Tagebucheintrag 29.11.2020, Dekameron, Moenche, deren Anzahl zusammengeschmolzen ist, 20 x 15 cm, Tinte und Buntstift auf Silberburg Büttenpapier, Zeichnung von Susanne Haun (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2020

Das Dekameron des Giovanni Boccaccio, Moenche, deren Anzahl zusammengeschmolzen ist – Zeichnung von Susanne Haun

Tagebucheintrag 29.11.2020, Dekameron, Moenche, deren Anzahl zusammengeschmolzen ist, 20 x 15 cm, Tinte und Buntstift auf Silberburg Büttenpapier, Zeichnung von Susanne Haun (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Tagebucheintrag 29.11.2020, Dekameron, Moenche, deren Anzahl zusammengeschmolzen ist, 20 x 15 cm, Tinte und Buntstift auf Silberburg Büttenpapier, Zeichnung von Susanne Haun (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2020

Wir verweilen hier

„Wir verweilen hier, meiner Meinung nach, zu keinem anderen Zweck, als mit anzusehen, wie viele Leichen begraben werden, oder um zu hören, ob die Mönche, deren Anzahl freilich auf ein Nichts zusammen geschmolzen ist, hier zu richtigen Stude ihrer Uffizien singen, oder gar um denen, die noch hier sind, durch unsere Kleidung die Art und Größe unseres Kummers aufzuzeigen.“

Boccacio, Giovanne, Das Dekameron, Band 1, Übersetzung von August Wilhelm Schlegel, Berlin 1985, Seite 27.

Ich denke an die Nachrichtenfilme aus Italien und den USA

Jürgen fragte mich, wie ich den Bogen zur Covid-19 Pandemie schlagen werde. Die Pandemie ist bei allen Zeichnungen schon in meinem Kopf und fließt ein.

Im Frühjahr und auch jetzt wieder wurden und werden in den Nachrichten viele Bilder gezeigt, die zeigen, dass die Krematorien und Bestattungsunternehmen Schwierigkeiten haben, die vielen Toten standesgemäß unter die Erde zu bringen. Diese Bilder haben mich verschreckt. Die gezeigten Särge sind mit Klebeband versiegelt und teilweise durcheinander gestapelt. Ich denke dabei an die Serie 12 Monkeys oder an den Film Outbreak.


Weitere Zeichnungen von mir zum Dekameron könnt ihr unter folgendem Link auf meinem privaten Blog sehen (-> Klick). Die neusten Beiträge werden zuerst angezeigt, durch Scrollen gelangt ihr zu den ältesten Beiträgen.


Das Dekameron

Das Dekameron ist eine Sammlung von 100 Novellen das Mitte des 14. Jahrhunderts von Giovanni Boccaccio, geschrieben wurde.
In ein Landhaus in der Toskana flüchteten sieben Frauen und drei junge Männer vor der Pest, die 1348 in Florenz tobte. Die aus der Stadt zurückgezogenen Florentiner und Florentinerinnen unterhielten sich während ihrer Quarantäne damit, dass sie sich gegenseitig Geschichten erzählten. Eine oder einer wurde jeden Tag auswählt, den Themenkreis zu bestimmen, innerhalb derer sich die Geschichten bewegen sollten. Jeder der Anwesenden dachte sich eine Geschichte zum Thema aus. Nach zehn Tagen und zehn mal zehn Novelle wurde die Quarantäne beendet und die jungen Leute kehren nach Florenz zurück.

Zeichnungen zum Il Decamerone

Schon Mitte November entschloss ich mich, mit Zeichnungen zu diesen Klassiker der Geschichte zu beginnen. Mit den Verschärfungen der Quarantäne Regeln und dem harten Lockdown finde ich es passend, sich mit dieser Geschichte auseinander zu setzen.

Il Decamerone ist italienisch und stammt vom griechischen δέκα déka „zehn“ und ἡμέρα hēméra „Tag“ ab und deutet auf die Anzal der Geschichten hin, die dieses literarische Werk erzählt.

2 comments

  1. Liebe Susanne!
    Bei der Beantwortung meiner Frage hatte ich eigentlich mehr auf konkretere Aussagen gehofft wie dieser Bogen denn aussieht. Aber wahrscheinlich erwarte ich zuviel, da Du Dich sicherlich bei der Umsetzung situativ und zufallsorientiert verhälst – was ja auch richtig ist.
    Ich habe aus aktuellem Anlass – zweiter Lockdown – mit der Arbeit an dem zweiten Teil meiner „Corona – notes“ begonnen – und tue mich ganz schön schwer dabei. Heute war dann endlich so ein Tag an dem die Arbeit in die richtige Richtung floß. Im neuen Jahr werde ich hier berichten.
    Liebe Grüße, bis bald und einen guten Rutsch Euch Beiden ins neue Jahr,
    Jürgen

    1. Lieber Jürgen,,
      ich denke, ich bin eine Mischung aus intuitiv und organisiert denkender Mensch.
      Konkrete Aussagen zur Pandemie kann ich kaum treffen, ich bin Künstlerin, Kunsthistorikerin, Autorin und Netzwerkerin aber keine Virologin. So fehlt mir das Wissen für konkrete Aussagen.
      In den letzten Tagen bin ich wenig in der Bloggerwelt unterwegs gewesen, so konnte ich deine neuen Corona-notes noch nicht betrachten. Das hole ich nach.
      Einen schönen Jahresbeginn von Susanne

Kommentar verfassen