Anna Schmidt hat zur Blogparade Schreiben gegen Rechts aufgerufene.
Ich bin Zeichnerin und auch als Zeichnerin ist es mir ein Bedürfnis, mich an der Blogparade zu beteiligen und ich möchte an Hannah Arendt und ihre kontrovers diskutierte Reportage “Eichmann in Jerusalem – Ein Bericht von der Banalität des Bösen”, die 1953 erschien, erinnern. Im Tagesspiegel erschien am 14.10.14, anläßlich Hannah Arendts 108. Geburtstag ein Artikel dazu (siehe hier).

Ich empfinde genau diese Banalität als so gefährlich, weil sie sich unauffällig ausbreiten kann. Ich finde es erschreckend, wieviele “Nachbarn” rechts wählen würden. Es macht mir Angst. Es macht mir Angst, dass es so viele Nichtwähler gibt, die sich aus der Verantwortung ziehen und die damit genau diese rechten Parteien stärken. Ich empfinde eine große Gefährdung der Freiheit.
Ich verstehe unter Freiheit das Recht, zu zeichnen, zu bloggen und zu schreiben, was ich möchte, ohne um mein Leben fürchten zu müssen. Ich kann meinen Aufenthalt selbstständig bestimmen und meine Meinung zählt bei Diskussionen genauso viel wie alle anderen Meinungen. Ich kann mir aussuchen, mit wem ich eine Partnerschaft eingehe und ob ich Kinder bekommen und großziehen oder nicht.
Ich bin souverän in meinen Entscheidungen.
Diese Freiheit möchte ich nicht nur für mich sondern auch für alle Menschen erhalten.
In vielen Ländern ist diese Freiheit nicht gewährleistet und es sollte unser Ziel sein, auch für andere Menschen diese Freiheit zu erreichen.
Ich mag von Hannah Arendt das Buch “Zwischen Vergangenheit und Zukunft, Übungen im politischen Denken I”. Ich bin unpolitisch mit viel Liebe von meinen Eltern erzogen worden und finde in diesem Buch viel wissenswertes.
“Ursprünglich erfahre ich Freiheit und Unfreiheit im Verkehr mit anderen und nicht im Verkehr mit mir selbst. Frei sein können Menschen nur in Bezug aufeinander, also nur im Bereich des Politischen und des Handelns; nur dort erfahren sie, was Freiheit positiv ist und daß sie mehr ist als ein Nicht-gezwungen-Werden.”²
Update mit Bezug auf einen Beitrag von Achim Spengler (siehe hier):
Lieber Achim,
deine Worte haben mich nachdenklich gemacht.
Ich mag die Deutlichkeit dieser deiner Worte und ich möchte diese Deutlichkeit gerne übernehmen.
Unser Land ist bedroht von Rechts!
Dagegen müssen wir in aller Deutlichkeit vorgehen.
Und deshalb setze ich unter meinem Beitrag “Schreiben gegen Rechts” den Link zu deinem Beitrag!
Danke für deine Ansage und viele Grüße von
Susanne
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² Arendt, Hannah, Zwischen Vergangenheit und Zukunft – Übungen im politischen Denken I, München 2013².
Deinen Worten schließe ich mich uneingeschränkt an.
@lz.
Und ich ebenso!! Danke dafür.
Liebe Grüße, Dina
Gerne, Dina 🙂 Viele Grüße nach Bonn …. Micha und ich überlegen, was wir alles so in Norfolk sehen wollen … ich schreibe dir gleich mehr darüber…
Prima! 🙂
🙂 ich wünschte, wir alle wären der repräsentative Durchschnitt!
Liebe Susanne,
danke für Deinen Beitrag und den Bezug zu Hannah Arendt, die ich sehr bewundere – auch für die Haltung, mit der sie an der Kritik an ihrem Buch und ihren Beobachtungen umging. Eben, das ist das Erschreckende: Die Banalität des Bösen, die zeigt, dass Menschen zu allem fähig sind…
Ja, Birgit, es ist das, wovor ich fast am meisten Angst habe.
Aus der Seele gesprochen – wunderbar! Liebe Grüße!
Es freut mich, dass viele und auch du so denken wie ich.
Ich empfinde die Zeit momentan als “schwer” und hoffe, dass es Lösungen geben wird. Oft vermag ich daran nicht zu glauben.
Dein Beitrag und die Reaktionen, die er auslöste, haben mir Hoffnung gegeben.
Liebe Grüße von Susanne
Das freut mich wirklich sehr. Mir geht es auch so – ich bin überwältigt. Und doch – mit jedem Beitrag kommen neue nachdenklich Dinge hinzu … ein unglaublicher Gewinn, der Hoffnung gibt und den Optimismus stärkt! 🙂
Ja, Anna, herzlichen Dank dafür!
Tolles Bild, kluger Text – vielen Dank dafür!
Vielen Dank für die Verlinkung, liebe Susanne.
Gruß
Achim
Gerne, Achim 🙂 einen schönen Samstag Abend wünsche ich dir! Gruß Susanne