Zitat am Sonntag – Joseph Addison

 

Unentschlossenheit gegenüber den Lebenszielen,
die sich uns zur Wahl stellen,
und die Unbeständigkeit bei ihrer Verfolgung
sind die Hauptursachen unseres ganzen Unglücks.

Joseph Addison, 1. Mai 1672 – 17. Juni 1719 war ein englischer Dichter, Politiker und Journalist in der Frühzeit der Aufklärung.

 

Landschaft in blau (c) Zeichnung von Susanne Haun klein
Landschaft in blau (c) Zeichnung von Susanne Haun

 

Ich habe das Zitat als interessant aber auch sehr streng empfunden und mich gefragt, ob ich es in meiner Zitatensammlung aufnehmen sollte. Dann habe ich mich dafür entschieden. Ein bißchen Strenge kann vielleicht nicht schaden.

Was meint ihr dazu?

 

 

 

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Quelle: Abreißen, loslassen, Kalender 2019, Diogenes, Donnerstag, den 20. Dezember 2019

26 comments

  1. Ein sehr schönes Bild. Zum Zitat: Nee, die Hauptursache ist es wohl nicht. So mancher hat sein Lebensziel mit Macht verfolgt – zum Unglück für die Menschen und sich selbst. Hitler ist ein extremes Beispiel. Andererseits enthält es für den „Normalmenschen“ auch eine gute Mahnung, sich rechtzeitig zu entschließen und dann auch dran zu bleiben. Denn sonst verlieren sich die Kräfte im Irgendwo. LG

    1. Dem schliesse ich mich an, sowohl was das Bild als auh was das Zitat angeht. Interessant finde ich, dass auch mir sofort Hitler in den Sinn kam, als ich ueber das Zitat nachdachte. Warum wohl gerade der, frage ich mich.
      Liebe Gruesse,
      Pit

    2. Das ist interessant, dass dir da Hitler einfällt. Du hast recht, aber ich hatte ihn gar nicht auf dem Schirm.
      Abbruch einer Sache ist sicher gut, wenn man merkt, man stagniert oder die Sache liegt einem tatsächlich nicht. Aber man sollte der Sache eine Chance geben. Das denke ich auch.
      Verzweifelt man nicht öfters an Dingen, die man sich vorgenommen hat, die dann aber durch behaarlichkeit gelöst werden können?
      LG

  2. Ein tolles Zitat – aber sicher nicht leicht umzusetzen. Ich befasse ich aktuell sehr intensiv mit der Psychologie (ich würde es fast mehr eine Philosophie nennen) Alfred Adlers. Da findet sich der Ansatz auch. Gerade aus einer eigenen Findungsphase kommend (was soll ich, was kann ich, was will ich) hilft mir der Ansatz, klarer zu sehen. Ich bin gespannt, wie es mit der Umsetzung wird.

    Liebe Grüsse
    Sandra

    1. Ja, Sandra, zwischen erkenne und dann auch ausführen liegen nochmal Welten und viel Durchhaltevermögen. Aber das Erkennen ist doch schon der erste Schritt!
      Liebe Grüße von Susanne

  3. Das Zitat ist mir in seiner Aussage zu rigoros. Meine persönliche Erfahrung ist, dass es mich vor allem glücklich macht, wenn ich aufmerksam und mit viel Gelassenheit durch das Leben gleite und die Dinge aufgreife, die mir dabei begegnen…

  4. Das Zitat ist mir in seiner Aussage zu rigoros. Meine persönliche Erfahrung ist, dass es mich vor allem glücklich macht, wenn ich aufmerksam und mit viel Gelassenheit durch das Leben gleite und die Dinge aufgreife, die mir dabei begegnen…

  5. Schwierig! MIr drängt sich da doch wieder ein „Sowohl-als auch“ auf“. Vielleicht sollte man sich erst einmal so ziemlich durchschauen lernen? Sich selbst kennen. So gut es geht, auch sein Unbewusstes ? „Im Fluss sein“ wäre dann möglich , in einer Richtung, mit Leitlinien, aber mit möglichen Windungen oder gar Kehrtwendungen? Dein schönes Bild passt sehr gut zu einer imaginären Wanderung, die ich bei Entscheidungsfindungen mache. Herzlich, Petra

    1. Es ist von großem Vorteil, Petra, sich und seine Talente zu kennen. So wusste ich auch, dass ich bildnerisch künstlerisch begabt bin aber auf keinen Fall Musikerin werden sollte. Ich bin so unbegabt wir nur irgendwer im halten des Rhythmus‘.
      LG Susanne

  6. Das ist streng, doch wohl nötig wenn man etwas erreichen will und seinen Weg gehen, ohne Klarheit findet man ihn nicht. Dein Bild ist wieder wunderbar!

  7. Ich tendiere auch zum Sowohl-als-auch … und sehe dein Bild als Untermalung dazu, der Weg ist nicht gerade, ganz so wie im Leben auch, immer wieder können sich nicht vorhersehbare Felsbrocken dazwischen schieben oder Wildbäche quer über den Weg mich Umwege gehen lassen. Allerdings sollte ein Lebensziel irgendwann einmal formuliert sein, sonst lebt man im luftleeren Raum und wird zum Spielball anderer.
    Herzliche Sonntagsgrüße an dich, Susanne,
    Ulli

    1. Da hast du Recht, Ulli, der Gedanke, dass man ohne Ziele zum Spielball anderer wird, ist mir nicht gekommen aber ja, so ist es. Hat man keine eigenen Ziele, läuft man anderen hinterher. Das hinterlässt sicher eine große Unzufriedenheit.

  8. Typisch Optimismus der Aufklärung: Man hat sein Schicksal selbst in der Hand, folglich
    ist die Hauptursache des eigenen Unglücks ein Mangel ein Entschlossenheit, an Konsequenz. Problematisch, problematisch – es gibt zu viele Faktoren, die sich unserer Kontrolle entziehen, oder, ein wenig plakativ gesagt: Was helfen Entschlossenheit und Beständigkeit, was hilft es, wenn man sein Ziel fest vor Augen hat, wenn sich z. B. plötzlich eine Krankheit einstellt ….

    1. Seufz, wie recht du hast, Martin.
      Es ist ein so schöner Gedanke, dass man alles selber in der Hand hat. Da lügt sich der Mensch gerne in die Tasche.
      Ein entscheidender Faktor bei vielen Zielen ist das Geld….

  9. Ach, manchmal ist Ziellosigkeit auch ganz schön. Einfach Sachen machen, ohne zu fragen, wofür sie gut sind. Stellt sich meistens eh erst später heraus, wonach man wirklich sucht.

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