Es ist erstaunlich, wie sich im laufe der Jahre mein Bruder und mein Vater immer ähnlicher sehen. Mir geht das genauso mit meiner Mutter. Manchmal schaue ich in den Spiegel und meine Mutter guckt mich daraus an.
Früher dachte ich, dass alles eine Sache der Erziehung ist; heute weiß ich, dass viele Eigenschaften und Eigenarten angeboren sind. Mein Sohn ist schon mit 3 Jahren genauso gelaufen wie sein Vater. Mein Bruder hält seine Zigarre wie mein Vater seine.
Ich empfinde Portraits als ein wichtiges Mittel zur Erforschung der menschlichen Existenz. Auf dem Bild sind meinem Bruder die Sorgen um meine Mutter und seiner Frau, die auch zu dieser Zeit krank war, ins Gesicht geschrieben. Ich möchte meinen Bruder nicht real abbilden – dazu würde ich einen Fotoapparat benutzen. Ich möchte seine Gefühle und sein Seelenleben abbilden. Das ist ungleich schwerer als das Sichtbare zu malen.
