Wie zu jedem Jahresbeginn mache ich mir Gedanken, welche zeitlichen Priotritäten ich in den kommenden 12 Monaten setzen sollte.
Frau kann eben nicht mit ihrem „A….“ (O-Ton) auf vielen Hochzeiten tanzen. Es gilt Entscheidungen zu fällen, die ich gerade gar nicht fällen möchte.
Ich beginne mit der Frage:
Wer bin ich?
Als Künstlerinnen und Künstler werden kreativ tätige Menschen bezeichnet, die als Arbeiten oder Kunstwerke bezeichnete Erzeugnisse künstlerischen Schaffens hervorbringen.
•Mit der Nutzung der Sozialen Medien wird die Künstlerin / der Künstler zum Vertriebsmanager.
• Mit der Nutzung der Online-Galerien wird die Künstlerin / der Künstler zum Galeristen.
• Mit der Organisation von Ausstellungen wird die Künstlerin / der Künstler zum Kurator.
• Mit der Erstellung des eigenen Werkverzeichnisses wird die Künstlerin / der Künstler zum Kunsthistoriker.
•Mit der eigenen Publikation wird die Künstlerin und der Künstler zum Verleger.
• Mit der Entwicklung der eigenen Homepage / Blog wird die Künstlerin und der Künstler zum Informatiker.
• Mit der Führung des Kassenbuchs und der selbstständigen Abgabe der Steuererklärung wird die Künstlerin und der Künstler zum Steuerberater.
Daraus folgt (mit einem Augenzwinkern), dass wir Künstlerinnen und Künstler wohl die letzten Universalgenies sind!
Wer aber bin ich nun? Und was will ich?
Künstlerin
Gestern habe ich in meinem neuen Kalender 2021 das erste Selbstportrait gezeichnet.
Es sind noch alle Selbstportraits von November – Dezember 2020 aus dem vergangenen Jahr 2020 in meinen Kalendern zu scannen und zu bloggen.
Wann?
Ich möchte Wolken zeichnen, die Dekameron weiter illustrieren, den großen Tizian auf Leinwand interpretieren und und und …
Kunsthistorikerin
Heute habe ich im Colloquium meine Dissertation vorgestellt und festgestellt, dass ich viel zu wenig daran gearbeitet habe. Ich nehme mir vor, mir mehr Zeit für meine Promotion zu nehmen. Das heisst, ich muss etwas streichen.
Autorin
Meine Werkschau im Eichhörnchenverlag ist herausgekommen. Es ist unglaublich, die ersten knapp 100 Exemplare sind schon verkauft. Trotzdem möchte ich dafür werben, dass auch die nächsten 150 Exemplare verkauft werden.
Dozentin
Ich bereite Kurse in zoom vor und unterrichte zum Beispiel den gesamten Montag (Veröffentlichen und Verkaufen im Internet) und Dienstag (Werkverzeichnis).
Systemanalitikerin
Ich möchte eine Startseite und Landingpages für meinen Internetauftritt entwerfen.
Und nun?
Ach ja, meine Steuererklärung für 2020 steht an, das Kassenbuch muss geschrieben werden.
Und was mache ich jetzt?
Ich rahme und verpacke meine Sinnbilder von Tilda Swinton und Andy Warhol, die ich beide im Zuge der Werkschau verkauft habe.
Und dann? Ich bin seit 6 Uhr früh auf, es wird dann Zeit für mich, mich zu erholen und für morgen Kraft zu schöpfen, um aufs neue zu priorisieren, was ich als nächstes tun werde.
Tagebucheintrag 15.08.2020, Die Tage gehen um die Ecke, 20 x 15 cm, Tinte und Buntstift auf Silberburg Büttenpapier, Zeichnung von Susanne Haun (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Die Tage gehen um die Ecke. Es ist unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht.
Ich habe gerade die Zeichnungen ab dem 15. August gescant und es ist heute schon der 3. September.
Die Frage auf meiner Zeichnung vom 17.8.2020 ist eindeutig:
Gibt es noch ein Schönheitsideal?
Alles ist erlaubt und ich bin froh darüber. Meine Mutter hungerte ihr Leben lang, um das Schönheitsideal der Twiggy halten zu können. Wir waren in ständiger Diskussion darüber, dass ich zu dick sei. Ich habe die Anregung meiner Mutter mal 10 Kilo abzunehmen, nicht angenommen. Ich empfinde das Essen als sinnliche Tätigkeit und solange mein Gewicht mit meiner Gesundheit im Einklang ist, so bin ich zufrieden. Ich fühle mich auch beiweitem nicht dick. Ich bin nur nicht dürr.
Tagebucheintrag 17.08.2020, Gibt es noch ein Schönheitsideal, 20 x 15 cm, Tinte und Buntstift auf Silberburg Büttenpapier, Zeichnung von Susanne Haun (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Tagebucheintrag 03.08.2020, Die Flut kommt, 20 x 15 cm, Tinte und Buntstift auf Silberburg Büttenpapier, Zeichnung von Susanne Haun (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Weiterhin zeichne ich Tag für Tag einen Tagebucheintrag.
Ich möchte mich ein wenig von den vielen Worten erholen, die ich hier schreibe.
Meine Kreativität für das geschriebene Wort möchte ich in meine Promotion legen.
Jedes Ding hat seine Zeit!
Tagebucheintrag 29.7.2020, Ich schaute die Landtiere, 20 x 15 cm, Tinte und Buntstift auf Silberburg Büttenpapier, Zeichnung von Susanne Haun (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Christa Wolf, 1929 – 2011, deutsche Schriftstellerin
Tagebucheintrag 27.7.2020, Einmal im Leben, 20 x 15 cm, Tinte und Buntstift auf Silberburg Büttenpapier, Zeichnung von Susanne Haun (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2020
__________________
Zitiert nach Zitatkalender 365 Frauen wie wir, Dortmund 2019, 14. Juni 2020
S: „… und es schien mir als stände die Zeit still.“
Die Zeit steht still, Version 1, 30,5 x 22,7 cm, Marker auf Katalog, Aneignung, Zeichung von Susanne Haun (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Jürgens letzten beiden Antworten (siehe hier -> Klick) auf meinen Satzanfang „Um sich aus der Gemengelage von Krone, Grundrechten und Kontaktsperre heraus zu graben, bedarf es….“ gefallen mir besonders gut, drückt er damit doch sehr geschickt seine Ratlosigkeit aus, die die aktuelle Situation für ihn mit sich bringt. Sehr gut auch im Holzschnitt von seiner Aktentasche auf einem Schnittmuster (vielleicht für einen Mundschutz?) ausgedrückt. Jürgen beantwortete meinen Satz so „… einer Aktentasche, die den Plan enthält.“ und so „… eines Planes, den mein Nachbar, seine Frau und meine Fischverkäuferin kennen.“.
Für Jürgen habe ich diesesmal einen symbolischen Satzanfang:
#46
S: „Ein besonderes Symbol …“
Hier noch andere Ausschnitte von obiger Zeichnung:
Ausschnitt Die Zeit steht still, Version 1, 30,5 x 22,7 cm, Marker auf Katalog, Aneignung, Zeichung von Susanne Haun (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Ausschnitt Die Zeit steht still, Version 1, 30,5 x 22,7 cm, Marker auf Katalog, Aneignung, Zeichung von Susanne Haun (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Ausschnitt Die Zeit steht still, Version 1, 30,5 x 22,7 cm, Marker auf Katalog, Aneignung, Zeichung von Susanne Haun (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Hier die Links zu den bisherigen Beiträge zu Jürgen und mein Projekt ohne Name:
#44 (siehe hier)
S: „Um sich aus der Gemengelage von Krone, Grundrechten und Kontaktsperre heraus zu graben, bedarf es….“
J1: „… einer Aktentasche, die den Plan enthält.“
J2: „… eines Planes, den mein Nachbar, seine Frau und meine Fischverkäuferin kennen.“
#43 (siehe hier)
J: „Ich schaue aus dem Fenster und die Welt hinter mir …“
S„… ist einem hellen Tunnel gleich!“
S: „Der Gevatter lauert überall, selbst neben dem Abbild des …“
J: … ewigen Loches.“(Denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig.“, 2.Korinther 4:18)
J: „Im Spülbecken, da in der rechten Ecke, saß die kleine Maus, geduckt, aber unbeeindruckt und …“
S: „… fraß eine nach der anderen die Zeichnungen auf!“
S: „Es wäre an der Zeit, für unsere vielen Projekte, Zeichnungen und Drucke einen Ausstellungsort zu finden ….
J: „… denn wenn es an der Zeit ist, ist es an der Zeit – meinte ja schon der ewige Dürer als er an seinem berühmten Hasenkopf herumkritzelte.“
S: „Der Kalender neben meinem iMac zeigt Freitag, nicht den 13., und ich habe Hunger, was mich dazu veranlasst …“
J: „… eine der Druckplatten abzulecken –nämlich die mit dem Hummermotiv.“
J: Wir baten Oma sehr oft, wirklich sehr oft,ihre zweiten Zähne in den Mund zu nehmen …
S: … und waren jedesmal überrascht, dass sie ihre eigenen Zähne zeigen konnte. Wem gehörten also die zweiten Zähne?
S: Natura naturata und natura naturans“ sind zwei ästhetische Begriffe, die …
J: … die mir etwas von der Trias „Gott, Natur und Mensch“ erzählt haben, die aber beim intuitiven Bogenschießen keine Rolle spielen.
J: „Mein Engelchen, ich sage Dir …“
S: „… nichts ist perfekt aber alles ist möglich!“
#15 (siehe hier)
S: „Wörter sind immer …“
J: „… gut oder böse.“
#15.1 (siehe hier)
J: „Worte, die den Raum fülleun und als ewiges Licht bleiben.“
#14(siehe hier)
J: „Ich konnte zuerst den Weg nicht finden, …“
S: „… aber dann sah ich es: Am Ende des Weges war alles voller Bücher, Papier und Tinte.“
#13 (siehe hier)
S: „Wie Schneeflocken werden die Pappelsamen durch die Luft getragen und …“
J: „… sind wie Worte, die die Erde lockern werden.“ (aus Enzensberger, Windgriff, 1964)
#12 (siehe hier)
J: „Ich schaue mich im Spiegel an und denke: …“
S: „… Nichts!“
#11(siehe hier)
S: Die Ferne lockt mit fremden Geruechen, Farben und Tönen …
J: …, doch mein Herz schlägt nur für dich.
#10 (siehe hier)
J: „Ich war jung und töricht, naiv und unbedarft …“
S: „… und dabei sehr fröhlich und sorglos.“
#9 (siehe hier)
S: Der Mensch blickt zurück in sich selbst und findet in der Zukunft …..
J: … den „loving cup“.
#8(siehe hier)
J: „Der, der alleine ins Wasser geht, das ist „der Alleineinswassergeher“ und die, die zu mehreren gehen …“
S: „…werden sich selbst vergessen, fröhlich sein und planschen.“
#7 (siehe hier)
S: „Kalte Hände sind ein kritisches….“
J: „… Phänomen, denn wie sagte Christoph Ernst Freiherr von Houwald, so ungefähr: „Nimm noch einmal in Deine kalten Hände des warmen Herzens Signatur. Und ist Dein Herzensspiel noch nicht zu Ende, und kommt ein neuer Akt: so klingle nur.“ ( frei übertragen aus: Christoph Ernst Freiherr von Houwald, die Freistatt, vierte Szene, Leipzig 1820)
#6 (siehe hier)
J: „Wenn sie losgelassen werden und durch die offenen Tore fegen …“
S: „… können nicht die größten Drollerien sie aufhalten.“
#5 (siehe hier)
S: „Das perfekte Ding ist …“
J: „… das momentane Ding“
#4 (siehe hier)
J: „Ich höre die schweren Maschinen in der Ferne und ahne …“
S: „… dass sie an ihrer Last zerbrechen.“
#3 (siehe hier)
S: „Es ist schwer vorstellbar, dass der hoch in den Himmel aufragende Turm …!“
J: „… tatsächlich ein Raumschiff darstellt.“
#2 (siehe hier):
J: „Heute ist heute, morgen wird übermorgen und …“
S: „… gestern ist nicht gewesen sondern wird Erinnerung.“
#1 Projektauftakt (siehe hier):
S: „In der Nacht verschwimmen die Gegenstände zu schwarzen verwischten Flächen, deshalb ……“.
J: „… versucht der Abfalleimer ein verzweifeltes Glühen“.
Jürgen hat auf Instagramm das Projekt ohne Namen aufgenommen und es begonnen, mit Leben zu füllen. Hier könnt ihr dem Projekt folgen:
Zur Erinnerungsaufrischung der Leserinen und Leser:
Julian Schnabel eignete sich 1989 ein gefundenes Ölgemälde 51 x 38,5 Inches (1,40 x 1 Meter) an.
Der Künstler bearbeitete es mit Ölfarbe und Marker und eignete sich damit das Kunstwerk an, machte es zu einem Teil seinesŒuvres.
«Appropriation Art» wird diese Art der Zeitgenössischen Kunst genannt.
Schnabel ist kein Kopist, er setzt mit seiner Arbeit bewusst einen Stachel in das Konzept der Autorschaft. Wenn ihr diesem Link folgt (Klick) könnt ihr euch von Andreas Beyer von der Universität Basel als Audiodatei anhören, was unter Aneignung in der Kunst zu verstehen ist.
In diesem Artikel der NY Times (Klick) könnt ihr ein Foto von Schnabels angeeigneten Ölgemälden sehen. Ich vermute, dass die meisten von euch Schnabel bisher eher als Filmregisseur wahrgenommen haben. Vielleicht hat der eine oder andere schon den neusten Film Schnabels über van Gogh gesehen? Wilhem Dafoe spielt den schon so oft dargestellten Künstler, der durch seine Naturdarstellungen und vor allem durch sein abgeschnittenes Ohr einen herausragenden Platz in der Kunstgeschichte einnimmt.
Seit ca. zwei Jahren arbeiten Jürgen und ich am Projekt ohne Namen. Wir werfen uns angefangene Sätze in unseren Blöggen zu, die der andere – natürlich künstlerisch – beantwortet. In diesen Sätzen werden die jeweiligen aktuellen Themen der beiden verarbeitet.
So kommt es, dass ich mit meinen Markerstiften und Acryl mir den Schnabel angeeignet habe. Natürlich nicht sein Original. Bei irgendeinem Flohmarktbesuch kaufte ich mir fasziniert den Katalog JULIAN SCHNABEL – Fox Farm Paintings, December 1, 1989, – Januarx 6, 1990, The Pace Gallery, 32 East 57th Streer, New York 10022. Der Katalog ist 30,5 x 22,8 cm groß.
Maus am Spülbeckenrand, Vers. 2, 30,5 x 22,7 cm, Marker auf Katalog, Aneignung, Zeichung von Susanne Haun (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2020
#37
J: „Im Spülbecken, da in der rechten Ecke, saß die kleine Maus, geduckt, aber unbeeindruckt und …“
S: „… fraß eine nach der anderen die Zeichnungen auf!“
Maus am Spülbeckenrand, Vers. 1, 30,5 x 22,7 cm, Marker auf Katalog, Aneignung, Zeichung von Susanne Haun (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Dein Satzanfang hat mir gut gefallen, Jürgen, ich hatte sofort Bilder im Kopf während ich ganz in Ruhe mein Morgenmüsle aß, Kaffee trank und schmunzelte. Ein Mäuschen im Beckenrand. Ich habe es fast in meiner Spüle gesehen, wie es saß und eine nach der anderen meine Zeichnungen vernichtete. So wird dich mein neuer Satzanfang auch nicht wundern:
#38
S: „Susanne ißt ihr Müsli am Morgen und denkt …
________________
Hier könnt ihr in unseren bisherigen Satzanfängen und -enden stöbern. Schon seit November 2016, vielleicht mit kurzen Unterbrechungen, führen Jürgen und ich diesen Dialog.
S: „Es wäre an der Zeit, für unsere vielen Projekte, Zeichnungen und Drucke einen Ausstellungsort zu finden ….
J: „… denn wenn es an der Zeit ist, ist es an der Zeit – meinte ja schon der ewige Dürer als er an seinem berühmten Hasenkopf herumkritzelte.“
S: „Der Kalender neben meinem iMac zeigt Freitag, nicht den 13., und ich habe Hunger, was mich dazu veranlasst …“
J: „… eine der Druckplatten abzulecken –nämlich die mit dem Hummermotiv.“
J: Wir baten Oma sehr oft, wirklich sehr oft,ihre zweiten Zähne in den Mund zu nehmen …
S: … und waren jedesmal überrascht, dass sie ihre eigenen Zähne zeigen konnte. Wem gehörten also die zweiten Zähne?
S: Natura naturata und natura naturans“ sind zwei ästhetische Begriffe, die …
J: … die mir etwas von der Trias „Gott, Natur und Mensch“ erzählt haben, die aber beim intuitiven Bogenschießen keine Rolle spielen.
J: „Mein Engelchen, ich sage Dir …“
S: „… nichts ist perfekt aber alles ist möglich!“
#15 (siehe hier)
S: „Wörter sind immer …“
J: „… gut oder böse.“
#15.1 (siehe hier)
J: „Worte, die den Raum fülleun und als ewiges Licht bleiben.“
#14(siehe hier)
J: „Ich konnte zuerst den Weg nicht finden, …“
S: „… aber dann sah ich es: Am Ende des Weges war alles voller Bücher, Papier und Tinte.“
#13 (siehe hier)
S: „Wie Schneeflocken werden die Pappelsamen durch die Luft getragen und …“
J: „… sind wie Worte, die die Erde lockern werden.“ (aus Enzensberger, Windgriff, 1964)
#12 (siehe hier)
J: „Ich schaue mich im Spiegel an und denke: …“
S: „… Nichts!“
#11(siehe hier)
S: Die Ferne lockt mit fremden Geruechen, Farben und Tönen …
J: …, doch mein Herz schlägt nur für dich.
#10 (siehe hier)
J: „Ich war jung und töricht, naiv und unbedarft …“
S: „… und dabei sehr fröhlich und sorglos.“
#9 (siehe hier)
S: Der Mensch blickt zurück in sich selbst und findet in der Zukunft …..
J: … den „loving cup“.
#8(siehe hier)
J: „Der, der alleine ins Wasser geht, das ist „der Alleineinswassergeher“ und die, die zu mehreren gehen …“
S: „…werden sich selbst vergessen, fröhlich sein und planschen.“
#7 (siehe hier)
S: „Kalte Hände sind ein kritisches….“
J: „… Phänomen, denn wie sagte Christoph Ernst Freiherr von Houwald, so ungefähr: „Nimm noch einmal in Deine kalten Hände des warmen Herzens Signatur. Und ist Dein Herzensspiel noch nicht zu Ende, und kommt ein neuer Akt: so klingle nur.“ ( frei übertragen aus: Christoph Ernst Freiherr von Houwald, die Freistatt, vierte Szene, Leipzig 1820)
#6 (siehe hier)
J: „Wenn sie losgelassen werden und durch die offenen Tore fegen …“
S: „… können nicht die größten Drollerien sie aufhalten.“
#5 (siehe hier)
S: „Das perfekte Ding ist …“
J: „… das momentane Ding“
#4 (siehe hier)
J: „Ich höre die schweren Maschinen in der Ferne und ahne …“
S: „… dass sie an ihrer Last zerbrechen.“
#3 (siehe hier)
S: „Es ist schwer vorstellbar, dass der hoch in den Himmel aufragende Turm …!“
J: „… tatsächlich ein Raumschiff darstellt.“
#2 (siehe hier):
J: „Heute ist heute, morgen wird übermorgen und …“
S: „… gestern ist nicht gewesen sondern wird Erinnerung.“
#1 Projektauftakt (siehe hier):
S: „In der Nacht verschwimmen die Gegenstände zu schwarzen verwischten Flächen, deshalb ……“.
J: „… versucht der Abfalleimer ein verzweifeltes Glühen“.
Jürgen hat auf Instagramm das Projekt ohne Namen aufgenommen und es begonnen, mit Leben zu füllen. Hier könnt ihr dem Projekt folgen:
Zur Erinnerungsaufrischung der Leserinen und Leser:
Julian Schnabel eignete sich 1989 ein gefundenes Ölgemälde 51 x 38,5 Inches (1,40 x 1 Meter) an.
Der Künstler bearbeitete es mit Ölfarbe und Marker und eignete sich damit das Kunstwerk an, machte es zu einem Teil seinesŒuvres.
«Appropriation Art» wird diese Art der Zeitgenössischen Kunst genannt.
Schnabel ist kein Kopist, er setzt mit seiner Arbeit bewusst einen Stachel in das Konzept der Autorschaft. Wenn ihr diesem Link folgt (Klick) könnt ihr euch von Andreas Beyer von der Universität Basel als Audiodatei anhören, was unter Aneignung in der Kunst zu verstehen ist.
In diesem Artikel der NY Times (Klick) könnt ihr ein Foto von Schnabels angeeigneten Ölgemälden sehen. Ich vermute, dass die meisten von euch Schnabel bisher eher als Filmregisseur wahrgenommen haben. Vielleicht hat der eine oder andere schon den neusten Film Schnabels über van Gogh gesehen? Wilhem Dafoe spielt den schon so oft dargestellten Künstler, der durch seine Naturdarstellungen und vor allem durch sein abgeschnittenes Ohr einen herausragenden Platz in der Kunstgeschichte einnimmt.
Seit ca. zwei Jahren arbeiten Jürgen und ich am Projekt ohne Namen. Wir werfen uns angefangene Sätze in unseren Blöggen zu, die der andere – natürlich künstlerisch – beantwortet. In diesen Sätzen werden die jeweiligen aktuellen Themen der beiden verarbeitet.
So kommt es, dass ich mit meinen Markerstiften und Acryl mir den Schnabel angeeignet habe. Natürlich nicht sein Original. Bei irgendeinem Flohmarktbesuch kaufte ich mir fasziniert den Katalog JULIAN SCHNABEL – Fox Farm Paintings, December 1, 1989, – Januarx 6, 1990, The Pace Gallery, 32 East 57th Streer, New York 10022. Der Katalog ist 30,5 x 22,8 cm groß.
Was ist der Moment, 30,5 x 22,7 cm, Marker auf Katalog, Aneignung, Zeichung von Susanne Haun (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2019
#35
J: „Wenn es nach mir ginge könnte ich im Moment ewig leben, …“
S: „… jedoch macht die Endlichkeit das Leben umso intensiver.“
Was birgt der Moment und was bedeutet Ewigkeit? Himmel? Hölle? Die Sinnbilder davon? Ist überhaupt ewiges Leben erstrebenswert? Jürgen, das waren keine einfachen Fragen.
Damit die Leserin und Leser es in Erinnerung behalten:
Julian Schnabel eignete sich 1989 ein gefundenes Ölgemälde 51 x 38,5 Inches (1,40 x 1 Meter) an.
Der Künstler bearbeitete es mit Ölfarbe und Marker und eignete sich damit das Kunstwerk an, machte es zu einem Teil seinesŒuvres.
«Appropriation Art» wird diese Art der Zeitgenössischen Kunst genannt.
Schnabel ist kein Kopist, er setzt mit seiner Arbeit bewusst einen Stachel in das Konzept der Autorschaft. Wenn ihr diesem Link folgt (Klick) könnt ihr euch von Andreas Beyer von der Universität Basel als Audiodatei anhören, was unter Aneignung in der Kunst zu verstehen ist.
In diesem Artikel der NY Times (Klick) könnt ihr ein Foto von Schnabels angeeigneten Ölgemälden sehen. Ich vermute, dass die meisten von euch Schnabel bisher eher als Filmregisseur wahrgenommen haben. Vielleicht hat der eine oder andere schon den neusten Film Schnabels über van Gogh gesehen? Wilhem Dafoe spielt den schon so oft dargestellten Künstler, der durch seine Naturdarstellungen und vor allem durch sein abgeschnittenes Ohr einen herausragenden Platz in der Kunstgeschichte einnimmt.
Seit ca. zwei Jahren arbeiten Jürgen und ich am Projekt ohne Namen. Wir werfen uns angefangene Sätze in unseren Blöggen zu, die der andere – natürlich künstlerisch – beantwortet. In diesen Sätzen werden die jeweiligen aktuellen Themen der beiden verarbeitet.
So kommt es, dass ich mit meinen Markerstiften und Acryl mir den Schnabel angeeignet habe. Natürlich nicht sein Original. Bei irgendeinem Flohmarktbesuch kaufte ich mir fasziniert den Katalog JULIAN SCHNABEL – Fox Farm Paintings, December 1, 1989, – Januarx 6, 1990, The Pace Gallery, 32 East 57th Streer, New York 10022. Der Katalog ist 30,5 x 22,8 cm groß.
Mentmomomentmomen, Stop, 30,5 x 22,7 cm, Marker auf Katalog, Aneignung, Zeichung von Susanne Haun (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2019
Für Jürgen habe ich mir diesen delikaten Satzanfang ausgedacht. Delikat gerade deshalb, weil wir so viele Projekte „auf Halde zu liegen haben“, die wir gerne ausstellen würden.
#36
S: „Es wäre an der Zeit, für unsere vielen Projekte, Zeichnungen und Drucke einen Ausstellungsort zu finden ….
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Hier könnt ihr in unseren bisherigen Satzanfängen und -enden stöbern. Schon seit November 2016, vielleicht mit kurzen Unterbrechungen, führen Jürgen und ich diesen Dialog.
S: „Der Kalender neben meinem iMac zeigt Freitag, nicht den 13., und ich habe Hunger, was mich dazu veranlasst …“
J: „… eine der Druckplatten abzulecken –nämlich die mit dem Hummermotiv.“
J: Wir baten Oma sehr oft, wirklich sehr oft,ihre zweiten Zähne in den Mund zu nehmen …
S: … und waren jedesmal überrascht, dass sie ihre eigenen Zähne zeigen konnte. Wem gehörten also die zweiten Zähne?
S: Natura naturata und natura naturans“ sind zwei ästhetische Begriffe, die …
J: … die mir etwas von der Trias „Gott, Natur und Mensch“ erzählt haben, die aber beim intuitiven Bogenschießen keine Rolle spielen.
J: „Mein Engelchen, ich sage Dir …“
S: „… nichts ist perfekt aber alles ist möglich!“
#15 (siehe hier)
S: „Wörter sind immer …“
J: „… gut oder böse.“
#15.1 (siehe hier)
J: „Worte, die den Raum fülleun und als ewiges Licht bleiben.“
#14(siehe hier)
J: „Ich konnte zuerst den Weg nicht finden, …“
S: „… aber dann sah ich es: Am Ende des Weges war alles voller Bücher, Papier und Tinte.“
#13 (siehe hier)
S: „Wie Schneeflocken werden die Pappelsamen durch die Luft getragen und …“
J: „… sind wie Worte, die die Erde lockern werden.“ (aus Enzensberger, Windgriff, 1964)
#12 (siehe hier)
J: „Ich schaue mich im Spiegel an und denke: …“
S: „… Nichts!“
#11(siehe hier)
S: Die Ferne lockt mit fremden Geruechen, Farben und Tönen …
J: …, doch mein Herz schlägt nur für dich.
#10 (siehe hier)
J: „Ich war jung und töricht, naiv und unbedarft …“
S: „… und dabei sehr fröhlich und sorglos.“
#9 (siehe hier)
S: Der Mensch blickt zurück in sich selbst und findet in der Zukunft …..
J: … den „loving cup“.
#8(siehe hier)
J: „Der, der alleine ins Wasser geht, das ist „der Alleineinswassergeher“ und die, die zu mehreren gehen …“
S: „…werden sich selbst vergessen, fröhlich sein und planschen.“
#7 (siehe hier)
S: „Kalte Hände sind ein kritisches….“
J: „… Phänomen, denn wie sagte Christoph Ernst Freiherr von Houwald, so ungefähr: „Nimm noch einmal in Deine kalten Hände des warmen Herzens Signatur. Und ist Dein Herzensspiel noch nicht zu Ende, und kommt ein neuer Akt: so klingle nur.“ ( frei übertragen aus: Christoph Ernst Freiherr von Houwald, die Freistatt, vierte Szene, Leipzig 1820)
#6 (siehe hier)
J: „Wenn sie losgelassen werden und durch die offenen Tore fegen …“
S: „… können nicht die größten Drollerien sie aufhalten.“
#5 (siehe hier)
S: „Das perfekte Ding ist …“
J: „… das momentane Ding“
#4 (siehe hier)
J: „Ich höre die schweren Maschinen in der Ferne und ahne …“
S: „… dass sie an ihrer Last zerbrechen.“
#3 (siehe hier)
S: „Es ist schwer vorstellbar, dass der hoch in den Himmel aufragende Turm …!“
J: „… tatsächlich ein Raumschiff darstellt.“
#2 (siehe hier):
J: „Heute ist heute, morgen wird übermorgen und …“
S: „… gestern ist nicht gewesen sondern wird Erinnerung.“
#1 Projektauftakt (siehe hier):
S: „In der Nacht verschwimmen die Gegenstände zu schwarzen verwischten Flächen, deshalb ……“.
J: „… versucht der Abfalleimer ein verzweifeltes Glühen“.
Die Präsentation des neuen Musikerinnen und Musiker Kalenders ist schon eine Weile her. Rosie Geisler berichtete auf ihrem Blog hier davon.
Seit Jahren produziert Utz Benkel in seinem Verlag den Kalender.
Ich bin dieses Jahr mit Karajan im April im Kalender vertreten. Heute habe ich versucht, ein Selfie mit meiner Kamera mit mir und dem Original und dem Kalender zu schiessen. Das war gar nicht so einfach, ich habe mich für das gezeigte Foto entschieden, weil ich es so lustig finde, dass der Fernauslöser mit auf dem Bild zu sehen ist.
Susanne Haun präsentiert den Musikerinnen Kalender 2020 (c) Selfie
Rosie hat mir Fotos von der Präsentation des Kalenders im Café International Anfang Oktober gesendet, die ich euch nicht vorenthalten möchte.
Vorstellung des Kalenders Musikerinnen und Musiker 2020, Utz Benkel Verlag (c) Foto von Wolfgang Reich
Vorstellung des Kalenders Musikerinnen und Musiker 2020, Utz Benkel Verlag (c) Foto von Wolfgang Reich
Vorstellung des Kalenders Musikerinnen und Musiker 2020, Utz Benkel Verlag (c) Foto von Wolfgang Reich
Vorstellung des Kalenders Musikerinnen und Musiker 2020, Utz Benkel Verlag (c) Foto von Wolfgang Reich
Auf dem Gruppenbild sind von links nach rechts: Rosie Geisler mit Pete Townshend, hinten Norbert Salzwedel mit Brian Jones, Anne Oemig mit Niccolò Paganini, Oliver Pfützenreuter mit Dmitri Schostakowitsch, in der Mitte vorn Susanne Haun mit Herbert von Karajan und vorn rechts Utz Benkel mit Neil Young und Pegi Young zu sehen.
Und sehen Meike, Rosie und ich auf dem Foto nicht aus wie die Hexen von Eastwick? Kennt jemand den Film mit Jack Nickolson aus dem Jahr 1986?
Wer den Kalender Musikerinnen und Musiker 2020 mit persönlicher Widmung für 15 Euro inklusive Porto innerhalb Deutschlands bei mir bestellen möchte, der schreibt einfach eine Mail an info@susannehaun.de.
Gerne könnt ihr den Kalender auch bei mir im Atelier in der Groninger Str. 22, 13347 Berlin betrachten und käuflich erwerben. Bitte meldet euch jedoch vorher an (info@susannehaun.de), ich bin nicht immer im Atelier.
Die Wilde 13, Kalender Musikerinnen und Musiker 2020 im Utz Benkel Verlag
Wie sagt schon der rosarote Panther ? Wer hat an der Uhr gedreht?
Meine 10 Exemplare des neuen Kalenders Musikerinnen und Musiker 2020 aus dem Utz Benkel Verlag liegen auf meiner Radierpresse im Atelier und warten darauf, von mir fotografiert, gebloggt und verkauft zu werden.
Utz schreibt über seinen Kalender:
„Für 2020 gebe ich in der Reihe „Die Wilden 13“ zum dritten Mal den Kalender „Musiker und Musikerinnen“ heraus: Ein Kalender mit 13 Porträts von außer-gewöhnlichen Musikern und Musikerinnen aus aller Welt – exklusiv gemalt, gezeichnet, geschnitten von neun zeitgenössischen Künstlerinnen und drei Künstlern. Alle Arbeiten sind exclusiv für diesen Kalender geschaffen worden. Der Kalender ist in einer limitierten Auflage von nur 500 Exemplaren aufgelegt, ist DIN A3 groß, hat eine Spiralbindung und enthält 13 Blatt: Das Titelblatt zeigt John Lennon – ein Gemälde von Sigrid Meggendorfer. Die 12 Monatsblätter enthalten Porträts von David Bowie (Elena Kiseleva), Johnny Cash (Oleksandra Sysa), ein Doppelporträt von Kurt Weill und Lotte Lenya (Karoline Koeppel), Herbert von Karajan (Susanne Haun), Pete Townshend (Roswitha Geisler), John Lord (Marie Plyatsko), Brian Jones (Norbert Salzwedel), Dmitri Schostakowitsch (Oliver Pfützenreuther), Jimi Hendrix (Yulia Protsyshyn), Niccolò Paganini (Anne Oemig), Neil Young (Utz Benkel) und Pegi Young (Utz Benkel). Im Kalendarium sind die Geburts- und Sterbetage von 365 außergewöhnlichen Musikern und Musikerinnen verzeichnet.“
Wer den Kalender Musikerinnen und Musiker 2020 mit persönlicher Widmung für 15 Euro inklusive Porto innerhalb Deutschlands bei mir bestellen möchte, der schreibt einfach eine Mail an info@susannehaun.de.
Gerne könnt ihr den Kalender auch bei mir im Atelier in der Groninger Str. 22, 13347 Berlin betrachten und käuflich erwerben. Bitte meldet euch jedoch vorher an (info@susannehaun.de), ich bin nicht immer im Atelier.
Die Wilde 13, Kalender Musikerinnen und Musiker 2020 im Utz Benkel Verlag
Karajan, Zeichnung von Susanne Haun, Die Wilde 13, Kalender Musikerinnen und Musiker 2020 im Utz Benkel Verlag