Von Blumen, Engeln, Traditionen und die Null – Susanne Haun

Schon vor Weihnachten bekam ich die Anfrage, wo denn meine Blumen in den Zeichnungen geblieben sind.

Nike von Samothrake - Vers. 2 - 31 x 23 cm - Tusche auf Lana Bütten (c) Zeichnung von Susanne Haun
Nike von Samothrake – Vers. 2 – 31 x 23 cm – Tusche auf Lana Bütten (c) Zeichnung von Susanne Haun

Nach Weihnachten erhielt ich eine liebe Neujahrsmail von einer meiner Blogleserinnen:

„ein rundum gutes und lebendiges neues Jahr wünsche ich!
Und möchte die kleine Frage anschließen?
Gab es in diesem Jahr „zwischen den Jahren“ oder noch zur Weihnachtszeit keinen Engel?
Ich habe einen Satz im Kopf von Ihnen: In diesen Tagen zeichne ich jedes Jahr einen Engel.
Mir hat die Tradition imponiert, etwas Positives und Künstlerisches, das man immer an einem Tag des Jahres tut.

Bess

Weihnachten 2012 schrieb ich einen Blogbeitrag über Traditionen (siehe hier).

Weihnachten 2014 schrieb ich über Engel und mein Projekt mit Jürgen (siehe hier).

Auf diesem Blog zeige ich 143 Engelzeichnungen und 456 Blumenzeichnungen! Fleissig bin ich :-), das ist sarkastisch gemein, aber irgendwann ist es Zeit, Themen loszulassen! Nach den double bind Ausstellungen mit Jürgen zum Thema Engel (siehe hier) wusste ich, dass sich das Engelthema für mich erst einmal erschöpft hat.

Der Mensch, (ich im besonderen (?) ), benötige neue Herausforderungen, neue Arten der Darstellung und des Ausdrucks.
In dieser Phase befinde ich mich.

#27.16 Nike von Samothrake (c) Zeichnung von Susanne Haun.jpg
#27.16 Nike von Samothrake (c) Zeichnung von Susanne Haun.jpg

 

Das Nullprojekt ist mir sehr wichtig und um so verhexter ist es, dass Jürgen mich im Nullprojekt mit der Nike von Samothrake konfrontiert (siehe hier). Hier sehe ich eine Verbindung zu den Engeln der vergangenen Zeit, double bind und dem Nullprojekt zu neuen Ufern. So fiel es mir nicht leicht, auf die Nike zu antworten und trotzdem war es eine Herausforderung, die Altes mit Neuem kombiniert.

iationen der Nike von Samothrake - 2002 (c) Gemälde von Susanne Haun
Variationen der Nike von Samothrake – 2002 (c) Gemälde von Susanne Haun

Die Nike hat mich durch die Jahrzehnte begleitet. Ich malte sie 2001 in verschiedenen Variationen mit Acryl auf Papier. 2014 wünschte sich meine Nichte eine Nike und nun habe ich die Nike mit der Null verknüpft!

Der Weg ist zu sehen!

 

16 comments

  1. Mir scheint, Susanne, zwischen uns gibts mehr Verbindungen als bisher angenommen. Erstens mal die Neigung zu Rückblick und Vorschau – neue Ufer – , zweitens das Zerstückeln und Zusammensetzen, drittens aber und der Grund für meinen Kommentar: die Nike von Samothrake. Ich war 20 Jahre lang, jeden Sommer auf Samothrake, die Nike (ich weiß) steht im Louvre, aber nichtsdestotrotz ist sie eben ein Wahrzeichen der Insel und dort in einer ausgezeichneten Kopie zu sehen. Dort ist es auch, wo ich mit dem Malen so richtig begonnen habe. Es war sozusagen meine Stunde Null des Malens 😉 Liebe Grüße nach Berlin! .Gerda

    1. Das scheint mir auch, Gerda! Ich habe die Nike auch noch nicht im Louvre gesehen – du wirst es nicht glauben, ich war noch nie im Louvre und auch erst einmal in Paris und das ist über 20 Jahre her. Ich zeichne gerne in den Abgusssammlungen Berlins. Dort sind ZeichnerInnen immer gerne gesehen.
      Liebe Grüße nach Mani (oder seit ihr schon wieder in Athen?) von Susanne

  2. Hallo Susanne, danke für die ausführliche Antwort. Ich verstehe, das Thema Engel ist von allen Seiten beleuchtet und durchgearbeitet.
    Es ist mir auch nicht der Engel an sich wichtig, es war der Satz damals im Blog: „In diesen Tagen zeichne ich jedes Jahr einen Engel.“
    Mir hat die Tradition imponiert, etwas Positives und Künstlerisches, das man immer an ein und demselben Tag des Jahres gestaltet.
    Liegt vielleicht mehr bei mir als bei Ihnen, dass Tradition viel bedeutet. Es ist wie eine kleinste Art der Disziplin, nicht jeden Tag so-und-so beginnen oder dies-und-jenes immer oder unter einem Zyklustitel schreiben/malen/gestalten. Aber einmal im Jahr.
    Sollte ich mir einen Tag im Jahr aussuchen, an dem ich jeweils ein festgelegtes Thema schreibe oder dichte.

    So ist denn KEIN ENGEL doch noch fruchtbar geworden für mich.
    Herzlichen Gruß

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