Impressionen von der Ausstellungseröffnung Ein weites Feld Susanne Haun (c) Foto von Michael Fanke, VG Bild-Kunst, Bonn 2023

Artist Statement

The english version of the statemant (text) can be found below.



Ich bin Künstlerin.

Meine Arbeit als Künstlerin ist für mich wie ein zusätzliches Sinnesorgan. Bis eine komplette von mir gewünschte Aussage entsteht, entwerfe und verwerfe ich Ideen im Kopf. Die Kunst ist meine Sprache, mein Austausch mit der Umwelt, der Weg, meine Ideen sichtbar zu machen.

Als Materialien für meine Zeichnungen verwende ich Tusche und Stahl- / Zeichenfedern sowie Pinsel auf Büttenpapier, Leinwand und Glas. Ich arbeite seriell und projektbezogen. Mich interessiert dabei das Vergehen der Zeit, das ich in meinem Blog (www.susannehaun.com), den ich seit März 2009 fast täglich mit Wort und Bild fülle, dokumentiere.

Für meine großformatigen Leinwände verwende ich neben Tusche Acrylfarben und Ölkreiden. Am häufigsten präsentiere ich meine bis zu 4 Meter langen und 2 Meter breiten Leinwände ohne Keilrahmen als Fahnen beidseitig gemalt im Raum, gerne dürfen die Kunstwerke ganz oder teilweise auf dem Boden liegen.

Wenn ich lese, entstehen Bilder in meinem Kopf, die ich in Gemälde umsetze. Kleinere Tuschezeichnungen bündele ich in Künstlerunikat-Büchern. Die Natur inspiriert mich: Ich sehe beim Betrachten sofort die Linien und Flächen. In Farbtafeln überlege ich mir die Abstimmungen der Farbe für meine Gemälde. Der Kontrast und die mit Pinsel und Feder aufgetragener Tusche auf einen Acryluntergrund ist eines meiner beliebtesten Bildelemente. In meinem Werk bin ich so minimalistisch wie nötig.

In den Formaten bin ich variabel, meine größte Zeichnung misst 1000 x 40 cm, die kleinste umfasst gerade mal 10 x 10 cm. Bei den Ausstellungen sind die Hängung, der Austausch zwischen den Bildträgern Glas, Papier sowie Leinwand und den Größen der Arbeiten ein wichtiges Gestaltungsmittel. Für viele Künstlerinnen und Künstler hört der kreative Prozess nach der Erstellung des einzelnen Werks auf. Für mich geht der Prozess bei der Zusammenstellung und Präsentation der Kunst weiter.

Erst in der Interaktion mit dem Publikum beginnt die Kunst für mich zu leben und zu wirken.



english version:

I am an artist.

My work as an artist is like an additional sense organ for me. Until a complete statement desired by me emerges, I design and discard ideas in my head. Art is my language, my exchange with the environment, the way to make my ideas visible.

As materials for my drawings I use ink and steel / drawing pens and brushes on handmade paper, canvas and glass. I work serially and project-based. I am interested in the passage of time, which I document in my blog (www.susannehaun.com), which I fill since March 2009 almost daily with words and images.

For my large-format canvases, I use acrylic paints and oil crayons in addition to ink. Most often I present my up to 4 meters long and 2 meters wide canvases without stretcher as flags painted on both sides in the room, gladly the artworks may lie completely or partially on the floor.

When I read, images arise in my head, which I convert into paintings. Smaller ink drawings I bundle in artist unique books. Nature inspires me: I immediately see the lines and surfaces when I look at them. In color charts I consider the coordination of color for my paintings. The contrast and ink applied with brush and pen on an acrylic background is one of my favorite pictorial elements. In my work I am as minimalist as necessary.

In the formats I am variable, my largest drawing measures 1000 x 40 cm, the smallest is just 10 x 10 cm. In the exhibitions, the hanging, the exchange between the image carriers glass, paper as well as canvas and the sizes of the works are an important design tool. For many artists, the creative process stops after the individual work is created. For me, the process continues when the art is assembled and presented.

It is in the interaction with the audience that the art begins to live and work for me.