Reizüberflutung – Besuch der Christoph Schlingensief Ausstellung in den KW

Gestern besuchte ich mit Anna-Maria Weber und Roswitha Weber die Ausstellung „532 Christoph Schlingensief“ in den KW.

Anna Roswitha Susanne  (c) Anna-Maria Weber
Anna Roswitha Susanne (c) Anna-Maria Weber

Auch wenn ich die Ausstellung als absolute Reizüberflutung empfunden habe, sie ist sehr sehenswert und wenn sie nicht am Sonntag schon zu Ende wäre, dann würde ich sie noch einige Male aufsuchen.

Es ist dunkel und sehr voll bei Christoph Schlingensief. Überall schieben sich Menschen durch seine Präsentationen und Animationen. Gefühlte 1.000 Fernseher, Projektionen und Stimmen schallen durch die Ausstellungsräume, die Präsentation erfolgt in 5 Stockwerken und auch das Treppenhaus ist Teil der Kunst Schlingensiefs.

Ich bin immer noch beeindruckt. Wie schildere ich bloß meine Eindrücke? Ich greife das Werk „Animatograph Edition Parsipark (Ragnarök) von 2005 heraus. Es handelt sich um eine Multimedia Installation der Größe 1.000 x 1.00 x 400 cm und ist eine Leihgabe der Sammlung Falckenberg. Ein bißchen neidisch bin ich auf den Herrn Falckenberg, gerne hättte ich auch so einen Schlingensief zu hause. Ich frage mich, wie ein Sammler dieses Werk in seiner Sammlung präsentiert. Es ist groß, sperrig und verbraucht sicher unmengen an Strom 🙂

 Ich nehme war  (c) Foto von Anna-Maria Weber
Ich nehme war (c) Foto von Anna-Maria Weber

Ich versuche es euch zu beschreiben:
Auf einer Drehscheibe sind verschiedene Arten von Räumen montiert: Käfige, Metallbunker, Holzräume. Die Scheibe dreht sich, der Betrachter kann aufsteigen und durch die Räume treten. Es gibt auf der Scheibe auch einen Hochstand aus Holz. Dort hängen Ferngläser und währen ich oben stehe passiert die Drehscheibe mindestens 10 (leider habe ich nicht gezählt) Fernseher. Als Betrachter kann ich alle Fernseher zumindestens aus den Augenwinkeln sehen, während des Drehprozeßes komme ich nacheinander den einzelnen Fernseher näher. Es laufen Bilder von Deutschlands dunkler Vergangenheit an mir vorüber. Ein Bild von Hitler und von Affen wird gezeigt, zum Schluß hängt das Bild schief.
Der Rezipient sieht in jedem Augenblick ein anderes Bild, nimmt andere Töne war und ist vom Werk vollständig eingesaugt.

Ich habe nicht richtig geschaut, mehr kann ich aus meinem Gedächtnis heraus nicht beschreiben. . Hier ist ein Link zu einem besseren Foto als ich es habe von den KW.

Insgesamt sind 58 Werke mehr oder minder der eben beschriebenen Größenordnung zu sehen. Es bräuchte Tage, alle richtig zu schauen und zu verstehen.

Anna bei der Arbeit (c) Foto von Susanne Haun
Anna bei der Arbeit (c) Foto von Susanne Haun

Ich bin sehr gespannt, wie Anna ihre Eindrücke verarbeitet. Eigentlich wollte ich diesen Blogbeitrag unter dem Motto „Anna bei der Arbeit“ schreiben aber das war einfach eine Ebene zu viel für diese Inhaltsschwere Ausstellung. Anna zeige ich ein andermal bei der Arbeit…. in einer ihr auch vertrauten Umgebung.

Update: 19. Januar 2014: Anna hat ihre Eindrücke verarbeitet, siehe hier. Neben der sehr guten Beschreibung der gesamten Ausstellung findet ihr hier auch Fotos, auf denen was zu erkennen ist :-).

6 comments

  1. Sehr gut hast du die Ausstellung beschrieben und auch die Überforderung, die ich ganz ähnlich empfunden habe. Der „Animatograph“ hatte mir auch noch am besten gefallen. Ich weiß noch gar nicht, ob ich noch über die Ausstellung schreibe. Vielleicht ganz kurz. Herzliche Grüße und eine gute Nacht wünscht dir Anna

    1. Wenn ich mir die Fotos zum Bericht anschaue, Anna, dann sind es alles Dunkelbilder 🙂
      Es wundert mich, dass sich noch keiner beschwert hat.
      Ich wünsche dir einen schönen Sonntag, lg Susanne

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