Was passiert, wenn man beginnt, den Tagesspiegel digital zu lesen – Susanne Haun

 

 

Seit neustem haben wir den Tagesspiegel online aboniert!

 

Zerknüllte Zeitung zeichnen (c) Foto von Susanne Haun
Zerknüllte Zeitung zeichnen (c) Foto von Susanne Haun

 

Was für eine Wohltat! Keine Berge von Altpapier mehr!

Aber!

Mir fehlt das Gefühl, Samstag Morgen mit einer Tasse Kaffee gemütlich auf der Couch zu sitzen, in der Zeitung zu blättern, das Gefühl das Papiers in den Händen zu halten, pausierend, träumend aus dem Fenster zu schauen.

Tja und mir fehlt das Papier, um es als Unterlage beim Zeichnen zu verwenden, wenn ich auf den „guten Arbeitstisch“ im Galerieraum arbeite. Mir fehlt es, um die Pakete mit Bilderverkäufen auszustopfen.

Und dann:

Dann fehlen mir doch die Stapel mit den Kulturteilen der letzten 100 Jahre, die ich so gerne durchstöbert habe.

Aber!

Ich kann in Timbuktu Süd und Buxdehude West meine Zeitung lesen.

Aber mir fehlen die zerknüllten Zeitungsseiten zum Zeichnen. Ich mag es,  den Linien zu folgen und sie zu abstrakten Formen zusammenzusetzen. Hier habe ich Papas Zeichnung zerknüllt.

 

 

45 comments

  1. fabelhaft! manchmal merkt man erst, was man an etwas hatte, wenn man es nicht mehr hat… Zerknülltes Zeitungspapier wirst du dir am ehesten beschaffen können, aber die Gemütlichkeit des Zeitunglesens wird dir fehlen. Ich beziehe übrigens den Newsletter vom Tagesspiegel, der ist umsonst und eine köstlich-witzige Lektüre. Ansonsten lese ich nur griechische Zeitungen. Liebe Grüße!

    1. Das stimmt, Gerda, das Zeitungspapier ist nicht das Problem. Ja, die Gemütlichkeit wird mir fehlen. Letzes Wochenende habe ich gar keine Zeitung heruntergeladen, es fehlte an Zeit. Liegt die Zeitung auf dem Tisch, greift man auch eher danach. Schön, dass du den Newsletter vom Tagesspiegel aboniert hast, so ist immer ein Stück Berlin bei dir 🙂 Liebe Grüße von Susanne

      1. Die wichtigsten Nachrichten (schnell) lesen ist bei mir ein Morgenritual. Ich bekomme Uebersichten fuer „Die Zeit“, „Die Welt“, „New York Times“ und „Washington Post“ per Email. Und EMails anschauen und dann ausgewaehlte Nachrichten lesen: das ist jeden Morgen faellig – mit ganz wenigen Ausnahmen.
        Das uebliche Morgenritual sieht so aus: Kaffee aufbruehen, Katzen fuettern, Computer anwerfen, Kaffee [ist bis dahin fertig] trinken, E-Mails checken, Nachrichten lesen, Blogs lesen und kommentieren. Und dann auch fruehstuecken. Ein Pensionaersmorgen! 😀

          1. Kurz gesagt: zu viel! 😀 Aber im Ernst: es koennen schon bis zu zwei Stunden dafuer drauf gehen. Und das Ganze ist nicht nur morgens der Fall, sondern es erstreckt sich auch ueber den Tag hin, da ich den gesamten Tag ueber immer wieder E-Mails mit Hinweisen auf Lesenswertes in Zeitungen und Blogs bekomme. Da muss ich wirklich unbedingt dran arbeiten.

              1. Mary ist naturlich nicht immer davon begeistert, dass ich so viel Zeit hier im Arbeitszimmer verbringe. Sie ist allerdinsg auch recht aktiv im Internet, wenn auch nicht so viel wie ich.
                Ich denke, fuer’s kommende Jahr muss ich mal mein Zeitmanagement ueberdenken.
                Hab‘ ein feines Wochenende,
                Pit

                1. Guten Morgen, Pit, ich setzte mir immer Zeiten, weil sonst würde ich zu gar nichts mehr kommen. Es gibt Tage, da arbeite ich nur für die Uni und wiederum andere Tag nur am Blog. Was ich jedoch jeden Tag tue ist zeichnen.
                  Liebe Grüße von Susanne

                  1. Mal sehen, wie es wird. Normalerweise halte ich nichts von Vorsaetzen fuer das neue Jahr, aber vielleicht werde ich es dieses Mal anders halten.
                    LG,
                    Pit

                    1. Ich halte es mit den Vorsätzen immer so, dass wenn ich sie fasse, dann setze ich sie auch gleich um. Das kann mitten im Jahr sein oder am Anfang oder am Ende.
                      LG Susanne

  2. Ich könnte und wollte auf meine Papier-Zeitung mit dem unmöglichen Format nicht verzichten – muss sie aber auch nicht in Bus oder Zug lesen, sondern kann immer am Tisch oder auf dem Sofa ungestört und ungehemmt blättern, knistern, falten. Aber wenn wir uns demnächst in Timbuktu Süd und Buxdehude West treffen, dann werden wir uns die Artikel vom Online-Reader vorlesen :-)!
    Viele Grüße, Claudia

    1. Liebe Claudia,
      in der Berliner U-Bahn ist es wirklich von unschätzbarem Vorteil die Zeitung auf dem Handy zu lesen. Du kannst dir nicht vorstellen, wie voll es hier teilweise ist.
      Ja, das ist das schöne, auch in Buxdehude West und Timbuktu Süd gibt es Online-Reader 🙂 🙂 🙂
      Eine schöne erst Adventwoche von Susanne

        1. Ein Problem ist die Bequemlichkeit des Menschen. Es kommt natuerlich auch darauf an, wo(fuer) man E-Books nutzen will. Was ich daran so schaetze: ich habe kein Problem, mehrere/viele auf Reisen mitzunehmen. Daher habe ich viel Buecher doppelt: gedruckt fuer zuhause und als E-Book fuer Reisen.

          1. Deshalb mag ich E-Books, ich scanne aber auch für unterwegs Fachbücher ein und lese die pdf’s auf meinem iPhone. Das klappt prima und man kann ja auch mit iBook markieren. Das ist gerade für Fachliteratur wichtig.

            1. Die Moeglichkeit fuer schnelle Anmerkungen und Notizen, und das schnelle Wiederfinden dieser Notizen ist, was ich bei EBooks auch schaetze.

  3. Liebe Susanne,
    dieses Thema kommt mir bekannt vor aus meinem eigenen Privatleben. Beide Versionen der Tageszeitung haben etwas für sich, die gedruckte und die digitale. Zusammen kosten sie auch mehr als die eine oder die andere. Für mich habe ich die Frage noch nicht gelöst – Gemeinschaftsabonnement mit Nachbarn oder Freunden? Es ist ja auch die transformative Herausforderung des analogen und digitalen Wandels. Wir wäre es, Du schicktest Deine Frage mit Deinen Zeichnungen an den Tagesspiegel?
    Viele Grüße, Bernd

    1. Lieber Bernd,
      es ist eine gute Idee, meinen Beitrag den Tagesspiegel zu senden.
      Ein digitales Abonement des Tagesspiegels beinhaltet drei Lizenzen. Bei uns: zwei Handys und ein großer Rechner. Das heisst, uns fehlt eigentlich noch eine Lizenz, dass wir beide auch auf unseren großen Rechnern die Zeitung lesen könnten, das ist schon angenehmer als auf dem Handy. Die reale Zeitung war im Teilen für uns besser. Jeder hat einfach die Seiten genommen, die er gerade lesen wollte, oder wir einigten uns.
      So kann ich mir schwer vorstellen, das digitale Abo auch ncoh mit Nachbarn oder Freunden zu teilen. 🙂
      Viele Grüße aus Berlin von Susanne

  4. Das kenne ich – beruflich lese ich unsere Tageszeitung (auf die aufgrund der Qualität eh verzichten könnte) nur noch digital. Aber es geht nichts über ein ausgiebiges Frühstück am Wochenende mit der Süddeutschen oder der Zeit vom Donnerstag – in Papier inklusive Geraschel etc. Auf das Gefühl mag ich nicht verzichten.
    Liebe Grüße Birgit

    1. Ja, Birgit, die Zeit vom Donnerstag ist eine gute Idee, die kann ich mir vom Kiosk mitbringen, wenn ich weiß, ich habe ein ruhiges Wochenende und komme dazu. Das behalte ich im Hinterkopf.
      Ja, das Geraschel der Zeitung ist klasse …. ich mag es auch!
      Liebe Grüße von Susanne

  5. Ich stimme Dir voll und ganz zu, liebe Susanne, in allen Punkten. Es ist ein Riesenvorteil, dass man digitale Ausgaben eben ueberall auf der Welt lesen kann. Fuer mich ganz besonders ein Vorteil, dass ich so eben auch hier in den USA deutsche Zeitungen lesen kann. Aber das „richtige Blaettern“ fehlt eben doch, ebenso wie es mir bei E-Books fehlt. Apropos „zerknuelltes Altpapier“: das brauchen wir hier zum Anfeuern des Grills und des offenen Kamins. Letzteres des gaenzlich anderen Klimas hier wegen eher selten, Ersteres aber – als „richtige Texaner“ – (sehr) haeufig. Da sind wir froh, dass wir unser woechentlich erscheinendes lokales „Kaeseblaettchen“ immer noch in gedruckter Form bekommen, und dass es eigentlich gar kein Kaeseblaett“chen“ ist, sondern recht umfangreich.
    Liebe Gruesse,
    Pit

    1. Ich mag auch diese Käseblättchen der Regionen., Pit. Aber auch die haben zu kämpfen. Der Nordberliner, eine traditionelle Zeitung, schloss letztes Jahr die Pforten.
      Liebe Grüße aus der U-Bahn von Susanne

      1. Das ist leider auch hierzulande ein Problem. Zum Glueck wohl aber (noch) nicht bei unserem „Fredericksburg Standard“. Jedenfalls habe ich noch nichts davon gehoert. Ich schaetze diese Zeitung sehr, nicht zuletzt weil sie ein einsamer liberal-demokratischer Rufer in einer groesstenteils erz-republikanischen Stadt ist.
        Liebe Gruesse aus einem ziemlich kalten Fredericksburg,
        Pit

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