30 Grad werden es heute noch einmal in Berlin. Die Nacht war so schwül, dass ich nicht richtig schlafen konnte. Dann stehe ich immer auf und so habe ich des Nachts noch einmal Klavierhände gezeichnet. Beim Morgenkaffee habe ich dann versucht, ein Gefühl für das Klavier unter den Händen zu bekommen. Es ist ein Gegenstand geworden und das finde ich o.k. Ich sehe nur die Grafik des Klaviers – das Wesen bleibt mir verschlossen bis die kleine Winona (siehe Kommentar vom gestriegen Beitrag) Klavier für mich spielt.
Ich habe auch zwei Detailfotos von den Linien der Hände fotografiert. Sie sind abstrakt und ich mag es, mir die Verdickungen und Verdünnungen der Linien anzuschauen.
Es ist ungefähr 10 Jahre her, da kaufte ich bei Bösner das Buch “Skizzenheft – Die Hand” von Jean-Christophe Bailly. Ich schaue oft in das Buch und betrachte die Zeichnungen der Hände der alten Meister. Die Hand übte zu allen Zeiten eine große Faszination auf Künstler aus. Bailly schreibt, dass die Hand, ähnlich wie das Gesicht, schwer wiederzugeben ist. “… die Hände in der Malerei – und das können uns die Zeichnungen belegen – sind niemals belanglose Details, sie sind vielmehr zentrale Stellen, in denen sich die Energie eines Gemäldes erweist und konzentriert.”
Ich habe in meinen Arbeiten den Händen immer eine besondere Stellung eingeräumt. Oft finde ich sie ausdrucksstärker als das Gesicht selber!

ich finde hände sehr, sehr schwer -> http://revirement.de/feldpost/?p=1369
sie erzählen aber manchmal noch mehr, als das gesicht verrrät. mit den händen kann man absolut nicht lügen.
Ja, Itha, jeder hat eine Stelle, bei der er Streß beim Zeichnen bekommt. Bei mir waren es jahrelang die Ohren. Schon wenn ich das Auge zeichnete, dachte ich mit Schrecken an die Ohren.
Aber ich habe dann Skizzenbücher voll mit Ohren gezeichnet und nun denke ich nicht mehr an das Ohr an sich beim Zeichnen.
Danke, sie sind einfach schön. Erzählen ihre eigene wunderbare Geschichte.
Viele Grüße
Dina
ja, du weißt ja, wie wichtig mir die Geschichten hinter den Bildern sind….