Zitat am Sonntag – Jean-Paul Sartre

 

Der Mensch ist zur Freiheit verurteilt, schreibt Sartre,

wir können der Freiheit nicht entkommen,

weil wir uns jeden Tag neu selbst erfinden müssen.

zitiert nach Tobias Härter, Die großen Denkschulen, in: Zeit Wissen, 01/2020, Seite 73.

 

Vorbeifliegende Landschaft von Berlin nach Nürnberg (c) Zeichnung von Susanne Haun
Vorbeifliegende Landschaft von Berlin nach Nürnberg (c) Zeichnung von Susanne Haun

 

 

12 comments

  1. ich fürchte vielmehr, Susanne, dass wir der Unfreiheit nicht entkommen können, wenn wir nicht eine große Anstrengung machen. Liebe Sonntagsgrüße!

  2. Liebe Susanne,

    M, ich muss mich eigentlich nicht jeden Tag neu erfinden oder finden, aber ich muss jeden Tag Entscheidungen fällen was ich tue – darin liegt manchmal Freiheit, oft viel „Müssen“.
    Ich finde Freiheit nach wie vor nicht so einfach zu fassen, wenisgtens nicht einfach genug, um sie hier und jetzt in ein paar Sätze zu packen!
    Liebe Grüße
    Ulli

    1. Liebe Ulli,
      Freiheit ist für mich das höchste Gut un des will gelernt sein, mit ihr umzugehen und sie anzunehmen.
      Ich glaube, Freiheit annehmen bedeutet auch, genau die vielen Entscheidungen selbstständig treffen zu können. Vom Charakter her. Das können nur starke und mutige Menschen. So mein Eindruck.
      Liebe Grüße von Susanne

      1. Liebe Susanne, ich habe noch einmal nachgedacht, wenn es darum geht, dass wir uns jeden Tag innerhalb der vielen ToDos entscheiden und unsere eigenen Prioritäten setzen und dazu noch entscheiden, ob wir die helle oder die dunkle Seite wählen, dann stimme ich Sartre zu.
        Es ist immer schwierig für mich einen einzelnen Satz zu interpretieren, ohne den Hintergrund zu kennen, auf dem er fußt.
        Diese Freiheit haben wir und ich stimme dir auch darin zu, dass sie nicht allen gegeben ist. Die Freiheit zu entscheiden hat auch die Verantwortung im Gepäck, die muss man eben auch erst einmal lernen zu tragen, mit allen Konsequenzen.
        Herzliche Grüße
        Ulli

  3. Mit dieser Ansicht – sie stammt immerhin aus einem Hauptwerk Sartres – steht der Gute heutzutage ziemlich alleine da. Heute hört man ständig, das Leben und die Entscheidungen des Menschen seien von allem Möglichen festgelegt, determiniert: Vom Elternhaus, der sozialen Umgebung, der Gesellschaft im Allgemeinem und von Geschlecht, Herkunft und Lebensumständen im Besonderen. Sartres Standpunkt ist schwer durchzuhalten, denn er nimmt einem die Möglichkeit, sich vor sich selbst und vor anderen mit dem Verweis auf irgendwelche unglücklichen Umstände herauszureden.

    1. Der Mensch wählt sehr gerne den leichten Weg 😉 , Martin.
      Sicher beeinflusst uns in unseren Entscheidungen unsere Umwelt. Das können wir nicht verhindern. Aber sie entschuldigt nicht alle Entscheidungen, die wir treffen.
      Ich wünsche euch einen schönen Tag 🙂

  4. Ich musste dieser Tage auch an die denken, die sich nicht vollends fügen wollten (und konnten) in prekären Situationen, in denen sie keinerlei Menschenrechte mehr besassen. Welche drakonischen Strafen man da erfand, dafür gab es offenbar völlige Freiheit. An unzähligen Orten vor 75 – 80 Jahren.

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