Hegel fast den Begriff des Schönen und der Kunst zusammen. Die Zusammenfassung hört sich fast einfach an.
“Erinnern wir uns desjenigen, was wir schon über den Begriff des Schönen und der Kunst festgestellt haben, so fanden wir darin Gedoppeltes: erstens einen Inhalt, einen Zweck, eine Bedeutung, sodann den Ausdruck, die Erscheinung und Realität dieses Inhalts, und beide Seiten drittens so voneinander durchdrungen, daß das Äußere, Besondere ausschließlich als Darstellung des Inneren erscheint.”²
G.W.F. Hegel

Heisst es jetzt, aufzuatmen? Schließt Hegel mit diesem doch so einsichtigen Satz seine Überlegungen ab?
Nein, natürlich nicht und die Einfachheit des Satzes ist trügerisch.
Schon, wenn wir die weiteren Überlegungen zum Thema Inhalt lesen, wissen wir, dass es noch viel zu klären und überlegen gab. Er gibt zu bedenken, dass der Inhalt zunächst subjektiv sei, ein Inneres, dem gegenüber das Objektive steht. So referiert er, dass das Subjektive zu objektivieren ist.
Hat einer von euch eine Idee, sie das zu bewerkstelligen ist?

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²Hegel, G.W.F., Werke in 20 Bänden, Band 13, Vorlesung über die Ästhetik I, Frankfurt a.M., 1970, Seite 132.
Das Objektive sind für mich Fakten, um es banal auszudrücken, dass z.B. auf den Herbst der Winter folgt. Aber schon hier gesellt sich dann das Subjektive hinzu, Herbst ist für mich vielleicht ganz anders besetzt und weht ganz andere Bilder vor mein geistiges Auge, wie bei dir, also ist zwar Herbst, Herbst, aber in der Darstellung wird es dann eben wieder subjektiv, selbst mit einer Kamera! Irgend ein Teil Subjekt mischt sich immer hinein. Oder?!
oder verstehe ich dich, respektive Hegel falsch????
liebe Susanne, denkende Grüsse zum gemütlichen Feierabend sendet dir Ulli
Dieses Subjektive erweist sich als Schmerz, als Unruhe als etwas Negatives und erst, wenn man die Negation aufgehoben wird, wird das Leben affirmativ (bejaend), schreibt Hegel. Das ist für mich auch nicht einfacher. Aber ich werde morgen im Seminar fragen, wie wir uns das vorzustellen haben. 🙂
ich habe gestern noch gedacht, dass es vielleicht wirklich ganz einfach ist, du hast eine Blume vor dir stehen, du zeichnest sie, die Blume, das ist das Objektive, deine Zeichnung das Subjektive … bin gesapnnt was du im Seminar noch erfährst …
liebgrüss
Liebe Ulli, das Seminar wühlt mich auf und läst mich alte Wege neu gehen oder neuen Wege mit dem alten gehen.
Liebe Grüße sendet dir Susanne
Das Objektive ist sind die Eigenschaften des Objekts. Wenn du Kunst machst, wird dein Subjektives zum Objektiven. Dies ist jederman zugänglich.
Ich kann mir schwer vorstellen, dass ich aus etwas Subjektivem etwas Objektives schaffen kann, Gerda.
“Erinnern wir uns desjenigen, was wir schon über den Begriff des Schönen und der Kunst festgestellt haben, so fanden wir darin Gedoppeltes: erstens einen Inhalt, einen Zweck, eine Bedeutung, sodann den Ausdruck, die Erscheinung und Realität dieses Inhalts, und beide Seiten drittens so voneinander durchdrungen, daß das Äußere, Besondere ausschließlich als Darstellung des Inneren erscheint.”²
Deine Blütenzeichnungen sind vordergründig, objektiv wahrnehmbare Blumendarstellungen.
Hegel ist da schon zwei Schritte weiter und erkennt in dem einzigartigen, subjektiven Ausdruck das Äussere ins Innere geholt und somit das übergreifende Objektive im Subjektiven verborgen.
Endlich!
Danke, Wolfgang!
Ich habe auf einen Kommentar dieser Art gelauert und gehe in meinem heutigen Blogbeitrag darauf ein!
Nur soviel vorab: natürlich sind meine Blütenzeichnungen in diesem Zusammenhang eine Provokation!
Sobald ich den Beitrag freischalte, poste ich auch hier den Link dazu!
http://susannehaun.com/2015/11/03/endlich/