Ich möchte Text und Zeichnung verbinden.
Dazu sollte ich auch einiges mehr über das Schreiben wissen als bisher. Also besuche ich an der Uni das Seminar “Schreibwerkstatt”.
Ich habe in den letzten Jahren im Rahmen meines Studiums einige Hausarbeiten geschrieben und festgestellt, dass mir Recherche, Schreiben und vorweg eine These finden, großen Spaß machen. Wichtig ist mir dabei immer auch ein gut recherchierter Abbildungsteil. Denn ich studiere Kunstgeschichte und das bedeutet auch “lapidar” gesagt, gute Abbildungen mit Text zu verbinden.
Zur Zeit schreibe ich eine Hausarbeit über den Titusbogen in Rom (siehe hier meinen Bericht dazu). In der Schreibwerkstatt sollten wir einen 3.000 Zeichen langen Zeitungsartikel zu unserem Thema schreiben. Die Bilder, die wir in Rom vom Titusbogen fotografierten, sehen aus, als ob sie unscharf wären. Das sind sie nicht, das Relief des Titusbogen ist in den letzten 2.000 Jahren immer mehr zerfallen. Der Bogen steht in Rom unter freien Himmel am Eingang des Forum Romanum. Deshalb ist er auch den Umwelteinflüssen ausgesetzt. Diese sind in Rom nicht unerheblich und die Forscher können beobachten, wie die alten Bauwerke immer mehr Schaden nehmen.
Zur Verdeutlichung des Beutereliefs im Titusbogen habe ich eine einfache lineare Zeichnung des Reliefs gezeichnet.

Sagenumwobener Schatz
Schatzjäger suchen die geraubten Heiligtümer aus dem jüdischen Tempel
Vom legendären Schatz des jüdischen Tempels in Jerusalem fehlt weiterhin jede Spur. Der Leuchter, der Schaubrottisch aus purem Gold, die Posaunen und auch die Worte Gottes bleiben verschwunden. Viele Schatzjäger haben sich seit dem Verschwinden des Schatzes auf dem Weg gemacht, gegraben, geforscht und recherchiert – ohne Erfolg!
Von 66 bis 70 nach Christus tobte der Krieg zwischen Juden und Römer und war mit großen Verlusten auf beiden Seiten verbunden. Der Krieg fand auf jüdischem Territorium statt. In einer letzten großen Schlacht gewann der mutige und stattlich anzusehende Kaiser Titus aus dem Geschlecht der Flavier. Er raubte zum Entsetzen der Bevölkerung Judäas den Tempel aus und brannte ihn anschließend nieder. Ein wichtiges Kulturdenkmal ist damit bis fast auf die Grundmauern niedergebrannt. Einzig erhalten ist die sogenannte Klagemauer, die heute als wichtigste religiöse Stätte des Judentums gilt.
Mit judäischen Kriegsgefangenen im Tross und dem Tempelschatz im Gepäck machte sich Kaiser Titus mit seinem Heer auf den langen Weg nach Hause zur Stadt Rom. Er reiste über Berytos, Syrien, Antiocheia und Ägypten. In jeder großen Stadt, die er durchquerte, veranstaltete er prunkvolle Spiele, bei denen judäische Gefangene durch ihren Tod die Schaulust der Stadtbewohner befriedigten. Der römische Senat bewilligte seinem heimkommenden Helden die größte Ehre: einen Triumphzug durch Rom. Dazu wählte Titus die beiden Anführer der Juden, Simon und Johannes, sowie 700 weitere Gefangene, die durch Größe und Schönheit auffielen, aus. Sie wurden in prachtvolle Gewänder gekleidet, um dem römischen Volk die Wichtigkeit der Gefangenen zu zeigen. In Rom wurde Titus von seinem Vater Vespasian erwartet und beide schmückten sich gottgleich mit Purpurgewändern und Lorbeerkränzen, um ihrem Volk entgegen zu treten. Der Priester Josephus, ein judäischer Augenzeuge mit römischem Bürgerrecht, berichtete über den Triumphzug: “Es ist unmöglich, die Menge der hierbei gezeigten Kunstwerke, Luxusgegenstände und Naturseltenheiten gebührend zu schildern. Gold, Silber und Elfenbein in verschiedensten Formen.”.
Nach dem Triumph errichtete Vespasian mit Hilfe seiner Söhne für die Friedensgöttin Pax einen Tempel, in dem er alle Heiligtümer aufbewahrte und zeigte, die die Familie während ihrer Feldzüge gesammelt hatte. Hier sollen auch goldene Gefäße aus dem Tempelschatz der Juden einen Platz gefunden haben. Um den Triumphzug zu dokumentieren, baute Domitian, Titus Bruder, einen Triumphbogen. Er gab zwei Reliefs mit Szenen des Triumphs in Auftrag, die heute noch die Innenwände des Bogens zieren. Der sogenannte Titusbogen erinnert das römische Volk an den großen Sieg der Flavier.
Viele sagen, dass die weitere Suche nach dem Tempelschatz zwecklos sei und Titus nach dem Zuschaustellen Teile des Schatz für den Bau des Kolloseums verwendet hat, um dem römischen Volk Brot und Spiele zu geben und es zufrieden zu stellen.