well Into Their 80s. Here’s How They Finally Got Their Due, Good things come to those who wait.“ von Katie White (siehe hier) gelesen.
  • Ich möchte reisen können.
  • Ich möchte kunsthistorisch weiter lesen und forschen.
  • Ich möchte mein Wohnumfeld so gestaltet haben, dass ich dort nicht nur Wohnen sondern mich auch erholen kann.

Natürlich würde ich mir wünschen, in meinem Umfeld weiter meinen Sohn, Partner, Freunde und Familie zu wissen. Das ist jedoch etwas, was ich nicht beeinflussen kann. Alles andere kann ich beeinflussen, ich kann Sport treiben, meinen Geist weiter durch Wissen trainieren, jeden Tag zeichnen, kann die Welt mit großen Augen betrachten. Wenn ich das als Voraussetzung nehme, dann sollte ich auch weiter zeichnen, ausstellen, reisen, lesen und forschen können.

Das Wohnen ist natürlich von den finanziellen Mitteln abhängig, die ich zur Verfügung haben werde. Ich denke, ich habe gut vorgesorgt. Das wird sich in 2020 entscheiden.

Was könnte besser zu diesem Thema passen als meine letzten Selbstbildnisse aus meinem Tageskalender?

Nicht nur die Uhrzeit, nein auch meine Gedanken vom Tag könnt ihr beim Klick auf den Bildern nachlesen.

 

 

21 comments

  1. Du wirst so lange du lebst, auch kreativ sein, dich weiterentwickeln, die Welt jeden Tag neu entdecken, deine Kunst anderen zeigen und sie lehren…. Bewegt haben mich zwei deiner Texte: „Ich habe schon viel gearbeitet, soll ich eine Pause machen“? und „Papa musste ins Krankenhaus…“. Wie geht es dem Papa jetzt? Anteilnehmende Grüße – und übernimm dich nicht! Du hast 25 Jahre Zeit, ich nur noch ein paar Jährchen, wenn …. Gerda

    1. Hallo, liebe Gerda,
      Als erstes möchte ich dir einen schönen ersten Tag im Jahr 2020 gefolgt von tollen weiteren 364 Tagen wünschen.
      Du fragtest mich auch schon in einem älteren Kommentar, ob mir eine Pause gut täte. Ich denke, die Pause hat sich in mein Bewusstsein eingeschlichen. Ich habe gerade eine längere Pause vom vielen Arbeiten gemacht. Es hat mir sehr gut getan. Ich habe gezeichnet und geschrieben, wenn mir danach war. Vielleicht behalte ich diese Art des „arbeiten“ für den Rest des Jahres bei? Ich weiss es noch nicht aber ich möchte mich nicht übernehmen und mit mehr Energie in ausgewählten Dingen antreten.
      Papa geht es wieder so gut wie es ihm mit Parkinson gehen kann. Er hatte einen Krampf infolge der Parkinson und die Nachtschwester im Seniorendomicil hat sich nicht anders zu helfen gewusst als die Feuerwehr zu rufen. Ich bewundere Papas Energie, jeden Tag ein wenig mehr zu laufen, um fitter zu werden und zu trainieren. Ich habe mich sehr gefreut, dass er dieses Jahr wieder die 4 Etagen zu meiner Atelierwohnung geschafft hat. Das ist wirklich eine Herausforderung für ihn.
      Ach, liebe Gerda, ein paar Jährchen …. du bist so agil und so viel unterwegs und kommunizierst so viel, da kann ich mir gar nicht vorstellen, dass es nur noch ein paar Jährchen sein sollen. Aber ich kenne es auch von mir, jedes Jahr baut der Körper mehr ab. Ich habe das Gefühl, dass es seit ich 50 Jahre alt geworden bin, sogar noch schneller mit dem Verfall vonstatten geht. Unser Körper hat leider ein Verfalldatum. Seien wir froh, wenn wir unseren Geist und Intellekt bis zum Schluss behalten.
      Liebe Grüße von Susanne

  2. Liebe Susanne, ich bin da ganz mit Gerda. Irgendwann im Älterwerden ist das Kreative wie atmen. Fürchte Dich nicht, Dein Schaffen wird Dich Tragen, Treiben und Trösten, was immer auch sein wird. Neujahrsgrüße aus der Schorfheide von Petra

  3. Du kannst jetzt Dinge angehen, die dir vorher nicht möglich waren. Du kannst dich neu erfinden, aus dir selbst ein Kunstwerk schaffen, deine Haut abstreifen wie eine Schlange, um neu geboren zu werden. Ich möchte einenen Künstler, der aus sich selbst ein Kunstwerk schafft. LG PP

  4. Interessante Gedanken – ich mache mir die auch mal, würde aber spontan sagen, dass meine Wünsche für mein Leben in 25 Jahren etwa gleich aussehen. Ich wünsche dir von Herzen, dass dein Leben sich so entwickelt, wie du dir das erträumst. Liebe Grüsse, Sandra

    1. Herzlichen Dank, liebe Sandra. Ich habe auch ein paar elementare Wünsche dabei, die ich denke, die sich jeder wünscht. Wie die Beweglichkeit von Körper und Seele im Alter.
      Liebe Grüsse sendet dir Susanne

  5. Liebe Susanne,
    alles Gute für das neue Jahr, vor allen gesund bleiben. Deine kreative Energie folgt dir weiter in die nächsten Jahre.
    Alles Gute. Deine Serie und den Text dazu hat mir sehr gefallen und auch nachdenklich gemacht. Es ist so wie Gerda schreibt, dem schließe ich mich an…. LG Sabine

    1. Liebe Sabine,
      danke für deine guten Wünsche für 2020. Meine kreative Energie werde ich heute ins Grundieren einer 180 x 205 Zentimeter großen Leinwand. Das Jahr soll groß 😉 beginnen.
      LG Susanne

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