Am Freitag habe ich mit 13 Schüler*innen den Tag mit Radieren bei knapp 30 Grad in Berlin Marienfelde bei Boesner verbracht.

Das war für uns alle eine Herausforderung.
Die Sonne schien durch das Glasdach direkt auf uns (und auf die Säure (Eisen-3-Chlorid) ) und beschleunigte nicht nur den Ätzvorgang auf den Zinkplatten, sondern forderte von uns auch Durchhaltevermögen und absolute Konzentration.
Die Ergebnisse fielen sehr unterschiedlich aus. Einige Schülerinnen waren zufrieden, andere waren mit ihren Ergebnissen absolut unzufrieden. Eines haben alle gelernt: die Radierung, insbesondere die Aquatinta, ist ein schwieriges Verfahren, was einige Erfahrung bedarf, die jeder für sich erarbeiten muss.
Den Workshop werde ich mit diesem Konzept nicht mehr anbieten, weil er nicht meinen Ansprüchen genügt. Ich werde einen Grundkurs anbieten, der die Technik und nicht das Ergebnis in den Vordergrund stellt. Mein Ziel ist es, dass die Schüler*innen nach dem Besuch einer Reihe von Radierworkshops selbstständig eine eigene Aquatinta mit mehreren Farbplatten erstellen können. Außerdem möchte ich nicht mehr mit 13 Schüler*innen mit Säure arbeiten.
Das größte Handycap dieses Workshops war die Heizplatte, die zur Verfügung gestellt wurde. Sie wurde nicht heiß genug, um den Asphaltstaub, bzw. das Kolophonium zu schmelzen. Ohne den aufgeschmolzenen Staub ist eine Aquatinta unmöglich. Ich werde also zukünftig meine eigene Heizplatte zum Workshop mitnehmen, damit alle Teinehmer in den Genuß eines Erfolgserlebnisses kommen können.
P.S. Ich frage jedes mal bei den Workshops und auch beim Salon, ob ich Fotos von den Teilnehmern*innen auf meinem Blog veröffentlichen darf. Dieses Mal wollte eine Schülerin nicht abgebildet werden und so habe ich sie mit gelber Farbe übertünscht. 🙂