Gestern bin ich in Facebook nach der Malerordnung des 16. Jahrhunderts gefragt worden.
Ich erwähnte die Ordnung im Zusammenhang mit Maria Sibylla Merian in meinem gestrigen Artikel (siehe hier).

Es ist nicht einfach, etwas über die Maler-Ordnung zu finden. In der online open Library existiert folgendes Buch: Eine Abschrift der Prager Malerordnung aus dem Jahre 1515 Manchmal schnöcker ich in diesen Online Librarys – es ist erstaunlich, welches Wissen im Internet verborgen liegt.
Die Nürnberger Malerordnung habe ich als Publikation der Universität Trier gefunden: „Der Mahler Ordnung und Gebräuch in Nürmberg“. Die Nürnberger Maler(zunft)bücher ergänzt durch weitere Quellen, Genealogien und Viten des 16., 17. und 18. Jahrhunderts; hrsg. von Andreas Tacke. München und Berlin: Deutscher Kunstverlag, 2001.

Ich habe Ausschnitte im Internet gelesen, die euch eine ungefähre Vorstellung vermitteln, was eine Maler-Ordnung ist. Es sind Regeln, die auch heute für das Handwerk, die Meisterprüfung und Ausbildung von Lehrlingen gilt:
Zum Terminus ‘Maler(zunft)bücher’: Mit dem optischen und orthografischen
Ungetüm der internen Ausklammerung im Terminus “Maler(zunft)bücher” will man dem
besonderen Umstand Rechnung tragen, dass Nürnberg nur zunftähnliche Ordnungen
kannte, aber keine Zünfte. 1349 hatte Karl IV. ein regelrechtes Zunftverbot
verfügt, das bis zum Ende des Alten Reiches gültig bleiben sollte. Die
Handwerker waren einem so genannten Rugamt (von: rügen, also anzeigen, anklagen)
unterstellt und damit vollständig unter der Kontrolle des herrschenden
Patriziats. Vor dem Rugamt klagten auch einige Flachmaler gegen Hauer, die ihm
das Anfertigen von Gemälden untersagen wollten, da er nur als Ätzmaler sein
Probstück abgeliefert habe, eben jenen geätzten Harnisch, nicht aber ein
Gemälde. Die Bestimmungen der Ordnung scheinen in diesem Fall nicht eindeutig
gewesen zu sein. Das Rugamt jedenfalls drehte den Spieß einfach um und
untersagte den Flachmalern ihrerseits nun das Ätzen und damit die Anfertigung
von Druckgrafiken, was auf deren entschiedenen Widerstand stieß. Am Ende dieses
Rechtsstreits blieb für Hauer alles beim alten.
Zitiert aus:
Leonhard Helten: Rezension von: Andreas Tacke:
“Der Mahler Ordnung und Gebräuch in Nürnberg”. Die Nürnberger Maler(zunft)bücher
ergänzt durch weitere Quellen, Genealogien und Viten des 16., 17. und 18.
Jahrhunderts, München / Berlin: Deutscher Kunstverlag 2001, in Kunstform 4
(2003), Nr.02,
URL:
http://www.arthistoricum.net/index.php?id=276&ausgabe=2003_02&review_id=3486
Nun, ich habe meinen Kranz zuende gezeichnet und mit Hibiskus und Kapuzinerkresse sowie einen Schmetterling wie ich sie im Sommer bei meinen Eltern im Garten sehe gezeichnet.
FRAGEN, FRAGEN, STELLEN SIE FRAGEN …
Genau so ist es , Maichel, Fragen stellen gehört zu dem Wichtigsten im Leben!
Der ist ja Spitze geworden, wie alle Deine tollen Bilder!
Danke, Waltraud, ja, ich mußte immer an Maria Sybilla Merian denken und so zeichneten sich die Linien wie von selbst 🙂 Einen schönen Sonntag wünscht dir Susanne
Von Malerordnung und Ordnung überhaupt verstehe ich nicht allzu viel 🙂 aber was du hier zeigst, ist der schönste Kräuterkranz den ich je gesehen habe. Das weiß ich ganz genau.
Liebe Grüße
Hanne