Nicht immer kommen Zitate an Häuserwänden bei der Leserin oder dem Leser gut an, wie wir noch von der Alice-Salomon-Hochschule wissen (siehe hier). Ich persönlich fand das Gedicht nicht frauenfeindlich.
Das heutige Zitat ist unweit meiner Atelierwohnung in der Armenischen Straße zu finden und gut sichtbar von der belebten Seestraße aus zu sehen.
Der Augenblick – Juli 2006 – 70 x 100 cm – Acryl auf Leinwand, Gemälde von Susanne Haun – Sammlung Claudia Jahnke (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2019
Der Tod und ich – 30 x 40 cm (c) Radierung von Susanne Haun
Ich habe aus dem Reclam Lexikon der Shakespeare Zitate schon einmal zitiert (siehe hier). Schon bei diesem Zitat hatte ich Schwierigkeiten mit der Übersetzung.
So geht es mir dieses mal auch wieder. Mit der ersten Zeile gehe ich noch mit, jedoch finde ich, dass die zweite Zeile nicht den Sinn des Originals wiedergibt. Ich würde es eher so übersetzen: Glaub mir, es ist ein Fehler, dem Atem des Lebens zu vertrau’n.
Vorige Woche berichtete Birgit auf ihrem Blog sätzeundschätze (siehe hier) von diesem Schatz der Shakespeare Zitate und ich habe mir das kleine Buch auch sofort bestellt und bin schon beim ersten Blättern ganz begeistert. Sicher werde ich öfter Shakespeare zitieren!
Wahrheit (Foto der Blüte) und Lüge (?) Zeichnung der Blüte (c) Susanne Haun
Ist die Abbildung eines Gegenstands grundsätzlich eine Lüge?
Eine Zeit lang habe ich es geschafft, nur eine Sache gleichzeitig zu erledigen. Also eine angefangene Zeichnung, Roman, Kunstbuch, Gedanke …
Im Moment scheine ich 1.001 Dinge gleichzeitig zu fabrizieren und mir jeden Tag aus dem bunten Kasten mit Dingen etwas herauszuziehen. Es wird Zeit, dass ich mich wieder ordne.
So habe ich heute beschlossen, weiter an der Ophelia zu arbeiten und diese auch über die nächsten Tage zu beenden! Dazu habe ich morgens einen Rittersporn im Blumenladen gekauft. Das Gesicht der Ophelia, das hatt ich schnell gezeichnet, ihr erinnert euch? Die einzelnen Blüten um ihren Kopf, scheinen eine Ewigkeit zu brauchen. Ich schaue mir die Blüten genaustens an und drapiere sie um ihren Kopf, so wie es in die Zeichnung paßt. Es ist wie ein Blumenpuzzle. Die Größe von 80 x 60 cm faßt auch viele Blüten. Es macht mir Freude, die „realen“ Blüten anzuordnen, zu fotografieren, die Zeichnung vor dem Atelier in das Herbstlaub zu legen, mir die Wirkung anzuschauen und mich später am PC in den Fotos zu vertiefen.
Ausschnitt Zeichnung Ophelia von Susanne Haun
Ich lese gerade unter anderem die Biographie von Klee aus dem rororo Verlag von Carola Giedion-Welcker. Dort schreibt sie: „Im ersten „Bauhausbuch von Weimar“ (1020 – 1923) erscheint sein Vertrag Wege des Naturstudiums (1923), in dem er mit aller Nachdrücklichkeit die Natur als ein „sine qua non“ jeder künstlerischen Arbeit hinstellt; trotz aller freien Umformung soll sie Ausgangspunkt des Künstlers bleiben.“
Ja, das ist es!
Ophelia im Laub - Zeichnung von Susanne Haun - 80 x 60 cm - Tusche auf Bütten
Ophelia im Laub – Zeichnung von Susanne Haun – 80 x 60 cm – Tusche auf Bütten
Ausschnitt Zeichnung Ophelia von Susanne Haun
Ophelia und der Rittersporn – Zeichnung von Susanne Haun
Rittersporn – Foto von Susanne Haun
Ophelia und die Sonnenblume – Zeichnung von Susanne Haun
Ophelia und die Gladiole – Zeichnung von Susanne Haun
Ophelia und die Chrysanthemen – Foto von Susanne Haun
Nicht nur „Sein oder nicht Sein, das ist hier die Frage!“ ist ein Zitat aus Shakespeares Hamlet. Nein! Auch „Schwachheit, dein Name ist Weib!“ (Frailty, thy name is woman!) stammt aus diesem berühmten Stück.
Ich mit Ophlia - Selbstfoto von Susanne Haun
Als Laertes, Ophelias Bruder, die Königin fragt, wo Ophelia ertrank, antwortete diese:
„Es neigt ein Weidenbaum sich übern Bach
Und zeigt im klaren Strom sein graues Laub,
Mit welchem sie phantastisch Kränze wand
Von Hahnfuß, Nesseln, Maßlieb, Kuckucksblumen, (…) “
Ich wußte nicht, dass Maßliebchen, Gänseblümchen sind und das Kuckucksblumen von Ophelia Totenmännerfinger genannt wurden. Das paßt dann zu der Szene.
Ausschnitt Ophelia Disteln Zeichnung von Susanne Haun
Ich wickelte Ophelia die Blumen um den Kopf, die sich mir gerade boten, Geranien von Marlies, Sonnenblumen von Gerda und eine Distel, die ich heute kaufte. Ich dachte, Disteln stehen für die Stachligkeit, die ihr Leben symbolistierte.
Die Kuckucksblumen werde ich ihr auf jeden Fall noch zeichnen – sie gehören zu Ophelia. Die Zeichnung ist auch noch nicht fertig, denn 80 x 60 cm sind für eine Zeichnerin schon groß!
Chrysamtheme - Zeichnung / Foto von Susanne Haun
Mein Arbeitsplatz von heute im Atelier – Foto von Susanne Haun
Ausschnitt Ophelia Disteln Zeichnung von Susanne Haun
Heute habe ich weiter an meiner Ophelia gearbeitet. Ich hatte Glück – Marlies, eine Malschülerin von Andreas, brachte Gladiolen mit und die paßten mir gerade recht für meine Ophelia.
Marlies Gladiolen um meine Ophelia - Zeichnung von Susanne Haun
Genauso, wie mir das Zitat von Ilja Repin, dass ich auf dem Harenberg Kalenderblatt von gestern fand, gerade recht kam.
„Unsere Aufgabe ist der Inhalt. Das Gsicht, die Seele des Menschen, das Drame des Lebens, die Eindrücke der Natur, ihr Leben und Sinn, der Atem der Geschichte (…)“ Ilja Repin
So stelle ich mir meine Ophelia vor.
Entstehung Zeichnung Orphelia von Susanne Haun
Gladiolen um meine Orphelia – Zeichnung von Susanne Haun
Marlies Gladiolen um meine Orphelia – Zeichnung von Susanne Haun
Orphelia schaut zur Gladiole – Zeichnung von Susanne Haun
2007 illustrierte ich Shakespeares Hamlet auf 70 x 50 cm Bütten Papier. Ich suchte mir eine Reihe von Zitaten aus einem kleinen gelben Reclam Heft, die ich besonders eindrucksvoll fand und ließ den Pinsel über das Papier gleiten.
Ich war so um 1989 herum in Stratford upon Avon, der Geburtsstadt Shakespeares. Wir waren damals auch im Geburtshaus Shakespeares und ich weiss noch, wie mich erstaunte, wie klein das doch ist. Ich habe gerade eine halbe Stunde lang meine Fotokisten durchstöbert und so einiges interessantes gefunden, nicht aber die Fotos aus Stratford.
Das, was mir bei Hamlet sofort durch den Kopf schießt ist natürlich ein Schädel auf der Hand. Also wollte ich auf jeden Fall ein anderes Zitat aber ein Schädel!
Horatio: Die Gräber leer, verhüllte Tote schrien - Zeichnung von Susanne Haun - 70 x 50 cm
Also habe ich mir aus William Shakespears Hamlet folgende Zitate herausgesucht:
Horatio: Die Gräber leer, verhüllte Tote schrien …
König: Jetzt unsre Königin, die hohe Witwe
Und Erbin dieses kriegerischen Staats,…
Laertes: Und, Schwester, wenn die Winde günstig sind
Und Schiffsgeleit sich findet, schlaf nicht, lass
Von dir mich hören.
Ophelia: Als Wächter meiner Brust; doch, lieber Bruder, …
Hamlet: Engel und Boten Gottes, steht uns bei! …
Geist: Mit Saft verfluchten Bilsenkrauts im Fläschchen,
Und träufelt’ in den Eingang meines Ohrs…
Hamlet: Geh in ein Kloster. Warum wolltest du Sünder zur Welt bringen?
Königin: Es neigt ein Weidenbaum sich übern Bach …
Horatio: Die Gräber leer, verhüllte Tote schrien – Zeichnung von Susanne Haun – 70 x 50 cm
Horatio: Die Gräber leer, verhüllte Tote schrien – Zeichnung von Susanne Haun – 70 x 50 cm
König: Jetzt unsre Königin, die hohe WitweUnd Erbin dieses kriegerischen Staats,… – Zeichnung von Susanne Haun – 70 x 50 cm
Laertes: Und, Schwester, wenn die Winde günstig sind – Zeichnung von Susanne Haun – 70 x 50 cm
Ophelia: Als Wächter meiner Brust; doch, lieber Bruder, … – Zeichnung von Susanne Haun – 70 x 50 cm
Hamlet: Engel und Boten Gottes, steht uns bei! … – Zeichnung von Susanne Haun – 70 x 50 cm
Geist: Mit Saft verfluchten Bilsenkrauts im Fläschchen, Und träufelt’ in den Eingang meines Ohrs… – Zeichnung von Susanne Haun – 70 x 50 cm
Hamlet: Geh in ein Kloster. Warum wolltest du Sünder zur Welt bringen? – Zeichnung von Susanne Haun – 70 x 50 cm
Königin: Es neigt ein Weidenbaum sich übern Bach … – Zeichnung von Susanne Haun – 70 x 50 cm