Impressionen vom Radierworkshop bei boesner Berlin – Susanne Haun

 

Am Freitag habe ich mit 13 Schüler*innen den Tag mit Radieren bei knapp 30 Grad in Berlin Marienfelde bei Boesner verbracht.

 

Impressionen vom Radierworkshop boesner Berlin 25.5.2018 (c) Foto von Susanne Haun
Impressionen vom Radierworkshop boesner Berlin 25.5.2018 (c) Foto von Susanne Haun (siehe P.S. am Ende des Beitrags)

 

Das war für uns alle eine Herausforderung.

Die Sonne schien durch das Glasdach direkt auf uns (und auf die Säure (Eisen-3-Chlorid) ) und beschleunigte nicht nur den Ätzvorgang auf den Zinkplatten, sondern forderte von uns auch Durchhaltevermögen und absolute Konzentration.

Die Ergebnisse fielen sehr unterschiedlich aus. Einige Schülerinnen waren zufrieden, andere waren mit ihren Ergebnissen absolut unzufrieden. Eines haben alle gelernt: die Radierung, insbesondere die Aquatinta, ist ein schwieriges Verfahren, was einige Erfahrung bedarf, die jeder für sich erarbeiten muss.

Den Workshop werde ich mit diesem Konzept nicht mehr anbieten, weil er nicht meinen Ansprüchen genügt. Ich werde einen Grundkurs anbieten, der die Technik und nicht das Ergebnis in den Vordergrund stellt. Mein Ziel ist es, dass die Schüler*innen nach dem Besuch einer Reihe von Radierworkshops selbstständig eine eigene Aquatinta mit mehreren Farbplatten erstellen können. Außerdem möchte ich nicht mehr mit 13 Schüler*innen mit Säure arbeiten.

Das größte Handycap dieses Workshops war die Heizplatte, die zur Verfügung gestellt wurde. Sie wurde nicht heiß genug, um den Asphaltstaub, bzw. das Kolophonium zu schmelzen. Ohne den aufgeschmolzenen Staub ist eine Aquatinta unmöglich. Ich werde also zukünftig meine eigene Heizplatte zum Workshop mitnehmen, damit alle Teinehmer in den Genuß eines Erfolgserlebnisses kommen können.

 

 

 

P.S. Ich frage jedes mal bei den Workshops und auch beim Salon, ob ich Fotos von den Teilnehmern*innen auf meinem Blog veröffentlichen darf. Dieses Mal wollte eine Schülerin nicht abgebildet werden und so habe ich sie mit gelber Farbe übertünscht. 🙂

9 comments

  1. Liebe Susanne, das klingt sehr spannend! Ich habe die Kaltnadelradierung bei einem Workshop in der Ascherslebener Neo-Rauch-Stiftung ausprobiert und fand die Technik sehr schwierig und vor allem anstrengend. Damals dachte ich, dass das Ätzen viel leichter gehen muss. Nun, scheinbar ist das doch nicht so…
    Liebe Grüße 😊

    1. Liebe Elke,
      die Zeichnung in den Ätzgrund zu platzieren ist viel einfacher als sie in das Metall zu ritzen.
      Das Ätzen selber benötigt schon einige Erfahrung. Wichtig ist eben vor allem, dass die Werkzeuge und Hilfsmittel entsprechend funtionieren. Nach meinem Studium werde ich vielleicht Radierkurse anbieten, mal sehen.
      Liebe Grüße von Susanne

  2. Puh, das sind viele Teilnehmer. Ich empfinde acht schon als genügend. Eine Dozentin hat die Platten mit Autolack eingesprüht 😳, trocknen lassen und siehe da! Hat auch funktioniert. Liebe Grüße

    1. Ja, Heike, das geht auch. Ich dachte, dass Kleben wäre weniger gesundheitsschädlich. Womit ätzt ihr? Eisen-3-Chloris oder Salpetersäure?
      Liebe Grüße von Susanne

      1. Eisen-3-Chlorid. Das riecht aber nicht. Eher Terpentin und Spiritus. Ich nehme immer Kopfschmerztabletten mit und brauche sie meistens auch. Liebe Grüße, Heike

  3. Auweia , 13 Leute das ist aber viel. Ich hab im Malkurs schon ab 8 Teilnehmern, das Gefühl, daß die mich auffressen 😀 . ……Schade daß Berlin so weit weg ist, ich möchte gern mehr Erfahrungen im Radieren sammeln. Einiges an Material hab ich schon mir angeschafft, eine kleine Presse habe ich auch, aber ich fühle mich noch nicht fit genug , um es allein zu probieren. Wenn Du mal bei Boesner in Düsseldorf oder Köln sowas anbietest, sag mir Bescheid , dann komm ich 😉

    1. Liebe Bina,
      schön, von dir zu lesen und danke für dein zustimmenden Worte, das tut gut 🙂 🙂
      Bei meinen Zeichenworkshops sind 15 Leute o.k. , das klappt inzwischen ganz gut.
      Beim Radieren ist es etwas anderes. Wenn mir die Schüler*innen nicht zuhören oder wenn die zur Verfügung gestellten Mittel einfach untauglich sind, dann kann das nicht klappen und genau diese Schüler*innen gehen ohne Ergebnis nach Hause und sind unzufrieden. Aber gut, auch daraus lernt man 🙂 🙂
      Liebe Grüße von Susanne

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