Heute habe ich weiter an meinem Selbstbildniss mit Hut gemalt. Angesichts der Blütenpracht in der Natur malt sich der Hut fast von alleine weiter und ich muss meine Fantasie und die Blumen nur in Hutform lenken.
Die Halspartie ist etwas schwieriger, weil durch den geneigten Kopf der Hals nicht frei sondern vom Körper eingeschlossen ist. So ist es wichtig, die Schulterblätter zu betonen.
In der S-Bahn habe ich eine witzige Geschichte über die Ehefrau Cranachs in seiner Biographie von Berthold Hinz gelesen.
“Es existiert weder ein Portrait von ihr (Barbara Cranach), (…) noch eine Grabschrift. (…) Aus Eifersucht habe sie ihrem Mann für dessen ungezählte Evas, Lukretias, Venusse selbst Modell gestanden, sei also schön, wie diese, gewesen uns aus Diskretion nie erkennbar porträtiert worden.”
Andere meinten, sie wäre so häßlich gewesen, dass Cranach sie des Reichtums wegen geheiratet hat und sich nie entschliessen konnte, ihr Gesicht zu malen.
Ich habe mir die Akte Cranachs lange und gründlich angeschaut und mich noch bevor ich den Text Hinzs lass gefaagt, wer wohl diese Frau war, die ihm immer wieder Modell stand. Ich hatte von Anfang an den Eindruck, es ist immer wieder dasselbe Modell. So kann ich mir sehr gut vorstellen, dass es Barbara Cranach war. Die Zeilen in der Biografie zu lesen war wie ein Aha-Erlebniss.

Ich verweile jetzt schon eine ganze Weile vor diesem wunderschönen Bild.
lieben Gruss Helen
Ich mag ihren Blick sehr gerne. Dadurch hat sie sofort einen eigenen Charakter.
Ist das auch mit Scribtol gezeichnet?
Danke, Sonja, das freut mich besonders, weil ich es ja bin 🙂