Ich bin im Endspurt zur Ausstellung in Roddahn.
Das Werkzeug, das wir zum Hängen benötigen muß zusammengesucht werden. Ich sortiere die Schnüre und Haken, und verschaffe mir einen Überblick, ob auch von allem Material zum Hängen genug vorhanden ist.

Der offene Kirchenkreis Roddahn hat Leisten zum Hängen der Bilder an den Wänden der Kirche installiert. Es sind auch genügend Haken vorhanden, um meine Schnüre für die Zeichnungen zu hängen. Ich benötige pro Bild zwei Schnüre sowie jeweils zwei Haken für die Schiene an der Kirchenwand und zwei Haken für die Bilder. So war es wichtig, dass meine Kuratorin Nina Alice Schuchardt schon im Vorfeld wusste, wieviele Bilder wir hängen. Sie hat entsprechend Haken für die Leisten gekauft.
Ich habe durch meine langjährige Ausstellungstätigkeit schon einen großen Vorrat an Schnüren und Haken. Wichtig ist dabei zu bedenken, dass die Schnüre lang genug sind. Die Kirche ist hoch und ich benötige mindestens 2 Meter lange Schnüre. Für die Galerie wiederum reichen die kurzen Schnüre – am besten ein Meter lang. Vor Ausstellungen zähle ich nochmals alles durch.

Einfacher ist es, wenn ich die Bilder mit Nägeln an die Wände hängen kann. Natürlich kommt das in einer Denkmalgeschützter Kirche nicht in Frage.
Die Kosten für Schnüre und Haken sind nicht zu unterschätzen. Ich mag am liebsten Schiebehaken, die unkompliziert durch eine Feder auf die passende Höhe eingstellten werden können. Ein Haken kostet 3,40 €. Für kleine Bilder kann ich sogenannte Smartspringhaken für 1,50 € das Stück verwenden. Leider reicht mein Vorrat an diesen komfortablen Haken nicht für Arbeiten, die wir hängen werden und ich werde auch meine Schraubhaken benötigen.

Eine Perlonschnur kostet zwischen 0,65 und 1,59 je nach Länge.
Ich benötige 120 Haken und Schnüre für diese Ausstellung!
Aufgrund der Kosten für mein Hängematerial passe ich bei den Ausstellungen wie ein “Schießhund” darauf auf. Es kommt gerade bei Gemeinschaftsausstellungen gerne mal der eine oder andere Haken weg. Auch besitzen manche Künstler die Unart, Schnüre mit der Schere zu kürzen, statt zu lange Schnüre zu rollen und hinter den Bildern zu verstecken. Ich habe einmal für eine Ausstellung 2 Meter Schnüre verliehen und 0,4 Meter Schnüre zurückbekommen. Das war sehr ärgerlich und aufgrund einer Reihe dieser Erfahrung verleihe ich meine Rahmen, Schnüre und Haken nicht mehr. Auch auf mein Werkzeug habe ich mit einem Edding HAUN geschrieben. Gutes Werkzeug hat auch die Angewohnheit, Beine zu bekommen und ich hoffe mein Name auf den Dingen erhöht die Hemschwelle etwas.
Liebe Susanne,
vielen, vielen Dank das Du uns bei Deiner Ausstellungsvorbereitung über die Schulter schauen läßt. Für mich, die gerade erst anfängt auszustellen, sind wirklich ausgezeichnete Tipps darunter. Deine Exeltabellen sind wirklich beeindruckend.
Ganz liebe Grüße aus dem naßkalten Norden.
Bine
Danke, liebe Bine. Ich fahre sehr gut mit diesen Preislisten bzw. Kommissionslisten. Die Arbeit mache ich mir da gerne. Liebe Grüße aus dem ebenso kalten Berlin von Susanne
der Moment, in dem ich gerne mal etwas vergesse und dann schnell unterwegs noch organisieren muss, grmpff
Ich versuche, dass ich am letzten Tag nichts mehr organisieren muß. Das klappt nicht immer, manchmal sind die Gegebenheiten vor Ort so besonders, dass doch noch das eine oder andere fehlt.
kenne ich gut, irgendwas ist fast immer 😉
So ist es, Annette, bei noch so guter Planung gibt es immer etwas, was fehlt!
Liebe Susanne, die Sache mit den Korken interessiert mich sehr. Wie werden sie gehandhabt und wofür sind sie nützlich? Wie hast du sie auf die gezeigte Art und Weise hergestellt?
Liebe Rosi, gerade in Kirchen sind die Wände in sich oft nicht gerade. So hängen die Bilder schief, nicht von der Höhe sondern die linke Seite ist z.B. dichter an der Wand als die Rechte. Das kann ich mit den Korken an den Rückseiten der Bilder ausgleichen. Die schwarzen Plastikvorrichtungen sind direkt zum Hängen der Max Aab Rahmen und darauf zugeschnitten. Für so viele Korken haben mein Freund und ich viel Wein getrunken 😉
Liebe Grüße von Susanne
Ich finde deine werkabfolge / Arbeitsschritte und vorbereitet sein für das Hängen sehr professionell. Es erleichtert und nimmt unnötigen Stress. Und der Einblick in dein tun erfreut mich und bildet. Danke
Da hast du recht, versteckter Poet. Ich nehme mir so sehr viel Streß beim Hängen und in der Regel sind die Galeristinnen und Galeristen immer erstaunt, wie schnell die Arbeiten hängen. Morgen erwarte ich jedoch trotzdem mehr Arbeit, denn die Kirche ist hoch und ich habe viele Exponate zum Hängen. Das braucht schon von der Anzahl der Zeichnungen Zeit und Geduld. Aber wie geschrieben, wir sind zu fünft – da wird wohl alles klappen und wir haben auch den Samstag Vormittag noch zum hängen, falls wir es morgen nicht schaffen.
Ich wünsche dir / euch gutes und bestes Gelingen beim präsentieren deiner Unikatperlen. Und auch den einen oder anderen zahlkräftigen Kunstfreund. Nach der Devise: Zahlen nach Malen. L
Danke, versteckterpoet. Ich schaue mir gleich in Ruhe die Fotos von der Ausstellungseröffnung an und werde meine Gedanken dazu schreiben. LG Susanne